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Große Tiere: Roman (German Edition)

Große Tiere: Roman (German Edition)

Titel: Große Tiere: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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einschließen.«
    »Wie bitte?«
    Die Frau sagte: »Frankie, das gefällt mir nicht.« Vorsichtig legte sie die Waffe auf den Nachttisch. Ein Zittern der Erleichterung durchlief, an den Schultern beginnend, Danny Pogue. Er hüpfte durch das Zimmer und setzte sich auf die Bettkante.
    »Es ist besser, wenn sie in der Toilette ist«, erklärte Bud Schwartz Francis X. Kingsbury. »Aber vielleicht ist es Ihnen auch egal.«
    Kingsbury kaute auf seiner Unterlippe. Er dachte an die Akten und daran, was darin stand.
    Seine Frau wickelte sich in ein Bettlaken. »Frank?«
    »Tu, was er verlangt hat«, sagte Kingsbury zu ihr. »Nimm eine Illustrierte mit, irgendwas. Ein Buch, wenn du eins findest.«
    »Scheißkerl«, sagte Penny Kingsbury. Auf dem Weg zum Badezimmer wedelte sie ihm mit einer Ausgabe von GQ vor dem Gesicht herum.
    »Ich hab sie im Doral Country Club kennengelernt. Sie hat Golfschuhe verkauft.«
    »Wie nett«, sagte Bud Schwartz.
    »Fuzzy Zoeller, Tom Kite, kein Witz. Das waren Pennys Kunden.« Kingsbury hatte einen roten Bademantel übergezogen und den Fernseher aufgedreht, falls seine Frau an der Tür lauschte. Bud Schwartz hatte die Pistole vom Nachttisch genommen und in die Tasche gesteckt; das kalte Gewicht der Waffe in seiner Hose, dicht neben seinen edlen Teilen, ließ ihn erschauern. Himmel, wie sehr er Pistolen haßte.
    Kingsbury fragte: »Das Gemälde im Wohnzimmer – habt ihr es euch angeschaut?«
    »Klar, Junge, Junge«, antwortete Danny Pogue.
    »Das haben wir auf dem Biltmore gemacht. Loch sieben oder zehn, ich weiß es nicht mehr genau. Es war ein Par drei. Egal, ich mußte jedenfalls den gesamten verdammten Platz für einen Tag mieten, so lange hat es gedauert. An die zweihundert Heinis standen da rum und starrten ihr auf die Möpse. Penny hatte nichts dagegen, sie ist stolz auf sie.«
    »Wer wäre das nicht«, sagte Bud Schwartz verkniffen. »Können wir endlich zur Sache kommen, bitte? Wir haben eine Menge zu bereden.«
    Francis X. Kingsbury sagte: »Ich versuche mal, alles zusammenzubekommen. Ihr habt die Ramex-Global-Akte. Dann Jersey Premium. Was noch?«
    »Sie wissen genau, was noch.«
    Kingsbury nickte. »Fangen wir mit American Express an. Nennen Sie mir eine Zahl.«
    Bud Schwartz ließ sich in einem hochlehnigen Sessel im Kolonialstil nieder. Aus dem Gedächtnis lieferte er Kingsbury einen kurzen Überblick: »Wir haben da ein Brillantcollier in New York, Ohrclips in Chicago. Ja, und eine Smaragdbrosche ausgerechnet in Nassau für um die drei Riesen.« Er gab Danny Pogue ein Zeichen, der zu Mrs. Kingsburys Kommode humpelte und anfing, in den verschiedenen Kästchen und Etuis nachzusehen.
    Kingsbury sagte: »Vergessen Sie’s, Sie finden dort nichts.«
    »Wer hat denn den Plunder?«
    »Freunde. Bekannte. Ist nicht so wichtig.«
    »Für uns vielleicht nicht.« Bud Schwartz nickte mit dem Kopf in Richtung Badezimmer. »Ich habe so ein Gefühl, als könnte Ihre bessere Hälfte sich dafür interessieren.«
    Kingsbury senkte die Stimme. »Deshalb benutze ich die Kreditkarte, zum Teufel, wer trägt schon so viel Bargeld mit sich rum?«
    »Plus die Versicherung«, sagte Danny Pogue und wühlte in Mrs. Kingsburys Schmuck herum. »Das Zeug zerbricht, es wird gestohlen, sie müssen es ersetzen. Es ist schließlich noch neu.«
    Toll, dachte Bud Schwartz; jetzt bringt er schon Werbespots.
    »Hier ist aber auch einiges exquisite Zeug. Sehr hübsch.« Danny Pogue hielt einen Solitär hoch und drehte ihn, so daß sich das Licht funkelnd in den Facetten brach. »Ich tippe auf zwei Karat.«
    »Eins Komma fünf kommt eher hin«, sagte Kingsbury.
    »Auf der Kartenabrechnung tauchen ein paar Abendessen auf«, sagte Bud Schwartz. »Und Flugtickets. Es ist sehr praktisch, wie sie alles säuberlich zusammenstellen, damit man am Jahresende den Überblick hat.«
    Kingsbury fragte ihn, wieviel.
    »Fünf Riesen«, sagte Bud Schwartz, »und wir verraten Ihrer Frau kein Wort.«
    »Die Akte, Herrgott. Die brauche ich zurück.«
    »Kein Problem. Und jetzt wollen wir mal über richtiges Geld reden.«
    Kingsbury runzelte die Stirn. Er zupfte mit Daumen und Zeigefinger an seiner Nasenspitze, als wollte er sie richten.
    Bud Schwartz sagte: »Die Gotti-Akte, Mr. King.«
    »Heilige Muttergottes!«
    »Frankie >Das Frettchen< King. So steht es in der Klageschrift.«
    »Jetzt haben Sie mich wirklich überrascht«, sagte Kingsbury.
    Danny Pogue sah von einem Opalhalsband hoch, das er gerade bewunderte. »Wer ist denn dieser

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