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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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von König Idris stabil war. Sie haben nicht nur das Datum des Staatsstreichs genannt: Sie haben ausgeführt, daß die Junta aus den mittleren Rängen der libyschen Armee kommen würde. Ich möchte, daß Sie mir sagen, wie Sie das alles wissen konnten.«
    »Ich habe es bereits so deutlich erklärt, wie ich nur kann.«
    »Dieses Zeug darüber, die Leben…« – sein kühler Blick nahm Pamela in sich auf – »Ihre Leben neu zu durchleben. Sie werden doch nicht von uns erwarten, daß wir das glauben, oder?«
    »Es bleibt Ihnen keine andere Wahl«, sagte Jeff sachlich. »Ebensowenig wie uns. Es geschieht; das ist alles, was wir wissen. Der einzige Grund, daß wir diesmal so ein Spektakel um uns veranstaltet haben, ist der, daß wir mehr darüber herausfinden wollen. Ich habe das alles schon früher sehr deutlich zum Ausdruck gebracht.«
    »Ich habe erwartet, daß Sie das sagen würden.«
    Pamela lehnte sich gespannt vor. »Bestimmt gibt es regierungsamtliche Forscher, die dieses Phänomen untersuchen, uns helfen könnten, die Antworten zu finden, nach denen wir suchen.«
    »Das ist nicht meine Abteilung.«
    »Aber Sie könnten sie auf uns aufmerksam machen, sie wissen lassen, daß Sie uns ernstnehmen. Es gibt Physiker, die vielleicht…«
    »Im Austausch wofür?« fragte Hedges, ein langes Aschestück von seiner Zigarette abklopfend.
    »Ich bitte um Verzeihung?«
    »Sie sprechen über die Bewilligung finanzieller Mittel, über Menschenpotential, Laboreinrichtungen… Was würden wir dafür von Ihnen bekommen?«
    Pamela schürzte die Lippen, sah Jeff an. »Informationen«, sagte sie nach einer Weile. »Das Vorauswissen über Ereignisse, die die Weltwirtschaft durcheinanderbringen und zum Tod tausender unschuldiger Menschen führen werden.«
    Hedges drückte die Zigarette aus, seine stechenden blauen Augen auf ihre geheftet. »Zum Beispiel?«
    Sie sah wieder Jeff an; sein Gesicht war ausdruckslos, enthielt weder Zustimmung noch eine Warnung. »Diese Libyengeschichte«, teilte Pamela Hedges mit, »wird furchtbare, weitreichende Konsequenzen haben. Der Mann an der Spitze der Junta, Oberst Ghaddafi, wird sich nächstes Jahr zum Präsidenten ernennen, er ist ein Verrückter, die wirklich bösartigste Figur der nächsten zwanzig Jahre. Er wird aus Libyen eine Brut- und Zufluchtsstätte für Terroristen machen. Fürchterliche, unvorstellbare Dinge werden in seinem Namen geschehen.«
    Hedges zuckte die Achseln. »Das ist schrecklich vage«, sagte er. »Es könnte Jahre dauern, bis diese Behauptungen widerlegt oder bestätigt werden. Außerdem sind wir eher an den Ereignissen in Südostasien interessiert, nicht am Auf und Ab dieser kleinen arabischen Staaten.«
    Pamela schüttelte entschieden den Kopf. »Hier irren Sie sich. Vietnam ist ein hoffnungsloser Fall; der Mittlere Osten wird die kommenden zwei Dekaden über die Schlüsselregion sein.«
    Der Mann betrachtete sie nachdenklich, fischte eine neue Zigarette aus seiner zerknautschten Schachtel. »Es gibt im Außenministerium eine Minderheitenfraktion, die genau diese Meinung vertritt«, sagte er. »Aber wenn Sie unsere Stellung in Vietnam für aussichtslos halten… wie steht es dann mit dem Tod Ho Chi Minhs am vorgestrigen Tag? Wird das nicht die Entschlossenheit der NLF schwächen? Unsere Analytiker sagen…«
    Jeff ergriff das Wort. »Wenn überhaupt, wird es ihre Entschlossenheit stärken. Ho Chi Minh wird alles außer heiliggesprochen werden, man wird einen Märtyrer aus ihm machen. Man wird Saigon nach ihm benennen, in… wenn die Stadt erst einmal eingenommen ist.«
    »Sie waren im Begriff, ein Datum zu nennen«, sagte Hedges, ihn durch eine Rauchwolke hindurch argwöhnisch anblickend.
    »Ich glaube, wir sollten ein wenig wählerisch sein mit dem, was wir Ihnen mitteilen«, sagte Jeff vorsichtig und warf Pamela einen warnenden Blick zu. »Wir wollen die Probleme der Welt nicht vermehren, sondern ihr bloß helfen, einige der klar umrissenen Unglücke zu vermeiden.«
    »Ich weiß nicht… im Ministerium gibt es immer noch eine Reihe ungläubiger Thomasse, und wenn alles, was Sie anzubieten haben, ausweichende Gemeinplätze sind…«
    »Kossygin und Chou En Lai«, erklärte Jeff mit Nachdruck. »Sie werden sich nächste Woche in Peking treffen, und Anfang nächsten Monats werden die Sowjetunion und China übereinkommen, formelle Gespräche über ihre Grenzstreitigkeiten aufzunehmen.«
    Hedges runzelte ungläubig die Stirn. »Kossygin würde China niemals

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