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Grün war die Hoffnung

Grün war die Hoffnung

Titel: Grün war die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.C. Boyle
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begraben wie die überwinternden Frösche in der dreifarbigen Schnittzeichnung eines Teichs im Biologiebuch, fuhren seine Eltern mit ihm und einem Freund seiner Wahl – Barry Butler, Joe Castle, Jimmy Mastafiak – für ein Wochenende hinaus zu den Inseln.
    Wenn man ablegt, ist es, als würde man seinen Platz im Flugzeug nach Hawaii einnehmen oder die Boards auf den Dachgepäckträger schnallen und nach Baja California fahren, nur besser, viel besser, denn die Reise ist Teil des Abenteuers, und wenn man angekommen ist, hat man nicht bloß einen Koffer oder eine Tasche dabei, sondern ein ganzes Haus. Jaja, er kennt diese kilometerlangen Wohnmobile, die auf den Schnellstraßen unterwegs sind, am Steuer irgendwelche reanimierten Leichen, die ihren irdischen Besitz von Toledo nach Butte und zurück karren und dabei jede Menge Abgase produzieren, aber in einer Rauchwolke mit zehntausend anderen Idioten auf einem schmalen Streifen Asphalt unterwegs zu sein ist nicht zu vergleichen mit einer Fahrt auf hoher See, wo sich der Geist jeden Tag, jede Stunde, jede Minute mit etwas Neuem beschäftigen kann, wo man mit dem kleinen Finger das Steuer drehen und fahren kann, wohin man will.
    Wilson ist behende und könnte, wenn er wollte, einen guten Seemann abgeben. Er macht die Leinen los und setzt sich zu ihm ins Cockpit. Die Frauen sind unten, in der Kajüte, und halten Gläser mit kaltem, klarem Viognier in den Händen, während sich auf der Flasche in dem antiken Weinkühler, den Anise bei irgendeinem Trödler entdeckt hat, Kondenswassertropfen bilden. Sie fahren zwischen der Doppelreihe der Liegeplätze hindurch, die Chez When , die Mikado und die Isosceles II zeigen ihnen ihr Heck, und der Nebel ist so dicht, dass man die Namen kaum entziffern kann. »Gegen Mittag soll es aufklaren«, sagt er und übertönt das Brummen des Motors, »und dann müsste es für den Rest des Wochenendes schön bleiben. Hat jedenfalls der Wetterbericht im Radio gesagt.«
    »Soll das ein Witz sein?« Wilson hat seine Bierflasche zwischen die Oberschenkel gestellt. Er trägt ein zu großes T-Shirt, ausgebeulte Shorts und Sandalen. Die aus der Stirn geschobene Baseballmütze ist diesmal nicht schwarz, sondern rot und mit dem Logo der Anaheim Angels bestickt. »Ich hab Alicia von ihrer Wohnung in der Bath abgeholt, und es war so neblig, dass ich nicht mal das Haus sehen konnte.« Er hebt die Flasche an den Mund, sein Kehlkopf hebt und senkt sich. »Gegen Mittag? Wenn wir Glück haben, klart es um sechs auf. Wenn überhaupt.«
    Unvermittelt taucht die auf zahllosen Pfeilern aufragende Pier mit ihren Restaurants, Andenkenläden und Touristenrudeln wie ein riesiger, im Wasser stehender Tausendfüßer aus dem Nebel auf und bleibt hinter ihnen zurück, und dann haben sie den Hafen verlassen und fahren hinaus aufs Meer, das so glatt und blank ist wie eine Edelstahlpfanne. »Immerhin ist es windstill«, sagt Dave und denkt daran, wie friedlich der Kanal aussieht, wenn man in einem Flugzeug sitzt oder an einem sonnigen Tag über den San-Marcos-Pass fährt – als wäre er ein Teich, als könnte man in zwanzig Minuten hinüberpaddeln.
    »Immerhin. Aber Sonne wäre mir lieber.«
    Das ist das letzte, was Wilson von sich gibt, denn das leise Schaukeln und das einschläfernde Brummen des Motors lassen ihn innerhalb von Minuten einnicken. Die Bierflasche ist noch immer zwischen seinen Beinen und kann nicht umfallen, und selbst wenn – es ist ohnehin nur noch ein bisschen Schaum darin. Sein Kopf neigt sich nach vorn, bis das Kinn die Brust berührt. Er beginnt ganz leise zu schnarchen. Für die nächste Stunde lässt Dave ihn in Ruhe, konzentriert sich auf das, was vor ihm liegt, behält die Instrumente im Auge und starrt voraus in den Nebel, bis es nur noch den Nebel gibt, der Himmel und Erde und Meer verschluckt und wieder ausspuckt, aber keine Anstalten macht, sich zu lichten. Er hängt seinen Gedanken nach, doch die werden immer weniger, bis er schließlich gar nichts mehr denkt und sein Geist sich, wie immer auf See, vom Körper löst. Er ist nur noch lebendig, sonst nichts. Sein Herz schlägt. Er atmet. Und der Nebel bettet ihn auf eine glatte, kühle Fläche aus Nichts, so dass es ist, als würde er schweben – nein, fliegen.
    Sie haben gerade die Hälfte der Strecke hinter sich, als Wilson hochfährt. »O Scheiße«, murmelt er, »ich glaube, ich bin eingenickt.«
    »Sah eher nach Tiefschlaf aus. Du warst fast eine Stunde weg.«
    Von unten erklingen ein

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