Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
lindern. Übelkeit stieg in ihr auf, aber sie kämpfte sie nieder. Sie hatte noch nie in ihrem Leben solche Verbrennungen gesehen. Wie konnte jemand – etwas – sie überleben?
    Er schlug seine leuchtend blauen Augen auf. Seine Hand umklammerte ihr Handgelenk. »Was machst du da?«
    »Du bist verletzt.« Sie hasste es, dass ihre Stimme so zitterte, aber sie hatte solche Angst vor ihm. »Ein Unfall. Ich warte auf Glenna. Wir helfen dir. Lieg still.« Sie sah ihm an, als ihn die Schmerzen überwältigten, und ihre Furcht ließ nach. »Bleib still liegen. Ich kann die Wunden ein wenig kühlen.«
    »Wäre es dir nicht lieber, ich würde in der Hölle brennen?«
    »Ich weiß nicht, ich weiß nur, dass ich nicht diejenige sein möchte, die dich dorthin befördert. Ich hätte gestern Nacht nicht auf dich geschossen, und ich schäme mich, dass ich dich in dem Glauben gelassen habe, ich täte es. Ich verdanke dir mein Leben.«
    »Geh jetzt, dann sind wir quitt.«
    »Glenna kommt jetzt gleich. Wird es schon ein wenig kühler?« Er zitterte am ganzen Körper. Mit geschlossenen Augen murmelte er: »Ich brauche Blut.«
    »Nun, meins bekommst du nicht. So dankbar bin ich dir nun auch wieder nicht.«
    Sie meinte zu sehen, dass sich seine Mundwinkel ganz leicht verzogen. »Nein, nicht deins, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass es gut schmeckt.« Der Schmerz raubte ihm den Atem. »In dem Kasten dahinten. Der schwarze Kasten mit dem Silbergriff. Ich brauche Blut, um – ich brauche es einfach.«
    Sie öffnete den Kasten und musste ihren Ekel unterdrücken, als sie die Plastikpackungen mit der dunkelroten Flüssigkeit sah.
    »Bring es mir und dann lauf meinetwegen weg, aber ich brauche es jetzt.«
    Sie reichte ihm ein Päckchen, und als sie sah, wie er sich abmühte, es mit seinen verbrannten Händen aufzureißen, nahm sie es ihm stumm ab und öffnete es selber, wobei sie etwas verschüttete.
    »Entschuldigung.« Sie holte tief Luft, dann stützte sie ihn mit einem Arm ab und hielt ihm mit der freien Hand das Blutpäckchen an die Lippen.
    Er beobachtete sie, während er trank, und sie erwiderte seinen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Als er das Blut getrunken hatte, ließ sie ihn sanft aufs Kissen zurücksinken, dann ging sie ins Bad, um ein Tuch zu holen, mit dem sie ihm Kinn und Mund abtupfte.
    »Du bist zwar klein, aber mutig, was?«
    Er hatte etwas von seiner Kraft wiedergewonnen, und seine Stimme klang spöttisch. »Du hast keine Wahl, weil du so bist, wie du bist. Und ich bin auch nur, was ich bin.« Sie trat zurück, als Glenna ins Zimmer kam.

11
     
    »Möchtest du etwas gegen die Schmerzen?« Glenna bestrich dünne Stofflappen mit Salbe.
    »Was hast du da?«
    »Dies und das.«
    Vorsichtig legte sie den Lappen auf seine Brust.
    »Es tut mir so leid, Cian. Wir hätten die Tür verschließen sollen.«
    »Eine verschlossene Tür hätte mich nicht daran gehindert, hereinzukommen, schon gar nicht in meinem eigenen Haus. Vielleicht solltet ihr es beim nächsten Mal mit einem Schild versuchen, irgendetwas in der Art von … Oh, verdammt! Vergiss es!«
    »Ich weiß, es tut mir leid, ich weiß. Gleich wird es besser. Ein Schild?«, fuhr sie mit leiser, beruhigender Stimme fort. »Vielleicht irgendwas in der Art von ›Brennbare Zaubertricks. Nicht eintreten‹.«
    »Ja, das könnte nicht schaden.« Die Verbrennungen schmerzten bis auf die Knochen, weil die Flammen auch in seinem Körper gewütet hatten. »Was zum Teufel habt ihr denn da eigentlich gemacht?«
    »Wir hatten mit einem solchen Ergebnis gar nicht gerechnet. Moira, streichst du bitte noch Salbe auf die Lappen, ja? Cian?«
    »Was ist?«
    Sie blickte ihm tief in die Augen und hielt die Hände über die schlimmsten Brandwunden. Die Hitze konnte sie spüren, nicht jedoch, dass sie nachließ. »Es funktioniert nur, wenn du es zulässt«, sagte sie zu ihm. »Du musst mir vertrauen und loslassen.«
    »Ein hoher Preis für ein wenig Erleichterung, vor allem wenn man bedenkt, dass ich wegen dir hier so liege.«
    »Warum sollte sie dir etwas antun?«
    Moira strich Salbe auf einen Stofflappen. »Sie braucht dich. Wir alle brauchen dich, ob es uns nun gefällt oder nicht.«
    »Eine Minute«, sagte Glenna. »Gib mir nur eine Minute. Ich möchte dir helfen, das musst du mir glauben. Glaub mir. Sieh mir in die Augen. Ja, so ist es gut.«
    Jetzt kam es. Hitze und Erleichterung, Hitze und Erleichterung.
    »So, jetzt ist es besser. Ein bisschen besser, oder?«
    Sie hatte einen

Weitere Kostenlose Bücher