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Größenordnung Götterwind

Größenordnung Götterwind

Titel: Größenordnung Götterwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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besonderen Fähigkeiten. Wenn Ihr Kapital erschöpft ist, bekommen Sie unauffällig Nachschub. Wir haben an alles gedacht. Verkaufen Sie südafrikanische Brillanten. Sie erhalten sie nach der Ankunft. Den Beutel hatten Sie im Schraubteil Ihres Knotenstocks verborgen. Das soll dem Gegner klarwerden, denn es steht fest, daß die Priester des Calthur Toterlays Versteck längst kennen.«
    »Das weiß ich auch. Sonst noch etwas, Kleines?«
    »Das wäre vorerst alles. Ich komme als Touristin in der südindischen Hafenstadt Madras an. Von dort aus kann ich Sie mühelos erreichen und Sie mich. Sir, die GWA-Maschinerie läuft auf Hochtouren. Fünftausend Menschen aller Fachrichtungen arbeiten ununterbrochen. PLATO haben wir unter Kontrolle. Seine Daten sind noch immer schädlich, aber wir befolgen sie – soweit es möglich ist. Sie dürften recht gut abgesichert sein. Viel Glück, Sir.«
    Sie unterbrach die Verbindung. Hannibal erhob sich ohne weitere Erklärungen und schlurfte zu den Transportbändern hinüber. Die Schalter der Fluggesellschaften lagen ein Stockwerk tiefer.
    Ich lauerte immer noch auf Menschen, die sich wenigstens gedanklich mit uns beschäftigen. Es war aber niemand da. Die Neugierigen und Flüsterer waren bedeutungslos.
    Hannibal kehrte nach einer halben Stunde zurück. Er hatte die beiden Tickets.
    »Flug CC-784, 17:58 Uhr, nonstop«, erklärte er telepathisch. »Großer …«
    »Was?«
    »Die Sache gefällt mir nicht. Die Herren Wissenschaftler des Meeresgrunds lassen uns eiskalt abblitzen. Wenn sie noch an uns interessiert wären, hätte sich längst einer gemeldet.«
    »Ist die Beauftragung des Anwalts und die Zahlung der Geldstrafe etwa nichts?«
    »Ein Abschiedsgeschenk mit dem deutlichen Wink, über bestimmte Dinge den Mund zu halten und sich nicht mehr sehen zu lassen. Das ist es! Ein Typ wie du ist für die Leute zu aufregend. Die befürchten, in eine Menge Schwierigkeiten hineingezogen zu werden. Außerdem – was wissen wir eigentlich über die Diener des Sehenden Calthur? Nichts! Oder hast du mehr aus Toterlays Bewußtsein herauslesen können?«
    Der Kleine besaß die unangenehme Gewohnheit, die Dinge beim Namen zu nennen. Nein, ich hatte nichts erfahren, was in irgendeiner Form gesetzeswidrig gewesen wäre.
    Die Sekte der Wissenschaftler war weltweit anerkannt. Die In ternationale Atomenergiebehörde hatte ihnen sogar die Benut zung nuklearer Materialien gestattet.
    »Dein Schweigen ist auch eine Antwort«, beschwerte sich der Zwerg.
    »Sie ist keine! Okay, Toterlay weiß wirklich nichts, was man gegen die Calthur-Diener verwenden könnte. Die Materialdiebstähle in Australien hat er auf eigene Rechnung unternommen. Er wurde aber stillschweigend unterstützt. Das kann man jedoch nicht beweisen. Und wenn man es könnte, wäre es im Gesamtergebnis ein lächerlicher Faktor. Wir könnten aber durchaus so tun, als wüßten wir wesentlich mehr, als Toterlay tatsächlich jemals erfahren hat. Gib mir zwei bis drei wichtige Leute der Sekte, und ich weiß fünf Minuten später, was sie zu verbergen haben.«
    »Eigentlich sollte man verstehen, warum man im Mittelalter Hexen, Hexenmeister und sonstiges Gelichter umgebracht hat, oder?« meinte er spöttisch. »Allerdings waren sie nicht mit dem Teufel im Bund, sondern besaßen lediglich parapsychische Ga ben, die sie in ungeschickter Form preisgaben. Sei nicht ebenfalls so unklug, oder die Herren des Meeresgrunds löschen uns aus. Die Leute besitzen marsianische Geräte – und sie können sie bedie nen. Paß unbedingt auf, Verehrter!«
     
     
7.
     
    Wir waren sofort nach der Landung auf dem Flughafen von Colombo mit einem Flugtaxi zu der nördlich liegenden Hafenstadt Negombo geflogen.
    Sie befand sich an der ceylonesischen Westküste und ebenfalls am Golf von Manar, der die Teeinsel vom vorderindischen Festland trennt.
    Dort, in den nur allmählich zu größeren Meerestiefen abfallenden Küstengewässern, hatten die Wissenschafts-Priester des Sehenden Calthur ihre Untersee-Terrassenstadt angelegt.
    Es war auf eigene Kosten und ohne jede staatliche Unterstützung geschehen. Die vielen Milliarden, die sie infolge ihrer Erdölfunde von den energiehungrigen Völkern der Welt erhalten hatten, sollten ausnahmslos für die Erbauung der Meeresstadt Calthurion verwendet worden sein.
    Der Bahnhof der sekteneigenen Tunnelbahn lag etwas südlich der Hafenstadt. Dort konnte man in die druckfesten Pendelzüge einsteigen, mit ihnen unter dem Boden verschwinden und

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