Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
begleitete ihn.
    »Ziemlich kalt hier unten«, stellte Jonathan fest, während er mit Sheila auf die Rückkehr der beiden wartete. Der Flur erstreckte sich zu beiden Seiten bis ins Unendliche.
    »Ich finde es herrlich kühl«, entgegnete Sheila. »Dieses unterirdische Gewölbe ist ein Geschenk des Himmels. Ist es nicht irrsinnig, daß es errichtet wurde, um eine bakteriologische Attacke der Russen zu vereiteln, und wir es nun benutzen, um einer ebensolchen Attacke durch Außerirdische zu begegnen?« Als Harlan und Pitt wieder unten waren, führte Harlan sie zunächst in Richtung Norden. Zumindest behauptete er das.
    »Sie werden eine Weile brauchen, bis Sie sich hier unten orientieren können«, erklärte er. »Bis dahin empfehle ich Ihnen, immer schön zusammenzubleiben.«
    »Wo sind denn die Leute, die sich um das Labor gekümmert haben?« fragte Sheila.
    »Sie haben im Schichtbetrieb gearbeitet«, erwiderte Harlan. »Genau wie die Typen, die in den unterirdischen Missile-Silos stationiert waren. Entweder interessieren sie sich nicht mehr für ihren Job, oder sie sind von hier weggezogen. In Paswell hieß es, daß eine Menge Leute nach Santa Fe gegangen sind. Jedenfalls sind sie nicht mehr da, und inzwischen glaube ich auch nicht mehr, daß sie sich noch mal blicken lassen.«
    Sie hatten inzwischen eine Luftschleuse erreicht. Harlan öffnete die Tür, und sie betraten die Schleusenkammer. In der Kammer befanden sich Duschen und blaue Overalls. Harlan schloß die Tür und drehte an einem Schalter. Kurz darauf hörten sie Luft in die Schleusenkammer dringen. »Auf diese Weise wollte man sicherstellen, daß keine Wirkstoffe zur biologischen Kriegführung in das Labor gelangen konnten«, erklärte Harlan. »Natürlich mit Ausnahme solcher Substanzen, die sich in besonderen Sicherheitsbehältern befanden. Aber darüber müssen wir uns jetzt keine Sorgen machen.«
    »Und wie wird der Komplex mit Energie versorgt?« fragte Sheila.
    »Mit Atomstrom«, erwiderte Harlan. »Das Ganze funktioniert etwa so wie ein atomgetriebenes U-Boot. Die Anlage ist vollkommen autark.«
    Der Druck in der Kammer stieg, und sie spürten ein unangenehmes Gefühl in den Ohren. Als er dem im Inneren des Labors herrschenden Druck entsprach, öffnete Harlan die innere Tür.
    Sheila fiel aus allen Wolken. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so ein Labor gesehen. Es bestand aus drei riesigen Räumen mit begehbaren Inkubatoren und Kühlräumen. Doch was sie am meisten verblüffte, war die Tatsache, daß sämtliche Instrumente und Geräte auf dem neuesten Stand der Technik waren.
    »Vorsicht mit diesen Gefrierschränken«, warnte Harlan und klopfte gegen eine der Türen aus rostfreiem Stahl. »Sie enthalten jeden uns bekannten biologischen Wirkstoff, der potentiell zur Kriegführung eingesetzt werden kann. Da drinnen befinden sich sowohl Bakterien wie auch Viren.«
    Dann zeigte er auf eine andere Tür, deren enormer Sicherheitsriegel an einen begehbaren Safe denken ließ. »Dahinter befindet sich eine Sammlung chemischer Kampfstoffe. Die Ganoven aus den James-Bond-Thrillern hätten hier ihre wahre Freude.«
    »Und was ist hinter den Türen da drüben?« fragte Sheila und zeigte auf eine druckdichte Luke mit Bullaugen. »Quarantäneräume und ein Krankenzimmer«, erwiderte Harlan. »Ich nehme an, daß sie die Station eingerichtet haben, um notfalls Mitarbeiter, die sich mit dem Zeug infiziert haben, behandeln zu können.«
    »Sehen Sie mal!« rief Jonathan und zeigte auf eine Reihe schwarzer Scheiben, die nebeneinander unter einer Ablufthaube lagen.
    »Fassen Sie die Dinger auf keinen Fall an!« mahnte Harlan besorgt.
    »Keine Angst«, versicherte Jonathan. »Wir wissen, was sie anrichten.«
    Sie gingen näher an die schwarzen Objekte heran und betrachteten sie.
    »Sie infizieren die Menschen nicht nur«, sagte Sheila. »Sie können noch viel mehr.«
    »Ich weiß«, entgegnete Harlan. »Kommen Sie mit. Ich zeige Ihnen etwas.«
    Er führte sie in einen kleinen Flur, von dem aus sie zu mehreren Röntgenräumen und einem Raum mit einem Kernspintomographen gelangten. Er öffnete die Tür zu dem ersten Röntgenraum. Das darin stehende Gerät war total verbogen. Es sah aus, als wäre es geschmolzen und dann nach innen gesogen worden.
    »Ach du meine Güte!« rief Sheila. »Hier sieht es genauso aus wie in einem Zimmer auf der Studentenstation im Universitätskrankenhaus. Haben Sie eine Ahnung, wie das passiert ist?«
    »Ich denke, ja«, erwiderte Harlan. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher