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Große Liebe Desiree

Titel: Große Liebe Desiree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarett
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Hand und riß sie hart gegen seine Brust, drehte sich weg und warf sich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden, seinen Körper schützend über ihr. Er spürte den Luftzug, als das Faß über sie hinwegschwang, und die Erschütterung, als es die Reling zerschmetterte, als wäre das schwere Eichenholz nicht mehr als Zunder. Holzsplitter prasselten auf sie herunter, gefolgt von einem Sprühregen eiskalten Wassers, als das Faß ins Meer stürzte. Schnell rollte er sich zur Seite. »Désirée, bist du verletzt?«
    Sie setzte sich auf, noch hatte sie nicht ganz erfaßt, was geschehen war. Vorsichtig berührte sie den Rand ihrer Schute. Jack hatte ihn zerbrochen, als er sie auf Deck geworfen hatte, und sie fragte sich, was sie jetzt in England aufsetzen sollte. Die Hand hatte sie noch am Hut, als sie das gähnende Loch in der Reling betrachtete, keine zwei Fuß weit entfernt von der Stelle, an der sie jetzt saß, und unwillkürlich begann sie, sich rückwärts zu bewegen.
    Sie fühlte Jacks Arm auf ihrer Schulter. »Bitte, sag mir, Désirée, hast du dir weh getan?«
    »Natürlich nicht.« Langsam stand sie auf, froh darüber, daß Jack da war und sie stützte. Tapfer versuchte sie, ihn anzulächeln, aber ihr Blick schweifte wieder zu der zerschmetterten Reling und dem Faß, das jetzt ungefährlich auf dem Wasser trieb. »Überrascht bin ich, das ist alles. Doch, ja, überrascht. Sehr überrascht. Wir wären beinahe getötet worden, nicht wahr, Jack?«
    »Zum Glück ist dir nichts passiert.« Jack zog sie an sich, und seufzend lehnte sie sich an ihn. Über ihren Kopf hinweg sah er die Männer immer noch an der Luke stehen. Einer von ihnen hielt noch das Messer in der Hand, mit dem er das Seil durchtrennt hatte. Das rasche Handeln des Seemanns verdiente eigentlich Lob - wenn das Faß zurückgeschwungen wäre, hätte es den Mast brechen oder das Deck beschädigen können -, aber irgend etwas in der Art, wie der Mann, das lange Messer in der Hand, dastand und beinahe schon unverschämt gaffte, machte Jack stutzig. Keiner der Amerikaner kam zur Hilfe oder entschuldigte sich. Keiner zeigte Gewissensbisse wegen des beinahe tödlichen Unfalls, den ihre Nachlässigkeit verursacht hatte.
    Falls es überhaupt ein Unfall war.
    »Miss Sparhawk!« Fox eilte auf sie zu. Er sah betroffen aus. »Sie sind doch nicht verletzt, oder?«
    »Das ist nicht Ihren Männern zu verdanken«, entgegnete Jack. Kalte Wut sprach aus jedem Wort, das er hervorstieß. »Was, zum Teufel, haben die getan, Fox?«
    Fox fuhr zurück, als hätte man ihn geschlagen. »Es war ein Unfall, Herendon. Jeder Narr mit Augen im Kopf kann das bestätigen. Das Seil ist gerissen, und Sie hatten das Pech, im Weg zu stehen.«
    »O ja, und wessen Pech wäre es gewesen, wenn wir beide umgekommen wären?«
    »Herendon, hören Sie, ich habe nur nach dem Befinden der Lady gefragt!«
    »Und ich danke Ihnen dafür, Kapitän Fox«, unterbrach Désirée ihn, die keine Lust hatte, wieder im Mittelpunkt eines Streites zu stehen. Sie richtete sich auf, so gut es ihr möglich war. Auch sie sah die Seeleute bei der Luke stehen, und unter ihren prüfenden Blicken wünschte sie sich in ein Mauseloch. Mit so viel Feindseligkeit hatte sie nicht gerechnet, die Männer wünschten ihr Böses. Als sie sich vorstellte, daß sie es beinahe geschafft hätten, wurde ihr schwindelig, aber sie wollte keine Schwäche zeigen. Sie war eine Sparhawk und kein Feigling. »Ich versichere Ihnen, mir geht es gut.«
    Fox sah sie unsicher an. Er musterte ihr Gesicht unter dem zerbrochenen Schutenrand. »Sie sind leichenblaß.«
    Verlegen nahm sie den beschädigten Hut ab. »Ich sagte Ihnen bereits, es geht mir gut. Es war ein Unfall, niemand hat schuld. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen, Kapitän Fox, ich möchte lieber in meine Kajüte zurück.« Sie wollte zur Treppe hinübergehen, aber beim ersten Schritt knickten ihre Knie ein. Jack war sofort bei ihr und stützte sie ganz selbstverständlich an ihrem Ellenbogen und ihrer Taille.
    »Langsam langsam«, sagte er leise. »Nimm dir Zeit. Ich lasse dich nicht hier vor all den Leuten hinfallen.«
    Sie wußte, sie schaffte es nicht allein, und so akzeptierte sie seine Hilfe widerspruchslos. Mit hocherhobenem Kopf schritt sie neben ihm über das Deck und die Stufen hinunter. Als sie unten waren und damit für alle anderen außer Sichtweite, schob Jack plötzlich einen Arm unter ihre Knie und hob sie hoch.
    »Was tust du da?« fragte sie und versuchte, wieder

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