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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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hier etwas machen.«
    »Das ist nicht nötig. Wir fahren einfach zu einem dieser kleinen Fischrestaurants, an denen wir auf dem Pacific Coast Highway vorbeigekommen sind.«
    »Kochen macht mir nichts aus, wirklich…«
    Jeff schüttelte den Kopf. »Ich bestehe darauf. Das Dinner übernehme ich.«
    »Also… dann werd ich mich wieder umziehen müssen.«
    »Jeans reichen. Ziehen Sie einfach ein paar Schuhe an, wenn Ihnen danach ist, förmlich auszugehen.«
    Zum erstenmal, seit er sie kennengelernt hatte, lächelte Pamela.

    Sie aßen an einem abgetrennten Tisch auf einer Veranda mit Blick auf die Brandung. Als sie fertig waren und ihren Kaffee mit Grand Marnier tranken, ging der Mond über dem Pazifik auf. Das Spiegelbild der weißen Scheibe in den großen Fenstern hinten im Restaurant schien mit der Schwärze des Ozeans zu verschmelzen.
    »Sehen Sie da?« sagte Jeff, indem er auf die Sinnestäuschung zeigte. »Es sieht genauso aus wie…«
    »…das Poster für Starsea. Ich weiß. Was glauben Sie, wo ich die Idee für die Grafik her habe?«
    »Große Geister.« Jeff lächelte, sein Likörglas zu einem Toast erhebend. Pamela zögerte, dann hob auch sie ihr Glas, stieß kurz mit ihm an.
    »Hat Ihnen der Film wirklich gefallen?« fragte sie. »Oder war das nur ein Trick, um herauszufinden, wer ich war?«
    »Das brauchen Sie nicht zu fragen«, sagte er ernst. »Sie wissen, wie gut der Film ist. Ich war so gerührt davon wie alle anderen, obwohl ich sicher bin, daß niemand anderes so schockiert über sein Erscheinen war wie ich.«
    »Jetzt wissen Sie, wie ich mich bei diesem ersten Mal fühlte, als jemand, von dem ich nie gehört hatte, Präsident Kennedy umbrachte. Was, glauben Sie, hat das zu bedeuten?
    Warum kam es noch zu der Ermordung, nach allem, was Sie getan hatten, um sie zu verhindern?«
    Jeff zuckte die Achseln. »Zwei Möglichkeiten. Erstens bestand vielleicht wirklich eine große Verschwörung zur Ermordung Kennedys, und Oswald war eine unbedeutende, entbehrliche Figur. Wer auch immer es plante, hatte Bennett auf Abruf bereitstehen für den Fall, daß etwas schiefging, und wahrscheinlich außerdem noch weitere Ersatzleute. Alles war von vornherein gründlich arrangiert, bis zu Jack Ruby, der töten sollte, wer auch immer den Fall übernahm. Oswald von der Bildfläche verschwinden zu lassen, bedeutete für die Leute im Hintergrund nicht mehr als eine banale Unbequemlichkeit. Kennedy wäre gestorben, egal was ich gemacht hätte, weil seine Mörder einfach zu gut organisiert waren, als daß jemand oder etwas sie hätte aufhalten können, wer auch immer sie waren.
    Das ist eine Möglichkeit. Die andere ist weniger spezifisch, aber sie hat viel tiefere Auswirkungen auf Sie und mich, und es ist die, an die ich eher glauben möchte.«
    »Und das heißt?«
    »Das es uns unmöglich ist, unser Vorauswissen zu benutzen, irgendeine größere Veränderung der Geschichte zu bewirken. Es gibt Grenzen für das, was wir tun können; ich weiß nicht, was das für Grenzen sind oder wie sie uns auferlegt werden, aber ich glaube, sie existieren.«
    »Aber Sie haben einen internationalen Konzern gegründet. Ihnen gehörten bedeutende Firmen, die nie zuvor verbunden waren…«
    »Nichts davon hat den allgemeinen Lauf der Dinge wirklich beeinflußt«, sagte Jeff. »Die Firmen existierten, wie sie es immer getan hatten, brachten die gleichen Produkte heraus, beschäftigten die gleichen Leute. Alles, was ich tat, war, den Fluß der Profite ein wenig umzulenken, in meine Richtung. Die Veränderungen in meinem Leben waren zwar extrem, aber im größeren Zusammenhang der Dinge war das, was ich tat, unbedeutend. Außerhalb der Finanzwelt wußten die meisten Leute – Sie eingeschlossen – nicht einmal, daß ich existiere.«
    Pamela zupfte nachdenklich an ihrer Serviette. »Aber wie steht es dann mit Starsea? Die halbe Erdbevölkerung kennt diesen Film. Ich habe einen neuen Gedanken eingeführt, eine neue Sichtweise für die Menschheit, sich in Beziehung zum Universum zu sehen.«
    »Arthur Knight in Variety, stimmt’s?«
    Sie errötete, hob die Hand, um es zu verbergen.
    »Ich habe alle Besprechungen durchgesehen, bevor ich zu Ihnen ging. Es ist ein wundervoller Film, zugegeben, aber er ist immer noch im wesentlich ein Stück Unterhaltung, nichts weiter.«
    Ihre Augen blitzten ihn im Mondlicht an, Strahlen des Zorns und des verletzten Stolzes. »Er könnte viel mehr sein. Er könnte der Anfang sein einer…« Sie brach ab, faßte sich.

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