Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
»Auch dafür ist es zu spät«, erklärte er Karrde. »C’baoth hat bereits alle getötet.«
Für einen langen Moment blieb das Komm stumm. »Ich verstehe«, sagte Karrde schließlich. »Nun, das erklärt manches. Irgendwelche Vorschläge?«
Lando zögerte. »Eigentlich nicht«, sagte er. »Wenn uns irgend etwas einfällt, melden wir uns.«
»Danke«, sagte Karrde etwas zu trocken. »Ich werde warten.«
Mit einem Klicken endete die Verbindung. »Dreipeo, hörst du mich?« fragte Lando.
»Ja, Sir«, bestätigte der Droide.
»Erzwo soll sich wieder an den Computer hängen«, befahl Lando. »Er soll tun, was er kann, um die Soldaten von dem Lufteinlaß wegzulocken, durch den wir gekommen sind. Dann macht ihr euch mit den Noghri auf den Weg dorthin.«
»Wir verschwinden, Sir?« fragte Dreipeo erstaunt.
»So ist es«, sagte Lando. »Und Chewie und ich werden euch sofort folgen, also beeilt euch, damit wir nicht auf euch treten. Und sagt den beiden Noghri Bescheid, die Luke mit dieser Horde Myneyrshi losgeschickt hat. Alles verstanden?«
»Ja, Sir«, sagte Dreipeo zögernd. »Was ist mit Master Luke und den anderen?«
»Überlaß das mir«, erklärte Lando. »Jetzt beeil dich.«
»Ja, Sir«, sagte Dreipeo wieder. Ein weiteres Klicken, und er war fort.
Ein Moment des Schweigens folgte. Chewbacca brach es schließlich und stellte die naheliegende Frage. »Ich glaube nicht, daß wir noch eine Wahl haben«, antwortete Lando grimmig. »So, wie Luka und Mara über ihn gesprochen haben, ist C’baoth mindestens so gefährlich wie der Imperator. Vielleicht noch gefährlicher. Wir müssen versuchen, das gesamte Depot zu vernichten, und zwar zusammen mit ihm.«
Chewbacca grollte einen Einwand. »Das können wir nicht«, schüttelte Lando den Kopf. »Zumindest nicht, bis alles erledigt ist. Wenn wir jetzt nach oben eine Warnung durchgeben, wird C’baoth Bescheid wissen. Vielleicht gelingt ihm sogar, es zu verhindern.«
Von der Tür drang ein weiterer gedämpfter Donnerschlag. »Komm, bringen wir es hinter uns«, sagte Lando und griff nach den letzten Sprengkapseln. Mit etwas Glück blieb ihnen noch genug Zeit, um Chewbaccas arhythmische Resonanz-Schaltung vorzubereiten, bevor die Sturmtruppen eindrangen. Mit etwas mehr Glück würden sie beide sogar lebend aus der Höhle entkommen.
Und mit noch mehr Glück würden sie vielleicht einen Weg finden, Han und die anderen zu warnen, ehe das ganze Depot unter ihnen in die Luft flog.
Für einen langen Moment war es still im Thronsaal. Mara starrte Skywalker an und fragte sich, ob er überhaupt wußte, was er da sagte. Anzubieten, freiwillig bei C’baoth zu bleiben…
Er suchte erneut ihren Blick, und selbst durch das Summen in seinem Bewußtsein konnte sie seine unterdrückte Angst spüren. Er wußte also, was er sagte. Und er meinte es ernst. Wenn C’baoth sein Angebot annahm, würde er tatsächlich bei dem verrückten Jedi bleiben. Sich selbst opfern, um seine Freunde zu retten.
Darunter auch die Frau, die einst geschworen hatte, ihn zu töten.
Sie wandte sich ab, war plötzlich nicht mehr in der Lage, alles mitanzusehen. Ihre Blicke fanden Karrde, der halb hinter den Überresten des Laufgangs verborgen zwischen seinen beiden Vornskr kniete. Sie streichelte, leise auf sie einredete – wahrscheinlich, um sie nach C’baoths von der Macht gesteuertem Wutausbruch zu beruhigen. Sie musterte die Tiere, aber sie schienen unverletzt zu sein.
Ihre Bewegung hatte Karrdes Aufmerksamkeit erregt. Er sah zu ihr hinüber, mit ausdruckslosem Gesicht. Noch immer die Vornskr streichelnd, neigte er andeutungsweise den Kopf Richtung Solo und Organa Solo. Verwundert folgte Mara seinem Blick…
Und erstarrte. Neben jenem Teil des zusammengebrochenen Laufgangs, unter dem seine Frau noch immer halb begraben lag, bewegte sich Solo. Langsam kroch er über den Boden.
Zu dem Blaster, den Organa Solo fallengelassen hatte.
»Du verlangst zuviel Skywalker«, warnte C’baoth sanft. »Mara Jade wird mir gehören. Muß mir gehören. Es ist das Schicksal, das ihr von der Macht auferlegt wurde. Nicht einmal du kannst etwas dagegen tun.«
»Richtig«, warf Mara ein, richtete den Blick wieder auf C’baoth und legte in ihre Stimme allen Sarkasmus, den sie aufbringen konnte. Ganz gleich, wie groß das Risiko auch sein mochte, sie mußte versuchen, C’baoths Aufmerksamkeit vom anderen Ende des Thronsaals abzulenken. »Ich muß immer noch zu seinen Füßen knien, erinnern Sie sich?«
»Du
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