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Grüne Schnüre mit Apfelgeschmack (German Edition)

Grüne Schnüre mit Apfelgeschmack (German Edition)

Titel: Grüne Schnüre mit Apfelgeschmack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Hesse
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erbrochen? Das wäre die Show geworden.“
    „Ich kann ja mal gucken, ob ich noch was rausbringe. Das stell ich ihm dann in einem Eimer vor die Tür; mit Zettel: Ich finde dich einfach nur zum Kotzen .“
    „Du hast deinen Giftstachel wiedergefunden, dann bist du wieder ganz die Alte. Gott sei Dank, ich dachte schon, Liebeskummer hätte dich total zerfressen.“
    „Schwamm drüber. Ich weiß echt nicht, was ich an dem Typ jemals toll gefunden habe.“
     
    Es ist schon merkwürdig, nach nur zwei Tagen kommt es mir vor, als wäre die Ära Tim ganz weit weg. Die Kelle, die er mir auf den Kopf gehauen hat, hat so ziemlich alle Gehirnströme wieder in die richtige Richtung fließen lassen.
    „Genau, das ist die richtige Einstellung. Ich hab dir was mitgebracht. Kannst Du essen, wenn sich dein Appetit wieder zurückmeldet.“ Sie wedelt mit einer ganzen Packung grüner Apfelschnüre.
    „Cool, danke, leg sie auf den Tisch. Gibt es was Neues?“
    „Nö, der Englischtest ist übel ausgefallen. Die Keller hat ziemlich getobt. Immerhin habe ich noch eine Vier Minus.“
    „Und was gibt es neues von Flori?“
    „Ach, der“, winkt sie ab. „Alles im grünen Bereich. Er hat gestern bei mir geklingelt. Wir haben ein bisschen gequatscht und so, rein freundschaftlich versteht sich.“
    „Rein freundschaftlich?“
    „Du, Flori meint, am Wilden Kaiser kann man richtig tolle Sachen machen. Canyoning oder wie das heißt und Mountainbiken. Das ist wohl total in. Er will mit mir demnächst mal zu einer Indoor Kletterwand fahren.“
    „Und was ist mit Anna?“
    „Weißt du, vielleicht habe ich mich doch zu sehr in was rein gesteigert. Eigentlich hat es mir gereicht, dass er gestern da war, - als Freund, verstehst du? Komisch, oder?“
    „Überhaupt nicht komisch. Flori ist ein klasse Kumpel. Du wolltest eben nicht auf ihn verzichten. Und dann auch noch die Sache mit deinen Eltern. Das hat dich einfach fertig gemacht.“
    „Ich bin schon froh, dass es bei uns zuhause wieder ruhiger läuft. Und wer weiß, wen ich im Sommerurlaub alles kennenlerne. Vielleicht ein paar braungebrannte, trainierte Ösi-Mountainbiker oder so. Da würde ein Freund doch nur stören.“
    „Ja, da hast du wohl recht.“
    „Du, ich muss dir noch was erzählen“, sie stockt. „Louisa hat natürlich alles brühwarm Laura erzählt. Dass wir bei Tim an der Theke standen und so. Da hat Laura natürlich nachgefragt.“
    „Und was hast du erzählt?“
    „Nicht viel. Eben, dass Tim der Bruder von einem Mädchen aus Ninas Ballettruppe ist und wir ihn ganz flüchtig kennen. Laura meint, dass Tim was von Sofie aus der 8a will. Er war wohl Dienstag mit ihr verabredet und sie ist nicht gekommen.“
    Ironie des Schicksals, sag ich da nur. Warum sollte es ihm besser gehen als mir?
    „Ich glaube, Laura hat das schon geschnallt“, meint Ida weiter.
    „Was geschnallt?“
    „Na, dass du auf Tim stehst. Ist ja auch nicht so schwer zu erraten, nachdem wir letztens bei Levin nach ihm gefragt haben und dann jetzt die Aktion im MC. Erst hauen wir ab und stehen eine Minute später bei Tim an der Theke. Jetzt guck nicht so zerknirscht. Ist doch nicht so schlimm. Laura wird das schon für sich behalten.“
    „Ist egal, dass Laura es weiß. Ist nur scheiße, dass Levin jetzt denkt, dass ich auf so einen Affen abfahre. Den bin ich wohl wirklich los.“
    „Ach, gibt doch noch andere Jungs.“ Als sie mein trauriges Gesicht sieht, wird sie ernst. „Oder etwa nicht?“ Sie schaut mich prüfend an. „Oder hast du dich so richtig, richtig in ihn verliebt?“
    Achselzuckend greife ich nach einer Scheibe Zwieback und grummel mit vollem Mund. „Ich glaube schon irgendwie. Ist so anders als bei Tim. Tim war mehr ein Idol oder ein Star, den man aus der Ferne anhimmelt. Anscheinend habe ich einfach vergessen, dass etwas was gut aussieht nicht unbedingt schmeckt. So wie eine Pappauslage in der Bäckerei. Sieht lecker aus, ist aber leider ungenießbar. Das habe ich viel zu spät gecheckt.“
    „Und Levin?“
    „Levin, ja, Levin, der ist irgendwie…“ ich schmeiße meine Arme in die Höhe. „So süß wie ein frisch gebackener Schokoladendonut mit Zuckerstreuseln.“
    Ida lacht. „Du bist verknallt, das ist unverkennbar.“
    „Und was mache ich jetzt, nachdem ich alles total versaut habe?“
    „Da sollte dir schnellstens etwas Überzeugendes einfallen. Laura hat verraten, dass Louisa schon ganz lange was von ihm will. Du musst aufs Gaspedal treten.“
    „Und wie soll ich

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