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Große Liebe Desiree

Titel: Große Liebe Desiree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarett
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betupfte, beobachtete er sie mit zusammengekniffenen Augen. »Nebenbei bemerkt, es ist allgemein bekannt, daß nur das erste Mal bei einer Frau von wirklichem Wert ist, und aus der überstürzten Abreise von Mr. Jamison aus Providence seinerzeit darf ich wohl entnehmen, daß das für Sie kein Problem mehr ist.«
    Désirée holte tief Luft. »Niemand weiß davon, außer Robert und mir!«
    »Und bis jetzt war ich mir auch nicht sicher.« Der selbstzufriedene Ausdruck auf seinem Gesicht ekelte Désirée an, und sie hätte Macaffery am liebsten davongejagt. »Die Tatsache, daß Jeremiah Jamison damals beinahe umgebracht hätte, ließ mich natürlich einiges vermuten - wie jeden in Providence -, aber beschwören konnte es niemand. Also, lassen Sie sich das hier eine Lehre sein. Hüten Sie Ihre Zunge, damit Sie nicht mehr ausplaudern, als Sie möchten.«
    »Sie waren mit meinem Vater befreundet«, sagte Désirée bitter. »Als Sie mir anboten mitzukommen, hielt ich das für eine gute Idee. Ich baute auf Ihre Erfahrungen und hoffte auf Ihren Rat. Ich vertraute Ihnen, Mr. Macaffery! Aber nun beleidigen Sie mich, setzen mich herab und legen mir nahe, mit einem Mann zu schlafen, damit er mir etwas verrät, das ich Ihnen weitersagen kann. Alles im Namen des Patriotismus. Was, so frage ich mich, würde mein Vater sagen, wenn er Sie jetzt hören könnte?«
    »Und was, frage ich, würde Jeremiah mit Ihnen machen, wenn er wüßte, daß seine Schwester mit sechzehn so bereitwillig die Beine breit gemacht hat für den ersten Mann, der vorbeikam?« Mit zwei Fingern stopfte er das Taschentuch in die Tasche zurück, ohne den Blick von Désirée zu wenden. »Es ist zu spät, um mir mit so etwas zu kommen, Désirée. Sie wußten, was man von Ihnen erwartete, als Sie dieser Sache zustimmten. Ich werde nicht zulassen, daß Sie jetzt schwankend werden. Sie machen mit Herendon weiter wie bisher, vor allem, wenn wir in Halifax sind. Und Sie werden gut daran tun, sich später an alles zu erinnern, was Sie in Erfahrung bringen werden.
    »Was ich jetzt schon weiß, Mr. Macaffery, ist, daß Sie ein gemeiner, verachtenswerter Mann sind und genau der Feigling, als den Großmama Sie bezeichnet hat!«
    »Sind Sie sehr enttäuscht, wenn ich Ihnen sage, daß mir das gleichgültig ist?« Er hatte bereits die Hand an der Tür und hielt jetzt noch einmal inne. »Und bitte, Missy, hängen Sie sich nicht so sehr an Ihren hübschen Jack, daß Sie vergessen, wem Ihre Loyalität gehört. Was immer auch die Briten Obadiah angetan haben, es wird nichts sein im Vergleich zu dem, was ich mit Ihnen und Ihrer geschätzten Familie machen werde, wenn Sie überlaufen. Ich denke, Sie haben mich verstanden.«
    Das hatte sie, und sie würde immer daran denken. Sobald sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, schlug sie verzweifelt die Hände vors Gesicht.
    Jack kam zu ihrer Kajüte zurück, als er hörte, daß Macaffery gegangen war. Désirée öffnete nicht sofort. Erst als er ein zweites Mal klopfte und ihren Namen rief, schob sie den Riegel zurück und ließ Jack eintreten. Sie sah traurig aus, und er fragte sich betroffen, ob sie geweint habe.
    Gleich nach seinem Eintreten zog sie sich wieder in die Koje zurück. »Du kommst zurück?«
    »Wir waren noch nicht fertig.« Sie sah schlechter aus als gleich nach dem Unfall, und beinahe hätte er sie gefragt, ob sie sich nicht doch verletzt hatte. »Ich habe versprochen, auf dich aufzupassen, und das werde ich auch tun.«
    Er nahm sein Halstuch ab und klemmte es zwischen Tür und Rahmen. Auf der Katy war es genauso wie auf allen anderen Schiffen, man konnte keine Geheimnisse bewahren. Und diesmal wollte er sichergehen, daß ein eventueller Lauscher jedes einzelne Wort verstand.
    »Solange du mit mir zusammen bist, wird dir nichts geschehen«, sagte er dann. »Ich werde dir Tag und Nacht Gesellschaft leisten, wenn du es erträgst.«
    Er erwartete, daß sie lächeln würde, aber sie tat es nicht, und er sprach weiter. »Wenn du allein bist, möchte ich, daß du dies hier bei dir hast.« Er zog eine schwere Steinschloßpistole aus seinem Mantel und reichte sie ihr. »Hier, nimm. Ich habe sie für dich geladen. Alles was du zu tun hast, ist, den Abzug zu drücken. Siehst du, so.«
    Er fing an, es ihr vorzuführen, doch sie legte ihre Hand auf seinen Arm. »Du mußt es mir nicht zeigen, Jack. Ich weiß, wie man mit einer Pistole schießt, und ich kann sie auch laden. Mein Großvater bestand darauf, daß ich das zusammen mit

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