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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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nicht, was wir dagegen tun können.«
    »Wie schnell verbreitet sich die Grippe eigentlich?« fragte Cassy.
    »Wie schnell?« fragte Sheila zurück. »Ich denke, das ist uns hinreichend demonstriert worden.«
    »Bei einer Inkubationszeit von nur wenigen Stunden«, erklärte Pitt, »und wenn man bedenkt, daß die Krankheit nach kurzer Zeit überstanden ist und die Infizierten darauf aus sind, andere anzustecken, muß sie sich wie ein Lauffeuer ausbreiten.« Während er sprach, tippte er etwas in den Laptop. »Wenn ich wüßte, wie viele schwarze Scheiben auf der Erde gelandet sind, könnte ich ziemlich genau ausrechnen, wie schnell die Anzahl der Infizierten wächst. Aber selbst wenn man nur ganz grob schätzt, sieht es ganz und gar nicht gut aus.« Er drehte den Bildschirm so, daß auch die anderen ihn sehen konnten. Er hatte ein Kreisdiagramm erstellt, in dem ein roter Keil zu erkennen war.
    »So sieht es bereits nach ein paar Tagen aus.«
    »Das sind ja Millionen von Menschen«, stellte Jesse fest.
    »Wenn man bedenkt, wie gut die Infizierten zusammenarbeiten und wie versessen sie darauf sind, andere auf ihre Seite zu ziehen, dürften es sehr bald Milliarden sein«, fügte Pitt hinzu.
    »Was ist mit den Tieren?« fragte Jonathan.
    Pitt seufzte. »Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Aber klar. Es trifft jeden Organismus, der das Virus in seinem Genom hat.«
    »Tatsächlich«, grübelte Cassy laut vor sich hin. »Beau muß diesen riesigen Hund infiziert haben. Mir ist von Anfang an aufgefallen, daß er sich komisch verhalten hat.«
    »Dann fallen diese Außerirdischen also wirklich über die Körper anderer Organismen her«, stellte Jonathan fest.
    »In der gleichen Weise wie ein normales Virus sich in einzelnen Zellen breitmacht«, fügte Nancy hinzu.
    »Deshalb hat Pitt es ja auch als Mega-Virus bezeichnet.«
    Alle waren froh, endlich wieder ihre Stimme zu hören. Nancy hatte seit Stunden kein Wort gesagt.
    »Viren sind Parasiten«, fuhr Nancy fort. »Sie benötigen den Organismus eines Wirts. Ohne den Wirt können sie nichts ausrichten.«
    »Allerdings sind sie auf die Wirtsorganismen angewiesen!« stimmte Sheila ihr zu. »Erst recht diese außerirdische Rasse. Ein mikroskopisch kleines Virus allein hat nie und nimmer diese Raumschiffe gebaut.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, widersprach Nancy. »Vielleicht haben sie es doch selber bewerkstelligt. Denken Sie daran, was ich schon einmal in Erwägung gezogen habe: Die Außerirdischen könnten sich selbst oder einen Teil ihres Wissens in ein Virus umwandeln, um die weite Reise durch den Weltraum zu bewältigen. In diesem Falle würde sich ihre normale Erscheinungsform sehr stark von der eines Virus unterscheiden.«
    »Eugene hat kurz vor seinem Verschwinden die Hypothese aufgestellt, daß das außerirdische Bewußtsein vielleicht erst durch eine bestimmte Anzahl infizierter und zusammenarbeitender Menschen erreicht werden kann.«
    »Tut mir leid«, erklärte Jesse. »Da komme ich nicht mehr mit.«
    »Wie dem auch sei«, meldete sich Jonathan zu Wort. »Vielleicht kontrollieren diese Außerirdischen Millionen von Lebensformen rund um unsere Galaxie.«
    »Und jetzt haben sie entdeckt, daß wir Menschen ihnen auch ein gemütliches Plätzchen zum Einnisten und Heranwachsen bieten«, fügte Cassy hinzu. »Aber wieso gerade jetzt? Was ist jetzt besonders oder anders?«
    »Ich glaube, es ist reiner Zufall, daß es jetzt passiert«, erwiderte Pitt. »Vielleicht haben sie alle paar Millionen Jahre mal nachgesehen, was bei uns los ist. Jetzt war es mal wieder soweit: Sie haben eine Sonde zur Erde geschickt und geprüft, was für eine Lebensform sich entwickelt hat.«
    »Sie haben das schlummernde Virus zum Leben erweckt«, fuhr Nancy fort.
    »Und das Virus hat die Kontrolle über einen einzigen Wirt übernommen«, fügte Sheila hinzu. »Der Wirt sondiert die Lage und erstattet sozusagen Bericht.«
    »Wenn es so gewesen ist«, stellte Jesse fest, »muß der Bericht verdammt gut ausgefallen sein. Sonst würden wir jetzt nicht an jeder Ecke über eine von diesen Sonden stolpern.« Cassy nickte. »Das macht Sinn. Und Beau ist vielleicht dieser erste Wirt gewesen.«
    »Kann sein«, stimmte Sheila zu. »Aber wenn es sich tatsächlich so abgespielt haben sollte, hätte es jeden beliebigen Menschen treffen können.«
    »Wenn ich daran denke, was alles passiert ist«, sagte Cassy mehr zu Pitt als zu den anderen, »muß Beau wirklich der erste gewesen sein. Und wenn es

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