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Große Liebe Desiree

Titel: Große Liebe Desiree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarett
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auf die Beine zu kommen. Seit sie ein Kind war, hatte sie niemand mehr getragen. »Jack, laß mich bitte runter!«
    »Nein, Madam, das werde ich nicht tun.« Er stieß die Tür zu ihrer Kabine auf und setzte sie behutsam auf die Koje. Sie versuchte aufzustehen, doch er schob sie sanft zurück. »Du bleibst hier, Désirée, und ruhst dich aus. Keine Lady sollte das aushalten müssen, was dir eben gerade zugestoßen ist.«
    Sie warf ihren Hut auf die Koje. »Hör auf damit, Jack! Ich habe dir und Kapitän Fox und jedem anderen, der in Hörweite war, gesagt, daß es mir gutgeht, aber du behandelst mich, als wäre ich dem Tode nahe. Ich bin keine von deinen zerbrechlichen englischen Ladies. Und ich sagte dir schon, ich brauche keinen Wachhund.«
    Er sah sie ungläubig an. »Würdest du bitte aufhören, so verdammt tapfer sein zu wollen, und mir zuhören? Diese Sache mit dem Faß war kein Unfall. Verstehst du das? Irgend jemand auf diesem Schiff - vielleicht die ganze verdammte Mannschaft, wer weiß - wünscht uns den Tod.«
    »Ich kann sehr gut verstehen, warum sie dich nicht mögen, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß irgendeiner von ihnen mich verletzen ...« Betroffen hielt sie inne, als ihr auf einmal klar wurde, wie selbstsüchtig sich das anhörte. Sie zog ihre Handschuhe aus und warf sie auf den Hut. »Entschuldige, ich habe es nicht so gemeint.«
    Er lächelte über die offensichtliche Unaufrichtigkeit ihrer Entschuldigung. »Wieso nicht? Du hast die Wahrheit gesagt. Deine Landsleute scheinen entschlossen zu sein, mich zum Sündenbock für einen ganzen Krieg zu machen und für jeden einzelnen Yankee, der auf ein englisches Schiff gezwungen wurde. Aber du - ich verstehe nicht, warum irgend jemand dir Böses will. Du bist eine von ihnen, eine Amerikanerin. Dein einziges Vergehen scheint es zu sein, daß du mit mir unterwegs bist.«
    »Aber das ist nicht fair, Jack!«
    »Es wäre auch nicht fair gewesen, wenn du von einem Faß zerschmettert worden wärest.« Er seufzte tief. Wenigstens war wieder etwas Farbe in ihren Wangen, und obwohl sie unverletzt aussah, wie sie behauptete, konnte er nicht vergessen, wie nahe er daran gewesen war, sie zu verlieren.
    »Also, wenn du schon für meine Fehler mitverantwortlich gemacht wirst, übernehme ich wenigstens das Kommando, und du tust, was ich dir sage.«
    »Ich lasse mir nichts befehlen, Jack, nicht von dir und nicht von ...«
    »Désirée!« Macaffery schob sich durch die halbgeöffnete
    Tür, drängte sich ungeschickt an Jack vorbei und ergriff Désirées Hand. »Ich kam sofort, als ich von dem Unfall hörte. Sind Sie verletzt? Ich weiß, es gibt keinen Doktor an Bord, aber sicher können wir Fox dazu bringen, zur Küste zu fahren. Immerhin war das alles seine Schuld!«
    »Es geht mir gut, Mr. Macaffery. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Aber wie geht es Ihnen?« Der Anwalt sah noch immer schrecklich aus. Sein Gesicht wirkte grünlich, und er hatte Bartstoppeln auf Kinn und Wangen, weil er für eine Rasur zu krank gewesen war. Zwar war er angekleidet, aber seine Sachen wirkten nicht sehr sauber, und anstelle der üblichen Perücke trug er eine seidene Nachtmütze.
    »So gut, wie man es in dieser Nußschale erwarten kann. Aber ich will nicht klagen. Ich wußte, welche Strapazen mich erwarteten, als ich meine Dienste anbot.« Er zog die Nachtmütze tiefer in die Stirn. »Wenn ich daran denke, Désirée, daß meine Indisponiertheit Sie beinahe das Leben gekostet hätte, daß sie mich davon abgehalten hat, Sie zu beschützen, wie ich es Ihrer Großmutter versprochen hatte!«
    »Sie haben gehört, was Désirée gesagt hat, Macaffery«, sagte Jack, der sich über die Zudringlichkeit des Anwalts ärgerte. Der Mann schien über die besondere Gabe zu verfügen, immer dann seinen Weg zu kreuzen, wenn er nicht erwünscht war, und außerdem roch er gegenwärtig schlimmer als eine Jauchegrube. »Es geht ihr gut.«
    »Jack hat mich gerettet.« Désirée sah an dem Anwalt vorbei zu Jack hin und gab ihm schweigend zu verstehen, vor dem Anwalt nichts von seinen Verdächtigungen zu sagen. »Er hat sein Leben für mich riskiert.«
    Jack verstand. Er teilte ihre Ansicht und lobte in Gedanken Désirées kluge Entscheidung. »Unglücksfälle wie dieser bringen mehr Seeleute um als die französische, holländische und spanische Marine zusammen. Gott sei Dank hatte Miss Sparhawk mehr Glück.«
    »Ich danke Ihnen, Sir, für die Dienste, die Sie dieser Lady geleistet haben.«

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