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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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ich ein stilles, abgelegenes kleines Haus auf Mallorca. Ich war dort einen Monat lang allein, wartete einfach nur darauf zu sterben. Und ich versprach mir… ich beschloß, in diesem Monat, daß die Dinge beim nächstenmal, dieses Mal, anders laufen würden. Daß ich in der Welt etwas bewirken, Dinge verändern mußte.«
    Jeff betrachtete sie skeptisch. »Das taten Sie, als Sie Ärztin waren. Und als das nächste Replay begann, waren die Kinder, die Sie behandelt hatten, dazu verdammt, ihr ganzes Leiden noch einmal durchzumachen. Nichts hatte sich verändert.«
    Sie schüttelte ungeduldig den Kopf. »Das ist eine falsche Analogie. Im Krankenhaus war ich mit Flickwerk-Reparaturen an ein paar Individuen beschäftigt. Mit rein körperlicher Arbeit, deren Reichweite begrenzt war. Es war gut gemeint, aber bedeutungslos.«
    »Und jetzt wollen Sie die Kollektivseele der ganzen Welt retten, ist es so?«
    »Ich will die Menschheit aufwecken, damit sie begreift, was vor sich geht. Ich will sie lehren, sich dieser Zyklen bewußt zu werden, so wie Sie und ich uns ihrer bewußt sind. Das ist der einzige Weg, wie wir – wir alle, alle miteinander – jemals aus dem Schema ausbrechen können, verstehen Sie?«
    »Nein.« Jeff seufzte. »Ich verstehe es nicht. Wie kommen Sie darauf, man könnte die Menschen lehren, dieses Bewußtsein von einer Wiederholung zur nächsten mitzuschleppen? Sie und ich haben das jetzt dreimal hinter uns, und wir wußten von Anfang an, was mit uns geschah. Niemand mußte es uns sagen.«
    »Ich glaube, wir wurden dazu bestimmt, die anderen zu führen. Zumindest glaube ich das von mir; ich habe nie mit Ihrem Erscheinen gerechnet. Begreifen Sie nicht, welch wichtige Aufgabe uns anvertraut wurde?«
    »Von wem, oder von was? Gott? Diese ganze Erfahrung hat meine Übereinstimmung mit Camus noch verstärkt: Wenn es einen Gott gibt, dann verachte ich ihn.«
    »Nennen Sie es Gott, nennen Sie es Atman, nennen Sie es wie Sie mögen. Sie kennen die Gita:

    Wo Nacht für alle Wesen ist,
    Ist Wachheit dem, der sich bezwingt,
    Wo jene wachen, da ist Nacht
    Für den, der nach der Wahrheit ringt.

    Wir können Licht ins Dunkel bringen«, sagte sie mit unerwarteter Heftigkeit. »Wir können…«
    »Moment! Lassen wir diesen spirituellen Kram mal eine Minute beiseite. Beenden Sie Ihre Geschichte. Was haben Sie während dieses Replay gemacht? Wie haben Sie es fertiggebracht, diesen Film zu machen?«
    Pamela zuckte die Achseln. »Es war nicht schwer, weil ich das meiste Geld selbst aufbrachte. Ich saß meine Zeit in der Schule ab, schmiedete Pläne. Kinofilme waren offensichtlich der beste Weg, meine Gedanken einem Massenpublikum nahezubringen, und ich war durch Dustin und all die Leute, die ich beim letztenmal gekannt hatte, mit der Filmindustrie ziemlich vertraut. Als ich achtzehn war, begann ich ein paar der gleichen Investitionen zu machen, von denen Sie gesprochen haben: IBM, Investmentfonds, Polaroid… Sie wissen, wie es in den Sechzigern auf dem Aktienmarkt zuging. Es war schwierig, Geld zu verlieren, sogar wenn man blindlings kaufte, und für jemanden mit einigem Vorauswissen über die Zukunft war es leicht, in drei oder vier Jahren aus ein paar Tausend Dollar mehrere Millionen zu machen.
    Ich bin stolz auf den Film, den ich gemacht habe, aber ich mußte viele, viele Jahre darüber nachdenken. Nachdem ich ihn geschrieben und meine Produktionsgesellschaft gegründet hatte, kam es nur noch darauf an, die richtigen Leute zu engagieren. Ich kannte sie alle und wußte, wo ihre Stärken lagen. Eins kam zum anderen, genauso, wie ich es geplant hatte.«
    »Und jetzt…«
    »Jetzt ist es an der Zeit, den nächsten Schritt zu tun. Es ist an der Zeit, das Bewußtsein der Welt zu verändern, und ich kann es schaffen.« Sie beugte sich vor, blickte ihn intensiv an. »Wir können es schaffen… wenn du dich mir anschließt.«

12
    »…offensichtlich Massenselbstmord. Die ersten Berichte lassen auf ein grauenhaftes Blutbad schließen, mit Toten über die ganze Siedlung verteilt, die Leichen der Kinder noch in den Armen ihrer toten Mütter. Einige der Opfer wurden erschossen, doch die meisten scheinen sich selbst das Leben genommen zu haben, in einem makabren Ritual ohne jedes…«
    Jeff griff nach dem Einstellknopf des Kurzwellengeräts, drehte ihn von der BBC Nachrichtensendung weg, bis er einen Jazzsender gefunden hatte.
    Die Kaffeekanne begann zu murmeln. Er schenkte sich einen Becher ein, fügte der Extrawärme wegen einen

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