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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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kaum stehen, und Blut lief ihm aus Nase und Mund. Ein Auge war bereits zugeschwollen. Und jetzt stand er schwankend da und erwartete den nächsten Schlag.
    »Ist er blöd oder einfach nur verrückt?«
    »Keins von beidem«, fuhr Glenna ihn an. »Er glaubt, er hätte seinen Bruder umgebracht, und deshalb steht er hier und lässt sich von dir zu Tode prügeln, weil er sich solche Vorwürfe macht. Aber ihr irrt euch beide, Cian ist nicht tot. Hoyt, er wird wieder gesund. Er ruht sich nur aus. Er schläft.«
    »Er ist nicht tot?«
    »Du hast es vermasselt, und eine zweite Chance bekommst du nicht!«
    »Herr im Himmel!« Glenna wirbelte zu King herum. »Niemand hat versucht, ihn zu töten!«
    »Geh weg, Rotschopf. Ich will dich nicht verletzen.«
    »Warum nicht? Ich war genauso daran beteiligt wie Hoyt. Wir haben zusammen gearbeitet. Cian ist einfach zum falschen Zeitpunkt hereingekommen, so einfach und so tragisch ist das. Wenn Hoyt Cian absichtlich so verletzen könnte und wollte, glaubst du denn, du würdest dann hier stehen? Er würde dich mit einem einzigen Gedanken auslöschen. Und ich würde ihm dabei helfen.«
    King kniff seine verschiedenfarbigen Augen zusammen. Grimmig blickte er sie an. »Und warum tust du es nicht?«
    »Es verstößt gegen alles, was wir sind, aber das verstehst du sowieso nicht. Allerdings kannst du wohl so beschränkt nicht sein, zu glauben, dass Hoyt nicht mindestens ebenso viel Zuneigung und Loyalität Cian gegenüber empfindet wie du. Das ist vom ersten Tag seiner Geburt an so gewesen. Und jetzt verschwinde. Hinaus mit dir.«
    Verlegen rieb King sich die Hände an der Hose. »Vielleicht habe ich mich ja geirrt.«
    »Das nützt uns jetzt herzlich wenig.«
    »Ich schaue jetzt nach Cian, und wenn ich nicht zufrieden bin, bringe ich das hier zu Ende.«
    Glenna achtete nicht auf ihn und wandte sich wieder Hoyt zu. »Komm, du musst dich setzen.«
    »Lass mich einfach in Frieden.«
    »Nein.«
    Statt einer Antwort sank Hoyt zu Boden.
    Resigniert holte Glenna einen Lappen und goss Wasser aus einem Krug in eine Schüssel. »Anscheinend muss ich heute den ganzen Abend Blut aufwischen.«
    Sie kniete sich neben ihn und wischte ihm mit dem feuchten Lappen vorsichtig das Blut vom Gesicht. »Ich habe gelogen. Du bist wirklich blöd, weil du da stehen bleibst und dich von ihm zusammenschlagen lässt. Blöd, weil du dich schuldig fühlst. Und ein Feigling obendrein.«
    Er blickte sie aus blutunterlaufenen, zugeschwollenen Augen an. »Pass auf, was du sagst.«
    »Ein Feigling«, wiederholte sie mit scharfer Stimme. Tränen schnürten ihr die Kehle zu. »Bleibst hier und badest in Selbstmitleid, statt mit mir herunterzukommen und dir selbst anzusehen, in welchem Zustand dein Bruder ist. Im Übrigen geht es ihm im Moment sicher nicht schlechter als dir.«
    »Ich bin jetzt nicht in der Stimmung, um mir von dir Vorwürfe machen zu lassen.« Er schob ihre Hände beiseite.
    »Gut. Auch gut.« Sie warf den Lappen so heftig in die Schüssel, dass das Wasser aufspritzte. »Dann versorg dich doch selbst. Ich bin jeden Einzelnen von euch so leid. Ständig grübelt ihr, bemitleidet euch selbst, seid nutzlos. Wenn du mich fragst, dann hat deine Morrigan da wirklich eine großartige Truppe zusammengestellt.«
    »Du hast deinen Teil an dem Ganzen vergessen. Xanthippe.«
    Sie legte den Kopf schräg.
    »Das ist ein blöder, altmodischer Ausdruck. Heute sagt man Zicke.«
    »Deine Welt, dein Wort.«
    »Das stimmt. Aber vielleicht könntest du dir ja mal eine Minute Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, dass wir hier heute Abend etwas Erstaunliches vollbracht haben.« Sie wies auf die Silberkreuze auf dem Tisch. »Etwas, was alles, alles jemals Erlebte übertrifft. Dass wir dazu fähig waren, sollte diese lächerliche Truppe doch wirklich zusammenbringen können. Aber stattdessen sitzen wir alle in unserer eigenen Ecke und jammern vor uns hin. Also war die Magie an uns vermutlich verschwendet.«
    Sie stürmte hinaus. Auf der Treppe kam ihr Larkin entgegen. »Cian steht auf. Er sagt, wir haben genug Zeit vergeudet und werden heute Nacht eine Stunde länger trainieren.«
    »Du kannst ihm ausrichten, er soll mich am Arsch lecken.«
    Larkin blinzelte verblüfft. Als er ins Turmzimmer blickte, sah er Hoyt blutend auf dem Boden sitzen.
    »Um Gottes willen, hat sie das getan?«
    Hoyt warf ihm einen finsteren Blick zu. Offensichtlich war er heute Abend noch nicht genug bestraft. »Nein. Du meine Güte, sehe ich so aus, als ließe ich

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