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Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht

Titel: Großadmiral Thrawn 02 - Die dunkle Seite der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Leute sind dieser Ansicht, und das bringt Ihre Reputation ins Spiel. Die Leute können sich nicht vorstellen, daß jemand ohne schwerwiegende Beweise eine solche Anschuldigung erhebt.«
    »Was bringt Sie zu der Überzeugung, daß ich keine Beweise habe?«
    »Zum Beispiel die Tatsache, daß Sie sie noch nicht auf den Tisch gelegt haben«, sagte Han offen. »Dann ist da noch die Tatsache, daß sie Breil'lya nach New Cov geschickt haben, um einen prestigeträchtigen Handel mit Senator Bel Iblis abzuschließen. Das ist doch Breil'lyas Auftrag gewesen, oder?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, murmelte Fey’lya.
    »Schön. Und das ist der dritte Punkt: die Tatsache, daß Sie vor fünf Minuten bereit waren, Bel Iblis den Cravern vorzuwerfen, wenn es Ihnen genug Zeit verschafft hätte, die Katana -Flotte nach Coruscant zu bringen.«
    Fey’lya blieb abrupt stehen. »Ich will offen zu Ihnen sein, Captain Solo«, sagte er, ohne ihn direkt anzusehen. »Ob Sie nun meine Beweggründe verstehen oder nicht, ich verstehe auf jeden Fall Ihre. Sie hoffen selbst, die Katana -Flotte nach Coruscant bringen zu können; und mit diesem Hebel wollen Sie meinen Sturz und Ackbars Rehabilitierung erzwingen.« »Nein«, widersprach Han müde und schüttelte den Kopf. »Darum geht es ja, Rat. Leia und die anderen spielen nicht nach den Regeln der Bothan. Sie treffen ihre Entscheidungen aufgrund von Fakten, nicht aus Prestige heraus. Wenn Ackbar schuldig ist, wird er bestraft; wenn er unschuldig ist, wird er freigelassen. So einfach ist das.«
    Fey’lya lächelte bitter. »Beherzigen Sie meinen Rat, Captain Solo, und bleiben Sie beim Kämpfen und Schmuggeln und den anderen Dingen, von denen Sie etwas verstehen. Die Spielregeln der Politik sind zu kompliziert für Sie.«
    »Sie machen einen Fehler, Rat«, sagte Han in einem letzten Versuch. »Sie können jetzt noch einen Rückzieher machen, ohne etwas zu verlieren – Sie können es wirklich. Aber wenn Sie damit nicht aufhören, riskieren Sie es, daß Ihr Sturz die ganze Neue Republik mit ins Verderben reißt.«
    Fey’lya richtete sich auf. »Ich beabsichtige nicht zu stürzen, Captain Solo. Meine Anhänger bei den Streitkräften der Neuen Republik werden das zu verhindern wissen. Ackbar wird stürzen, und ich werde seinen Platz einnehmen. Entschuldigen Sie mich jetzt; ich muß mit Admiral Drayson sprechen.«
    Er wandte sich ab und eilte davon. Han sah ihm nach, mit dem bitteren Geschmack der Niederlage im Mund. Begriff Fey’lya denn nicht, was er da machte? Daß er mit einer einzigen Wette alles aufs Spiel setzte?
    Vielleicht konnte er es nicht. Vielleicht mußte man ein erfahrener Spieler sein, um zu erkennen, wie die Chancen standen.
    Fey’lya erreichte das Ende des Großen Korridors und wandte sich nach links zum Admiralitätszentrum. Kopfschüttelnd drehte sich Han um und machte sich auf den Weg zu Karrdes Gästequartier. Zuerst die Coral Vanda und jetzt das. Er hoffte, daß es nicht der Beginn eines Trends war.
     
    Mara stand am Fenster ihres Zimmers, blickte hinaus zu den fernen Manarai-Bergen und spürte das lastende Gewicht düsterer Erinnerungen. Der Imperiale Palast. Nach fünf Jahren war sie wieder im Imperialen Palast. Schauplatz wichtiger Kabinettssitzungen, pompöser Feste und dunkler Intrigen. Der Ort, an dem ihr Leben erst richtig begonnen hatte.
    Ihre Fingernägel kratzten über die geschnitzten Spiralmuster des Fensterrahmens, als vertraute Gesichter vor ihrem inneren Auge erschienen: Großadmiral Thrawn, Lord Darth Vader, Großmufti Tarkin, Hunderte von Beratern und Politikern und Speichelleckern. Aber alle verblaßten hinter dem Bild des Imperators. Sie sah ihn deutlich vor sich, das verrunzelte Gesicht finster, die gelblichen Augen voller Zorn und Mißbilligung.
    DU WIRST LUKE SKYWALKER TÖTEN.
    »Ich versuche es«, flüsterte sie, während die Worte in ihren Gedanken widerhallten. Aber noch während sie es sagte, fragte sie sich, ob es wirklich stimmte. Sie hatte geholfen, Skywalkers Leben auf Myrkr zu retten; hatte ihn auf Jomark um seine Hilfe gebeten; und war ihm nun ohne Widerstand nach Coruscant gefolgt.
    Sie war nicht in Gefahr. Karrde ebensowenig. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie Skywalker ihr oder Karrdes Leuten noch von Nutzen sein sollte.
    Kurz gesagt, es gab keine Ausflüchte mehr.
    Aus dem Nebenzimmer drang der gedämpfte Laut einer sich öffnenden und wieder schließenden Tür: Karrde war von der Sitzung zurückgekehrt. Sie wandte sich vom

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