Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
Vom Netzwerk:
war ihre Hand auf seinem Schenkel, wie zuvor in der Bar, bis ihre zarten Finger seinen steifen Penis liebkosten und kneteten. Er streichelte ihre nylonbedeckten Waden, griff unter ihren Rock, um die weiche Haut über ihren Strümpfen zu spüren.
    Judy löste sich aus seiner Umarmung, setzte sich abrupt auf. »Gib mir dein Taschentuch«, flüsterte sie.
    »Was? Ich habe kein…«
    Sie zerrte das weiße Taschentuch aus seiner Jackettasche, wo er es beim Anlegen der altmodischen Kleider früher am Abend automatisch eingesteckt hatte. Jeff griff wieder nach ihr, versuchte sie an sich zu ziehen, doch sie sträubte sich.
    »Schhh«, flüsterte sie, dann lächelte sie lieb. »Lehn dich einfach zurück und mach die Augen zu.«
    Er runzelte die Stirn, tat aber, was sie wollte. Sie öffnete den Reißverschluß seiner Hose und holte mit geübtem Griff sein Glied heraus. Jeff öffnete erstaunt die Augen, sah sie aus dem Fenster starren, während ihre Finger sich in einem gleichmäßigen Rhythmus bewegten. Er griff nach ihrer Hand, hielt sie fest.
    »Judy – nein.«
    Sie sah ihn besorgt an. »Du willst heute nicht?«
    »Nicht so.« Er nahm ihre Hand sanft fort, schob seinen Steifen zurück in den Hosenlatz und machte ihn zu. »Ich will dich; ich will mit dir zusammensein. Aber nicht so. Wir könnten irgendwohin fahren, uns ein Hotel suchen oder…«
    Sie wich an die Wagentür zurück, funkelte ihn empört an. »Was meinst du damit? Du weißt, das ich nicht so eine bin!«
    »Ich wollte doch nur sagen, daß ich mit dir zusammensein möchte, auf liebevolle Art und Weise. Ich möchte dir etwas geben…«
    »Du brauchst mir nichts zu geben!« Sie verzog das Gesicht, und Jeff fürchtete, sie könnte anfangen zu weinen. »Ich hab versucht, dir Erleichterung zu verschaffen, genau so, wie wir es immer gemacht haben, und auf einmal faßt du es vollkommen falsch auf und willst mich in irgendein billiges Hotel schleppen, mich behandeln wie eine… eine… Hure!«
    »Judy, um Himmels willen, das stimmt doch gar nicht. Verstehst du nicht, daß ich dich ebenfalls glücklich machen möchte?«
    Sie holte einen Lippenstift aus ihrer Handtasche, verstellte ärgerlich den Rückspiegel, damit sie ihn benutzen konnte. »Ich bin vollkommen glücklich damit, wie es zwischen uns war, vielen Dank. Oder wenigstens war ich es bis heute.«
    »Hör mal, es tut mir leid, daß ich überhaupt etwas gesagt habe, okay? Ich dachte bloß…«
    »Deine Gedanken kannst du für dich behalten, und deine Hände ebenfalls.« Sie knipste die Innenbeleuchtung an, sah auf ihre schmale goldene Armbanduhr.
    »Ich wollte dir nicht weh tun. Wir können morgen darüber reden.« »Ich will nicht darüber reden. Ich will bloß zum Wohnheim zurück, jetzt gleich. Das heißt, wenn du dich erinnern kannst, wie man dort hinkommt.«

    Nachdem er Judy an ihrem Wohnheim abgesetzt hatte, fand er eine Bar auf der North Druid Hills Road, in der Nähe des neuen Einkaufszentrums am Lenox Square. Sie schien ihm ein Ort zu sein, wo er nicht damit rechnen mußte, jemanden von Emory zu treffen. Es war eine Trinkerbar, ein Treffpunkt für ein älteres, ruhigeres Publikum, das nur für eine Stunde den Gedanken an Hypotheken und schale Ehen zu entfliehen versuchte. Jeff fühlte sich ganz wie zu Hause, obwohl er wußte, daß er nicht so aussah, als paßte er zur Kundschaft; der Barkeeper wollte sogar seinen Ausweis sehen, und Jeff fand tatsächlich den gefälschten Ausweis, den er für solch seltene Gelegenheiten hinten in seiner Brieftasche stecken hatte. Mit einem zweifelnden Grunzen brachte der Barkeeper Jeff einen doppelten Jack Daniels und entfernte sich, um an der Einstellung des Schwarzweißfernsehers über der Bar herumzufummeln.
    Jeff nahm einen großen Schluck von seinem Drink, starrte leer auf die Nachrichten: In Birmingham gab es neue Schwierigkeiten, Jimmy Hoffa war in Nashville wegen Geschworenenbestechung angeklagt worden, Telstar II würde bald starten. Jeff dachte an Martin Luther Kings Tod in Memphis, an den auf mysteriöse Weise vom Erdboden verschluckten Hoffa und einen Himmel voller Kommunikationssatelliten, die den Planeten mit MTV und Wiederholungen von ›Miami Vice‹ überschwemmten. Oh schöne neue Welt.
    Der Abend mit Judy hatte so gut angefangen, doch die Abschlußszene im Wagen hatte in ihm ein Gefühl von Niedergeschlagenheit erzeugt. Er hatte vergessen, wie verklemmt der Sex einmal gewesen war. Nein, nicht vergessen; er hatte es nie ganz begriffen, nicht, als er diese

Weitere Kostenlose Bücher