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Grüne Tomaten: Roman (German Edition)

Grüne Tomaten: Roman (German Edition)

Titel: Grüne Tomaten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fannie Flagg
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mich hier. Bis bald!
Ich breche nun auf zur Smoking-Sause.«

S LAGTOWN N EWS – S TRANDGUT & T REIBGUT
    V ON M R . M ILTON J AMES
    25. November 1950
    P OPULÄRER J UNGGESELLE AUS B IRMINGHAM HEIRATET
    Miss Electra Greene, Tochter von Mr. und Mrs. R. C. Greene, wurde die charmante Gattin von Mr. Artis O. Peavey, Sohn von Mr. und Mrs. George Peavey aus Whistle Stop, Alabama.
    Die farbenfrohe Trauung wurde von Dr. John W. Nixon vorgenommen, dem Pastor der First Congressional Church, während Mr. Lewis Jones für die Hochzeitsmusik sorgte.
    Die strahlende Braut trug ein hübsches waldgrünes Ensemble mit bernsteingelben Accessoires und Nerzbesatz, einen braunen Filzhut, passende Handschuhe und Schuhe sowie einen Maiglöckchenstrauß.
    Miss Naughty Bird Peavey, die Schwester des Bräutigams, sah hinreißend aus (in traubenfarbenem Wollcrepe, am Vorderteil drapiert, mit bunter Perlenhalskette sowie kirschroten Handschuhen und Schuhen).
    Sofort nach der Zeremonie fand im Haus von Mrs. Lulu Butterfolk ein ereignisreicher Empfang statt. Mrs. Butterfolk ist in führenden Schönheitskreisen der Stadt als Spezialistin für Frisuren und Kosmetik bekannt.
    Mehrere prominente Bürger unserer Stadt besuchten den Empfang, wo man Punsch, Eiscreme und Torten servierte. Alle bewunderten die luxuriösen Hochzeitsgeschenke.
    Montag abends, am 5. Oktober um elf Uhr, wurde die Hochzeitsgesellschaft mit einem übermütigen Tanzfest erfreut, wobei Mrs. Toncille Robinson als Gastgeberin fungierte.
    Es war eine glanzvolle Feier, und der Schauplatz, das Little Savoy Café, brillierte mit leuchtenden Weihnachtsdekorationen und einem langen Buffet voller Hors d’œuvres und Getränke. Ein siebengängiges warmes Hühnermenü wurde serviert, edle Weine regten den Appetit an, und zum Schluss gab es Kaffee und Dessert.
    Das Paar wird im Haus der Braut an der Fountain Avenue wohnen.

P IGLEY -W IGLEY -S UPERMARKT
    B IRMINGHAM , A LABAMA
    19. Mai 1986
    Vor neun langen, harten Tagen hatte Evelyn Couch mit ihrer Diät begonnen, und heute erwachte sie mit euphorischen Emotionen. Sie schien ihr Leben restlos unter Kontrolle zu haben, groß und schlank, und bei jeder Bewegung fühlte sie sich geschmeidig und graziös. Diese neun Tage waren ihr wie eine Bergtour erschienen, und nun hatte sie den Gipfel erreicht. Nie mehr im Leben würde sie was anderes essen als frische, gesunde Nahrungsmittel. So wie heute.
    Als sie den Supermarkt betrat, sprintete sie an Keksen und Kuchen und Weißbrot vorbei, auch an Konserven, an allen Regalen, wo sie früher den Großteil ihrer Einkäufe getätigt hatte. Geradewegs eilte sie zur Fleischabteilung und ließ sich Hühnerbrüste ohne Haut geben. Dann ging’s weiter zum frischen Gemüse, wo sie zuvor höchstens mal angehalten hatte, um Kartoffeln für Püree zu holen. Diesmal kaufte sie frischen Brokkoli und Zitronen, deren appetitliche Scheiben ihr Perrier-Wasser garnieren sollten. Beim Zeitschriftenhändler blieb sie kurz stehen und nahm sich das Town an d Cowniry -Magazin, das einen Artikel über Palm Beach enthielt.
    An der Kasse wurde sie von einem freundlichen Mädchen begrüßt. »Hi, Miz Couch, wie geht’s Ihnen heute?«
    »Großartig, Mozell, und Ihnen?«
    »Oh, gut, danke. Ist das diesmal alles?«
    »Ja, alles.«
    Mozell tippte die Preise in den Computer. »Heute sehen Sie schrecklich hübsch aus, Miz Couch.«
    »Oh, vielen Dank, ich fühle mich auch wundervoll.«
    »Also, dann auf Wiedersehen. Einen schönen Tag noch.«
    »Danke, gleichfalls.«
    Als Evelyn den Supermarkt verlassen wollte, stürmte ihr durch die Tür mit der Aufschrift »Nur Ausgang« ein Junge entgegen und stieß sie zurück. Er hatte bösartige Knopfaugen, einen schiefen Mund, trug schmutzige Hosen und ein T-Shirt. Ohne sich zu entschuldigen, schob er sich an ihr vorbei. Immer noch in bester Stimmung, murmelte sie: »Was für ein netter Gentleman …«
    Da drehte er sich um und warf ihr einen mürrischen Blick zu. »Geh zum Teufel, du Hure!«, fauchte er und ging weiter.
    Verblüfft blinzelte sie. Der Hass in seinen Augen nahm ihr den Atem. Sie zitterte am ganzen Körper und begann zu weinen. Es kam ihr so vor, als wäre sie geschlagen worden. Sie schloss die Lider, ermahnte sich, nicht die Beherrschung zu verlieren. Er war nur ein Fremder, der Zwischenfall spielte keine Rolle und durfte sie nicht aus der Fassung bringen.
    Doch je länger sie darüber nachdachte, desto klarer erkannte sie, dass sie die Sache nicht auf sich beruhen lassen

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