Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht
des Blitzjägers kaum zu orten waren.
Der vierte Treffer schaltete das Repulsortriebwerk aus, und der Blitzjäger stürzte vom Himmel.
21
Mara fluchte gepreßt, ging in den Gleitflug über und ließ sich eine Konturenkarte der Felswand unter dem Gebäude auf dem Kraterrand anzeigen. Eine Landung auf dem Rand kam jetzt nicht mehr in Frage; er war zwar breit genug, um auch ohne Repulsorantrieb auf ihm niedergehen zu können, aber nicht, wenn sie gleichzeitig den Angriff eines Jedi-Meisters abwehren mußte. Als Alternative konnte sie die dunkle Insel unter ihr ansteuern, was ihr größere Bewegungsfreiheit verschaffte, sie aber vor das Problem stellte, wieder zum Rand hinaufzukommen. Was auch auf die andere Möglichkeit, ein Landeplatz irgendwo am Fuß der Berge, zutraf. Oder sie konnte sich geschlagen geben, den Hauptantrieb hochfahren, in den Weltraum fliehen und Karrde seinem Schicksal überlassen. Sie knirschte mit den Zähnen und studierte die Konturenkarte. Der Steinhagel hatte nach dem vierten Treffer aufgehört zweifellos wollte der Jedi-Meister abwarten, ob sie ohne sein weiteres Zutun abstürzte. Mit etwas Glück konnte sie ihn vielleicht überzeugen, daß sie erledigt war, ohne dabei das Schiff wirklich zu beschädigen. Wenn sie in dieser Felswand nur die passende Formation fand...
Da war sie, etwa im unteren Drittel: eine halbkugelförmige Einbuchtung, wo die Erosion die weichere obere Felsschicht vom härteren darunterliegenden Material weggefressen hatte. Der Sims am Boden des Einschnitts war breit genug für den Blitzjäger.
Sie mußte jetzt nur noch das Schiff hinbringen. Im Geiste kreuzte sie die Finger, zog die Nase des Schiffs hoch und schaltete auf den Hauptsublichtantrieb.
Das Gleißen des Triebwerksstrahls tauchte die nahen Kraterberge in ein tanzendes Mosaik aus Licht und Schatten. Der Blitzjäger bockte heftig und stabilisierte sich ein wenig, als Mara die Nase leicht senkte. Er drohte abzutrudeln, fing sich wieder, als sie die Terrainkontrolle aktivierte, brach zur anderen Seite aus und stabilisierte sich dann endgültig. Auf diese Art und Weise auf dem Triebwerksstrahl zu balancieren, war von Natur aus eine instabile Angelegenheit, und Mara spürte, wie ihr der Schweiß auf die Stirn trat, als sie versuchte, die plötzlich bockende Maschine unter Kontrolle zu bringen. Wenn C’baoth ahnte, was sie plante, konnte er sie jetzt mühelos erledigen.
Sie biß die Zähne zusammen, die Hand am Gashebel, die Augen auf den Entfernungsmesser und die Geschwindigkeitsanzeige gerichtet, und setzte zur Landung an.
Fast hätte sie es nicht geschafft. Der Blitzjäger war noch immer zehn Meter vom Sims entfernt, als der Triebwerksstrahl die Felswand darunter berührte und das Gestein explodieren ließ, und im nächsten Moment war das ganze Schiff von grellbuntem Feuer umgeben. Mara behielt den Kurs bei, ignorierte das Heulen des Hüllenalarms und versuchte, die Flammenwand vor der Kanzel mit den Blicken zu durchdringen. Es war jetzt zu spät, um es sich anders zu überlegen – wenn sie nur ein paar Sekunden zu lange zögerte, konnte der Antrieb zuviel von dem Sims unter ihr wegbrennen, um noch sicher landen zu können. Nur noch fünf Meter, und die Temperatur in der Kabine begann zu steigen. Dann drei, dann ein Meter...
Metall schabte kreischend über Gestein, als das Bauchruder des Blitzjägers den Rand des Simses berührte. Mara schaltete das Triebwerk ab und wappnete sich, und nach einem kurzen, übelkeiterregenden Fall setzte das Schiff mit dem Heck auf dem Sims auf. Für eine Sekunde schien es in dieser Position zu verharren. Dann, mit schwerfälliger Grazie, neigte es sich langsam zur Seite und schlug hart auf den Landekufen auf.
Mara wischte den Schweiß aus den Augen und ließ sich einen Statusbericht geben. Man hatte ihr geraten, dieses halsbrecherische Manöver nur im äußersten Notfall durchzuführen. Jetzt wußte sie, warum.
Aber sie hatte Glück gehabt. Die Landekufen und das Bauchruder waren beschädigt, aber die Maschinen, der Hyperantrieb, die Lebenserhaltungssysteme und die Hülle waren im einwandfreien Zustand. Sie fuhr die Systeme auf Bereitschaft herunter, schulterte das Ysalamirgerüst und stolperte zum Heck.
Die Backbordschleuse war unpassierbar – als sie sie öffnete, blickte sie in den Abgrund. Allerdings gab es hinter dem rückwärtigen Lasergeschützturm einen zweiten Ausstieg. Mit dem Ysalamir auf dem Rücken war es schwierig, die Leiter hochzusteigen und sich
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