Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Großstadt-Dschungel

Großstadt-Dschungel

Titel: Großstadt-Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
Vom Netzwerk:
gehen, um einer Blasenentzündung vorzubeugen. Oder einer Pilzinfektion. Obwohl das, was Tim und ich hatten, nicht unbedingt als Sex bezeichnet werden kann.
    Ich gehe ins Bad und lasse das Wasser laufen, damit er mich nicht hört. Lächerlich, oder? Als ob Männer nicht wüssten, wie Frauen pinkeln. Ich mache einen Zwischenstopp in der Küche und schenke uns zwei Gläser Wasser ein. Wir sind noch nicht so weit, nur aus einem zu trinken.
    Bin ich zu hart mit ihm?
    Als ich zurück ins Bett klettere, sehe ich auf die Uhr: Es ist 23:55. Er sitzt im Bett und wartet. Ich bemerke, dass sein Laken sich zeltartig verformt hat.
    Das ist schon eher nach meinem Geschmack.
    Und dann kommt es mir schlagartig in den Sinn. Es gibt doch diese Theorie, nach der man das erste Mal möglichst schnell hinter sich bringen soll. Der Typ kommt absichtlich sofort, weil Timmy-Schatz weiß, dass er danach stundenlang durchhalten wird.
    Um 23:59 Uhr schläft er schon wieder.
    So viel zu dieser Theorie.
    Vier Minuten? Waren es vier Minuten? Vier Minuten dauert eine Werbepause. Ein Videoclip. Aber kein Sex sollte vier Minuten dauern.
    Wir liegen „Löffelchen“, und er hat seinen Arm eng um meine Taille gelegt. Mir ist es zu heiß hier. So werde ich nie einschlafen. O Gott, er liegt auch noch auf meiner Seite vom Bett.
    Warum übernachtet er überhaupt hier? Wird seine Mutter sich keine Sorgen machen?
    Und welche Sorte Mann hat für den Fall der Fälle keine Kondome dabei?
    Als wir am nächsten Morgen aufwachen, führen wir die typische Mit-wie-vielen-hast-du-schon?-Unterhaltung. Eigentlich ist das eine Frage, die man vorher geklärt haben sollte, aber gut.
    „Vier“, sage ich. „Dich eingeschlossen.“ Wenn ich dich überhaupt mitzählen kann, was ich noch nicht endgültig entschieden habe.
    „Wer waren sie?“
    Sind wir ein bisschen neugierig? „Mein erstes Mal hatte ich mit einem Typ vom College, ein kleineres Zwischenspiel im zweiten Semester und Jer, mein Ex. Und du?“ Er sollte mir jetzt besser nicht mit dem Schmus kommen, nach dem Motto, er habe die ganze Zeit nur auf jemanden wie mich gewartet.
    „Hm … mehr als vier.“ Mehr als vier? Also fünf.
    „Fünf?“
    „Mehr als fünf.“
    Das Spiel wird langweilig. „Ich gebe auf. Wie viele?“
    „Dreizehn. Dich eingeschlossen.“
    Dreizehn? Ist es möglich, dass er mit zwölf Frauen geschlafen hat, und keine, keine einzige war darunter, die ihm gesteckt hat, dass ein Stoß nicht genügt?
    Vielleicht bin ich aber auch nur die Pechdreizehn. Vielleicht hatte er unglaublichen Sex mit den zwölf vor mir. Oder ich bin so attraktiv, dass er sich nicht beherrschen konnte. „Was mache ich jetzt also?“
    „Trainier ihn“, sagt Natalie.
    „Lass eine ‚Cosmo‘ mit aufgeschlagener Sexberatungsseite offen liegen“, schlägt Sam vor.
    „Aber er merkt gar nicht, dass er ein Training braucht! Es war ihm noch nicht mal peinlich! Es ist, als ob er jegliche im Fernsehen, in der Literatur, der Musik oder im Kino gemachte sexuelle Anspielung einfach überhört. Worauf glaubt er wohl spielt ‚All Night Long‘ an? Aufs Reden?“
    „Es gibt ein paar Tricks, um dieses Problem zu lösen“, bemerkt Sam wissend.
    Kann man jemanden mit Tricks in einen guten Liebhaber verwandeln? „Welche denn zum Beispiel?“
    „Etwa die Stopp-Start-Technik. Ihr habt ein paar Minuten Sex, dann hört ihr auf, um was anderes zu machen. Dann fangt ihr wieder an“, erklärt sie.
    „Was denn anderes machen?“ frage ich. „Pizza bestellen? Außerdem ist es mit dem Aufhören nicht ganz so einfach, wenn ein Kondom im Spiel ist. Ich meine, was macht man in der Pause, wenn er schrumpft?“
    „Vielleicht sind die Kondome das Problem“, erwägt Natalie.
    „Das ist unlogisch. Technisch verlangsamen sie den Prozess eher und beschleunigen ihn nicht“, argumentiere ich. „Wenn wir das Kondom nicht gehabt hätten, wäre die Show schon nach einem halben Stoß vorbei gewesen.“
    „Versuch’s doch mal mit zweien“, wirft Sam ein.
    „Nein.“ Natalie schüttelt den Kopf. „Mit zwei Kondomen käme er noch schneller. Er hätte solche Angst, nichts zu fühlen, dass er es überkompensieren würde.“
    „Versuch’s einfach wieder“, rät Sam. „Es war vermutlich nur der übliche Ausrutscher des ersten Mals.“
    Nein.
    Post für dich!
    Eine Nachricht von Schick-ein-Lächeln! blitzt auf dem Bildschirm auf. „Hallo, Baby!“ lautet der Text. Darunter folgt das Bild einer Pistazie und noch mehr Text: „Ich bin verrückt

Weitere Kostenlose Bücher