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Grüne Schnüre mit Apfelgeschmack (German Edition)

Grüne Schnüre mit Apfelgeschmack (German Edition)

Titel: Grüne Schnüre mit Apfelgeschmack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Hesse
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meiner eiskalten Hand und drückt sie fest. „Komm, lass uns gehen.“
    Ida wirft Tim einen hasserfüllten Blick zu und knallt ihr Geld auf die Theke. Arschlochfreund beugt sich zu mir rüber. „Hey, nimm das nicht so krumm, Kleine“, meint er freundlich. „Tim ist eigentlich ganz nett, hat heute einen schlechten Tag.“
    Nina zerrt mich am Arm. „Rede doch nicht mehr mit diesen blöden Typen.“
    Arschloch zuckt mit den Achseln. „Wollte nur nett sein. Du, deine neue Frisur ist ehrlich super.“
     
    Wir stehen wieder vor der Tür. Nina streichelt mir mitleidig über den Rücken. „So ein Idiot, der hat dich doch gar nicht verdient.“
    „Es ist meine Schuld. Ich hätte meine blöde Klappe halten sollen.“
    „Lass mal, Ida. Jetzt weiß ich endlich, wo ich dran bin.“ Statt traurig und enttäuscht bin ich vor allen Dingen nur eines: Wütend! Wie kann man sich nur so sehr in einen Menschen täuschen? Das ist nicht der überwältigende, schüchterne Tim aus meinen Träumen. Dieser Kerl da drinnen, ist einfach nur boniert und gemein.
    „So ein eingebildeter Lackaffe. Ich habe es ja sofort gewusst, als ich ihn zum ersten Mal im Tanzstudio gesehen habe. Der ist genauso von sich überzeugt und blöd wie seine Schwester. Von solchen Schönlingen lässt man lieber die Finger.“
    „Jungs sind alle scheiße, ob sie Tim, Florian oder sonst wie heißen“, sagt Ida erbost.
    Eine Weile stehen wir schweigend da.
    „Der Levin sah ganz schön sauer aus“, meint Nina dann. „Er hat uns die ganze Zeit beobachtet. Ich glaube, den kannst du dir jetzt abschminken.“
    „Ich will nach Hause“, flüstere ich bedrückt, mein Magen krampft sich schmerzhaft zusammen. „Mir ist schlecht.“

 
     
    15. Kapitel
     
    „Und? Geht es dir etwas besser?“ Meine Mutter stellt das Tablett mit Zwieback und dem verhassten Kamillentee ab. Seit zwei Tagen bin ich nun schon schachmatt. „Magen-Darm-Infekt“, diagnostizierte Mama sofort, nachdem ich, blass und mit übelsten Bauchkrämpfen, zur Tür hereingekommen war. Dass mein leidender Gesichtsausdruck und meine Tränen nicht komplett auf das Konto des Virus gingen, konnte sie nicht ahnen.
     
    Einerseits gibt es sicherlich etwas Besseres, als mit Durchfall auf der Toilette zu sitzen und gleichzeitig in einen Eimer zu göbeln, anderseits hat mich dieser Virus zur rechten Zeit heimgesucht. Mir geht es, im wahrsten Sinne des Wortes, total zum Kotzen, körperlich wie mental. Wahrscheinlich wollen sich meine Seele und mein Körper gleichzeitig vom Ballast befreien. Zwischen meinen Fieberträumen tauchen immer wieder dieselben Gesichter auf: Eine schäbig grinsende Timfrazze schreit „du Stalker, was willst du überhaupt von mir?“, und Levin geht einfach an mir vorbei, während eine schadenfrohe Louisa hinter ihm her rennt. „Hast du wirklich gedacht, er fährt auf kleine Mädchen ab?“
     
    „Du solltest versuchen etwas zu essen. Wenn der Zwieback drin bleibt, bist du über den Berg.“
    Langsam setze ich mich auf und greife nach der Teetasse. Ein leichter Schwindel macht sich bemerkbar, das warme Getränk tut gut, mein Magen rebelliert endlich nicht mehr.
    „Ida hat schon zweimal angerufen. Sie fragt, ob sie dir die Hausaufgaben vorbeibringen kann. Fühlst du dich fit genug?“
    „Ich glaube schon. Ich schick ihr gleich eine sms.“
    „Morgen bleibst du nochmal zuhause. Dann hast du das ganze Wochenende, um wieder zu Kräften zu kommen.“
    Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Normalerweise hasse ich es Schulstoff zuhause nachholen zu müssen, aber einen Tag länger im Bett heißt auch, keinen Bus fahren zu müssen. Obwohl ich selbstverständlich ab sofort einen Bus früher nehmen werde. Diesem elenden Mistkerl will ich nie wieder gegenübertreten müssen. Wie konnte ich den jemals toll finden? Tim Harrenberger, ein Ekel Sondergleichen.
     
    Nach dem Duschen fühle ich mich wieder menschlich. Ich schicke Ida eine sms und besorge mir in der Küche Aufbaukost, die aus einer Packung Kekse und einer Banane besteht. Ida kommt direkt nach der Schule. „Du bist noch ganz schön blass.“
    „Danke fürs Kompliment.“
    „Nina hat es jetzt übrigens auch erwischt.“
    „Die Arme. Das tut mir leid.“
    „Du hättest besser diesen Schlappschwanz anstecken sollen statt Nina.“
    „Hätte ich gewusst, was für ein Riesenarsch Tim ist, hätte ich ihm meine Bazillen unauffällig in die Cola gespuckt, das kannst du mir glauben.“
    „Warum hast du dich nicht direkt über seine Jacke

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