Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht
Lando.
»Gut«, bestätigte Lando. »Gib noch etwas mehr Energie drauf.«
»Die Feuerleitpulte funktionieren nicht«, warnte Luke. »Ich weiß nicht, ob wir ohne sie zielgenau schießen können.«
»Ich werde es nicht mal versuchen«, eröffnete ihm Han grimmig. »Lando?«
»Etwas mehr nach Backbord«, dirigierte ihn Lando. »Noch etwas... halt.« Er sah zu Han hinüber. »Es ist genau auf Kurs.«
»Dann los«, sagte Han; und er gab volle Energie auf den Antrieb.
Natürlich hatte der Sternzerstörer den heranrasenden Dreadnaught bemerkt. Aber da seine Elektronik und Kontrollsysteme noch immer durch Bel Iblis' Ionenangriff gestört waren, hatte er keine Chance, ihm rechtzeitig auszuweichen.
Selbst aus der Entfernung war der Zusammenprall und die Explosion ein spektakuläres Schauspiel. Han verfolgte, wie der expandierende Feuerball langsam verblaßte, und drehte sich dann zu Luke um. »Okay«, sagte er. »Jetzt ist der Kampf für uns vorbei.«
Durch die Seitensichtluke der Vollstrecker beobachtete Captain Brandei mit ungläubigem Entsetzen, wie die Gebieter den Feuertod starb. Nein – es konnte nicht sein. Es konnte einfach nicht sein. Nicht ein imperialer Sternzerstörer. Nicht das mächtigste Schiff der Flotte des Imperiums.
Das Krachen, mit dem ein Schuß in den Brückendeflektorschirm einschlug, riß ihn aus seiner Erstarrung. »Meldung«, fauchte er.
»Einer der feindlichen Dreadnaughts scheint bei der Explosion der Gebieter beschädigt worden zu sein«, meldete der Sensoroffizier. »Die beiden anderen sind auf dem Weg zu uns.«
Um die drei zu verstärken, die noch immer mit ihren Ionenkanonen auf sie feuerten. Brandei warf einen prüfenden Blick auf die Taktikdisplays; aber es war eine sinnlose Geste. Er wußte, daß sie keine Wahl hatten. »Rufen Sie alle Jäger zurück«, befahl er. »Sobald sie an Bord sind, springen wir in die Lichtgeschwindigkeit.«
»Jawohl, Sir.«
Und während sich die Brückencrew an die Arbeit machte, gestattete sich Brandei ein dünnes Lächeln. Ja, sie hatten verloren. Aber nur diese Schlacht, nicht den Krieg. Sie würden bald wieder zurück sein... und zwar mit der Dunklen Macht unter dem Kommando von Großadmiral Thrawn.
Sollten die Rebellen ihren Sieg ruhig feiern. Es würde sehr wahrscheinlich ihr letzter sein.
29
Der Reparaturtrupp von der Quenfis dichtete das Leck im Rumpf der Katana in Rekordzeit ab. Das Schiff, um das Luke gebeten hatte, wartete im Hangar auf ihn, und kaum eine Stunde nach der Vernichtung des zweiten Sternzerstörers und dem Rückzug des ersten war er wieder im Weltraum.
Einen einzelnen Schleudersitz inmitten all der Trümmer der Schlacht zu finden, wäre für Karrdes Leute ein aussichtsloses Unterfangen gewesen. Für einen Jedi war es kein Problem.
Mara war bewußtlos, als er sie entdeckte, offenbar eine Folge ihres erschöpften Sauerstoffvorrats und einer leichten Gehirnerschütterung. Aves brachte sie auf die Wilder Karrde und steuerte mit Höchstgeschwindigkeit den endlich eingetroffenen Sternkreuzer an, um Mara in die dortige Krankenstation einzuliefern. Luke wartete, bis sie an Bord waren, und flog dann zur Katana und dem Transporter, mit dem er und der Rest seines Teams nach Coruscant zurückkehren würden.
Und er fragte sich, warum es ihm so wichtig gewesen war, Mara zu retten.
Er wußte es nicht. Es gab eine Menge vernünftiger Gründe dafür, von schlichter Dankbarkeit für ihre Hilfe während der Schlacht bis hin zu der Tatsache, daß es zu den Pflichten der Jedi gehörte, Leben zu retten. Aber keiner dieser Gründe war mehr als eine Rationalisierung. Er wußte nur, daß er es hatte tun müssen.
Vielleicht hatte die Macht ihn dazu gebracht. Vielleicht war es auch nur ein letzter Ausbruch jugendlichen Idealismus gewesen.
Das Komm an seinem Kontrollpult sprach an. »Luke?«
»Ja, Han, was gibt's?«
»Komm zur Katana zurück. Sofort.«
Luke blickte durch die Kanzel zu dem dunklen Schiff hinüber und fröstelte. Hans Stimme hatte wie die eines Mannes geklungen, der über einen Friedhof spazierte... »Was ist los?«
»Ärger«, sagte der andere. »Ich weiß, was das Imperium vorhat. Und es ist nicht schön.«
Luke schluckte. »Ich bin gleich da.«
»So«, sagte Thrawn, und in seinen glühenden Augen brannte ein kaltes Feuer, als er von dem Bericht der Vollstrecker aufblickte. »Durch die Tatsache, daß Sie mich unbedingt aufhalten mußten, haben wir die Gebieter verloren. Ich hoffe, Sie sind
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