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Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Titel: Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Wissen
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– alles hat sein Gutes, echt – und so sah ich sie erst beim Ausziehen, die fette n Pusteln, ach was: Geschwüre! Auf dem Rücken. Und sonst auch überall.
    Die Eiterflecken hab ich nie mehr aus der Bettwäsche raus bekommen, nie mehr! Und die war echt teuer!
    Nummer Zwei war der, mit dem ich dann im Wald war. Zum Spazieren. Nur zum Spazieren. Mehr wär da auch nicht passiert, so langweilig wie der war. Und als er bei der Verabschiedung sagte, dass er jetzt noch ins Nähkörbchen gehe, da hab ich im Stillen gedacht: Ne Trine, die mit ihren Schwestern abends Kleidchen näht! Ein schwuler Nähkursus an der Volkshochschule – wat et nich all jibbt!
    Jahre später sollte ich auf traumatischste Weise erfahre, was das Nähkörbchen wirklich ist…
    Der Rheinländer an sich fährt ja voll auf den Karneval ab. Und lässt dabei schon mal Fünfe gerade sein. Zuweilen zu gerade … denn da wird dann auch schon mal fremd geküsst. Wenn es nur das wäre – aber im schwulen Karneval darf’s auch schon mal gern ein bisschen mehr sein.
    Und als ureigenste Location für derlei … ähem … Treiben haben die warmen Jecken jener bereits mehrfach erwähnten Landeshauptstadt das – rischtisch! – Nähkörbchen !
    360 Tage im Jahr führt diese plüschige Kneipe am Rande der Altstadt mehr oder weniger ein Schattendasein, wo, wer’s denn mag, man alternden Schwuppen beim Kaffeetrinken zugucken kann.
    Aber an den fünf Tagen des ungehemmten rheinischen Frohsinns geht es ab wie Zäpfchen im Körbchen. Da knutscht jeder mit jedem, Zungen verknoten sich nahezu inflationär, während sich weiter unten was anderes verknotet.
    Und sollte man das Glück haben, es überhaupt auf die Toilette zu schaffen, ohne dass man für dieses Ziel Grund eines Koitus Interruptus geworden ist, dann sollte man gepflegt sein Hirn abschalten. Denn sonst denkt man unentwegt darüber nach, ob die Flüssigkeit auf dem Boden, durch die man da watet, wirklich nur Wasser ist, welches von Händen abgetropft ist, weil keine Handtücher mehr da waren. Aber warum sollte dann dieses Wasser so weiß und klebrig sein???
    Ehrlich: Wenn Sie wie ich ein einziges Mal einen kompletten Karneval DORT verbracht haben, dann wollen Sie am nächstjährigen Altweiberfastnachtsmorgen in aller Früh versterben, damit Sie nicht noch mal Gefahr laufen, das Erlebte zu wiederholen!
    Ich hab beides nicht gemacht: Ich bin nicht dahingegangen – und ich bin nicht da hin gegangen! Wenn Sie verstehen, hehe…
    Solche Erlebnisse haben mich also weit, sehr weit von der Szene entfernt.
    Und in die Arme des Internets getrieben … was es nicht einfacher macht. Riesenauswahl – aber massig Ausschussware. Aber das beschrieb ich ja schon ziemlich zu Anfang des Buches.
    Sehen Sie, so schließt sich der Kreis – und ich damit dieses Kapitel. Bevor es einigen Bauarbeitern allzu warm wird.

Achtundzwanzigstens
     
     

Fragen über Fragen…
     
    Also … Ich könnte jetzt jedes Thema hier aufgreifen und es in unendliche Längen ausdehnen. Das Buch würde dicker und dicker, ich könnte mehr und mehr Geld dafür verlangen und würde reicher und reicher.
    Aber: Ich bin – auch wenn mich manche, die es bisher schon drüber gekriegt haben, wohl eher als fieses Monster ansehen werden – ein Mensch, und als solcher will ich mich schließlich nicht an meinen Mitmenschen gesund stoßen und sie ausnehmen wie eine Pfingsthenne, um mal das Klischee von der Weihnachtsgans weg zu lassen.
    Und so will ich mich in diesem Kapitel kurz fassen und die Dinge, die nicht für einen ganzen Buchabschnitt taugen, einfach mal als Fragen in den Raum stellen.
    Wie zum Beispiel …
     
    Brauchen vierzehnjährige Mädchen wirklich so viele Tampons, dass sie alle diese reisekoffergroßen Taschen in der Armbeuge mit sich rumschleppen müssen oder was ist da um Himmels Willen drin?
    Warum steigen Leute über 35 immer brav vorne beim Busfahrer ein und zeigen ihr Ticket, während die Jungen hinten schon alle Sitzplätze belegen?
    Muss frau auf einem Holland-Rad immer so sitzen, dass es scheint als hätte sie einen Besenstiel hinten drin?
    Ist es schön, wenn man sich auf dem Fußballplatz im Schnodder der anderen wälzen kann, wenn man mal hinfällt?
     
    Haben alle Männer mal aktiv Fußball gespielt oder warum rotzen sie immer auf den Bürgersteig?
    Meint Florian Silbereisen diese Anzüge wirklich ernst?
    Und meint Helene Fischer das mit Florian Silbereisen wirklich ernst?
    Warum sagen dicke Menschen beim Anblick ebensolcher

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