Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
bemerkten wahrscheinlich nicht einmal die beiden X-Flügler, die hinter ihnen auftauchten. Zwei heftige Explosionen später war Wedge außer Gefahr. »Danke«, sagte er.
»Keine Ursache. Was jetzt?«
»Ich weiß es nicht«, gestand er, rasch die Schlacht begutachtend, die um ihn herum tobte. Bis jetzt hielt Admiral Ackbar seine Sternkreuzer noch in Kampfformation zusammen. Aber so, wie die peripheren Begleitschiffe von den Imperialen bedrängt wurden, konnte sich die ganze Sache in jedem Moment in heillose Verwirrung auflösen. In diesem Fall würden die Sternjäger-Staffeln auf sich allein gestellt sein und zuschlagen müssen, wann und wo sich eine Möglichkeit ergab.
Was sie im Grunde auch jetzt schon machten. Der Trick würde sein, ein wirklich lohnendes Ziel zu finden…
Sonder zwei mußte zur selben Schlußfolgerung gelangt sein. »Wissen Sie, Sonderführer, mir scheint, die Imperialen hätten nie soviel Schiffe zusammenziehen können, wenn sie gleichzeitig ihre Werften bewachen müßten.«
Wedge verdrehte den Kopf, um die grellen Lichtblitze in der Ferne zu betrachten. Silhouettenhaft konnte er vor ihnen die dunklen, düsteren Umrisse von mindestens vier Golan-II-Kampfstationen erkennen. »Richtig«, stimmte er zu. »Aber ich schätze, es ist mehr nötig als selbst ein Angriff des legendären Sondergeschwaders, um sie so nervös zu machen…«
»Commander Antilles, hier spricht die Flottenkommunikationszentrale«, unterbrach eine barsche Stimme. »Ich habe hier einen als dringend bezeichneten Funkspruch an Sie, der mit dem diplomatischen Kode der Neuen Republik verschlüsselt ist. Soll ich ihn weiterleiten?«
Wedge blinzelte. Ein diplomatischer Kode? Hier draußen? »Wird wohl besser sein. Sicher, stellen Sie ihn durch.«
»Ja, Sir.« Ein Klicken folgte…
»Hallo, Antilles«, sagte eine vage vertraute Stimme trocken in sein Ohr. »Nett, Sie wiederzusehen.«
»Das Gefühl ist gewiß gegenseitig«, sagte Wedge stirnrunzelnd. »Wer sind Sie?«
»Oh, kommen Sie«, neckte der andere. »Haben Sie schon diese wundervolle Zeit vergessen, die wir draußen vor der MumbriStorve-Bar verbracht haben?«
Die Mumbri-Storve…? »Aves?«
»He, sehr gut«, sagte Aves. »Ihr Gedächtnis wird immer besser.«
»Sie sind auch schwer zu vergessen«, konterte Wegde. »Wo stecken Sie?«
»Mitten in dieser riesigen Ansammlung imperialer Lichter an Ihrer Flanke«, sagte Aves mit nun leicht grimmig klingender Stimme. »Ich wünschte, Sie hätten mir gesagt, daß Sie dieses System statt Tangrene angreifen würden.«
»Ich wünschte, Sie hätten mir gesagt, um was es bei Ihrem kleinen Job in Wirklichkeit geht«, gab Wedge zurück. »Da haben wir uns wohl gegenseitig in die Irre geführt, was?«
»Und ob. Alle – bis auf den Großadmiral.«
»Sie sagen es. Rufen Sie nur an, um mit mir zu plaudern?«
»Möglich«, sagte Aves. »Oder auch nicht. Sehen Sie, in etwa neunzig Sekunden werden einige von uns versuchen, diese KGFAnlage zu erbeuten, wegen der wir hergekommen sind. Danach schießen wir uns den Weg frei und verschwinden so schnell wie möglich von hier.«
Sich den Weg aus einer imperialen Raumwerft freischießen. Und so, wie er es sagte, klang es auch noch wie ein Kinderspiel. »Viel Glück.«
»Danke. Ich erwähne das nur, weil es keine Rolle spielt, welche Richtung wir bei unserem Durchbruchversuch nehmen werden. Obwohl es vielleicht für Sie wichtig sein könnte.«
Wedge spürte ein humorloses Lächeln um seine Lippen spielen. »Vielleicht«, sagte er. »Beispielsweise, wenn Sie in der Nähe dieses Golan-Zwos dort drüben durchbrechen würden. Sie könnten ihnen dabei von hinten ein paar kleine Schläge verpassen…«
»Klingt vernünftig«, stimmte Aves zu. »Natürlich wird's danach ziemlich häßlich werden – all diese Schiffe und so, die blindlings um sich schießen. Ich schätze, Sie sehen keine Möglichkeit, uns von diesem Punkt aus eine freundliche Eskorte zur Verfügung zu stellen, oder?«
Wedge sah zu den Lichtern hinüber und dachte darüber nach. Ja, es könnte funktionieren. Wenn es Aves' Leuten gelingen würde, auch nur eine dieser Golan II zu erledigen, hatte die Neue Republik freie Bahn zu den Raumwerften. Sofern die Imperialen nicht bereit waren, sie zu opfern, mußten sie einen Teil ihrer Streitkräfte in diesen Bereich verlagern, um die Lücke zu schließen und alle durchgebrochenen Schiffe auszuschalten.
Und vom Standpunkt der Schmuggler aus würde ein Kordon aus Kriegsschiffen der
Weitere Kostenlose Bücher