Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen
jeden Bissen 36mal kauen. Auf diese Weise kriegt man schon mal locker fünf Stunden vom Tag um – die man dann nicht mit unnützem Stress verplempert.
Und nicht vergessen: Nach jedem 36sten Kauen die Zähne putzen! Und nach dem Apfel, der Banane, der Apfelsine, dem Grüntee, den Weinen, dem Bier, dem Jogurt, den Nüssen, den Erbsen, den Bohnen. Was vergessen? Nach dem Wasser kann man sich das Putzen schon mal knicken – uff, das ist schon mal ne kleine Erleichterung. Zähneputzen geht natürlich nur so lange man noch Zähne hat, aber wenn dann bitte nicht vergessen, auch die Zahnseide zu benutzen, dazu eine Zahnfleischmassage zu machen und auch noch eine Mundspülung hinterher zu kippen – so viel Zeit muss sein.
Wenn Sie eh schon mal beim Zähneputzen sind, dann am besten mit der anderen Hand das Bad putzen. Oder dort einen CD-Player („Hä? Wat is dat denn?“ – „Eine altmodische Art von Docking Station fürs i-Pod!“ – „Hä? Pott?! Hamma doch schon, ein Klo…“ – „Ja, Omma, is jut…“) oder einen Fernseher installieren. Denn nach all dem Wasser, dem Grüntee, den Weinen, dem Bier und dem Wasser vom Zähneputzen werden Sie sehr viel Zeit im Bad verbringen…
Man muss auch noch acht Stunden täglich schlafen. Und acht Stunden arbeiten. Plus die fünf Stunden essen (Sie erinnern sich? 36mal kauen…) kommen wir schon auf 21 Stunden. Somit bleiben drei Stunden übrig – vorausgesetzt man beamt sich zur Arbeit statt im Stau zu stehen.
Eine Statistik sagt, dass der erwachsene Mensch drei Stunden am Tag vor der Glotze hängt. Kann nicht! Zumindest dann nicht, wenn man die empfohlene halbe Stunde spazieren geht. Und erst recht nicht, wenn man nicht nach einer Viertelstunde kehrt macht – denn sonst wird der Spaziergang eine ganze Stunde dauern!
Und dann brauchen Sie auch noch Zeit für Ihre Freunde. Die wollen auch täglich bekuschelt werden.
Und was ist mit Information? Zwei Zeitungen am Tag sollten es schon ein, schließlich soll man ja nicht eine einseitige, sondern eine kritische Einstellung zum Leben bekommen, gelle?
Ihr Partner, Ihre Partnerin will auch jeden Tag bespaßt und überrascht werden, also brauchen Sie Zeit für neue, kreative Einfälle, damit er/sie nicht vor Eintönigkeit dahin siecht. Diese Zeit haben Sie zwar schon lange nicht mehr, aber egal.
Auch bleibt für die Familie nix übrig, ebenso wenig wie fürs Putzen, Waschen, Bügeln etc. Nur gut, dass nicht alle Menschen Haustiere haben. Oder gar Kinder! Die machen dann noch mehr Dreck und kosten irrsinnig viel Zeit!
Mitgerechnet? Mindestens 29 Stunden müsste ein Tag schon haben. Hat der aber nun mal nicht.
Die Lösung: Mehrere Sachen gleichzeitig machen!
Zum Beispiel mit kaltem Wasser duschen und dabei die Klappe aufhalten – das bringt schon mal die zwei Liter Wasser pro Tag. Mit der Zahnbürste im Mund das Bad verlassen und dabei den Fußboden schrubben – das ist also einhändig machbar. Somit ist die andere frei, um Freunde und Familie abzutelefonieren. Danach auf jeden Fall den Wein trinken – Sie werden ihn brauchen! Und wenn dann noch zwei Minuten übrig sind, leihen Sie dieses Buch Ihren Freunden (die man ja jeden Tag bekuscheln soll) und essen Sie dabei den gesunden Apfel …
…mit dem alles anfing, was das Leben heute so wahnsinnig gesund macht, dass ich mich frage, ob nicht früher doch alles besser war – scheiß doch auf die paar Jährchen mehr Leben .
Zweiu nddreißigstens
Ein Schaf namens Traudl
Es war ein langer Winter, ein verdammt langer. Kalt, dunkel, nass und grau – keine Sonne weit und breit, an nahezu keinem Tag.
Und dann endlich, an einem Montag Anfang März, dämmerte der Morgen und da war es: diese gelbe Ding am Himmel, das man gar nicht mehr kannte! Endlich Frühling!
Die Menschheit in Deutschland erwachte zu neuem Leben. Fröhliche Gesichter, helle Klamotten, offene Fenster, Schlangen an der Eisdiele, die Krokanten explodierten … äh, die Krokusse, die Krokusse !
Kurzum: Das Leben hatte wieder Sinn.
Ich machte an diesem Tag einen ausgiebigen Spaziergang und danach, Balkon Südseite: Stuhl raus, drauf setzen, hach!
Bis ES kam…
Ich hätte es mir denken können, aber man glaubt ja immer erst mal an das Gute im Tier. In diesem Fall an das Gute in Traudl.
Traudl wohnt drei Häuser weiter – und ist ein Schaf. Sie hat zwar auch einen Nachnamen, ist verheiratet und hat Kinder und Enkelkinder. Und sie soll auch kochen können. Aber wenn ich Traudl in
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