Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
habe versucht, eine von diesen schwarzen Scheiben zu röntgen, und das hat ihr offenbar nicht besonders gut gefallen. So verrückt es auch klingen mag - ich glaube, die Scheibe hat ein schwarzes Loch in Miniformat erzeugt. Wahrscheinlich gelangen sie so auf die Erde und verlassen sie so auch wieder.«
    »Ist ja cool«, staunte Jonathan. »Wie stellen sie das an?«
    »Das weiß ich noch nicht genau«, erwiderte Harlan. »Ich kann nur sagen, wie ich dieses Phänomen erklärt habe: Die Scheiben haben anscheinend die Fähigkeit, soviel innere Energie zu erzeugen, daß sie für einen kurzen Moment ein derart gewaltiges Gravitationsfeld kreieren können, um subatomar zu implodieren.«
    »Und wohin verschwinden sie dann?« wollte Jonathan wissen.
    »Da begeben wir uns auf ein prekäres Gebiet«, entgegnete Harlan. »Wenn man sich der Wurmlochtheorie über den Kosmos anschließt, wären sie in einem anderen, parallelen Universum.«
    »Ist ja irre«, staunte Jonathan.
    »Da komme ich nicht mehr mit«, sagte Pitt.
    »Ich auch nicht«, pflichtete Sheila ihm bei. »Gehen wir lieber zurück ins Labor.«
    Unterwegs fragte sie Harlan: »Stehen Ihnen hier unten tatsächlich Mäuse und Myelomzellen zur Herstellung monoklonaler Antikörper zur Verfügung?«
    »Wir haben nicht nur Mäuse«, erwiderte Harlan. »Wir haben Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen und sogar ein paar Affen. Die Hälfte meiner Zeit brauche ich, um die Tiere zu füttern.«
    »Gibt es hier unten auch irgendwo einen Wohnbereich?« fragte Sheila. Sie fühlte sich so schlapp und schmutzig und mußte dauernd daran denken, wie schön es wäre, endlich mal wieder zu duschen und zu schlafen.
    »Hier entlang«, sagte Harlan und führte sie zurück auf den Hauptgang. Sie passierten eine Doppeltür und gelangten in ein riesiges Wohnzimmer mit einem großen Fernseher und einer mit Büchern gefüllten Regalwand. Daneben befanden sich das Eßzimmer und eine modern eingerichtete Küche. Vom Eßzimmer aus gelangte man über einen Flur in die zahlreichen Gästezimmer, die alle über ein eigenes Bad verfügten.
    »Nicht schlecht«, stellte Jonathan fest, als er sah, daß in jedem Schlafzimmer ein Computer stand.
    »Die Zimmer sind super«, fügte Pitt mit einem sehnsüchtigen Blick auf das Bett hinzu. »Absolut super.«
     
    Nachdem Cassy es geschafft hatte, das Institutsgelände zu verlassen, hatte sie ohne Schwierigkeiten ein Auto gefunden. Sie standen zu Hunderten verlassen in der Gegend herum, als ob die Infizierten sich nicht mehr für ihre Wagen interessierten. Sie schienen lieber zu Fuß zu gehen.
    An der ersten Telefonzelle hielt sie an und wählte die Nummer der Blockhütte. Sie ließ das Telefon zwanzigmal klingeln, dann gab sie auf. Offenbar war niemand dort, und das konnte nur eins bedeuten: Sie waren entdeckt worden! Diese Erkenntnis haute sie derart um, daß sie über eine Stunde lang in ihrem gestohlenen Wagen saß und sich nicht rührte. Sie war vor Kummer wie gelähmt, denn sie hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als wenigstens noch ein Mal mit Pitt und den anderen sprechen zu können. Doch daraus sollte nun nichts werden.
    Ein plötzliches Kribbeln in der Nase riß sie schließlich aus ihrer Lethargie. Sie nieste mehrmals heftig und wußte sofort, was mit ihr los war. Das waren die ersten Anzeichen der außerirdischen Grippe.
    Obwohl sie wußte, daß es hoffnungslos war, ging sie noch einmal in die Telefonzelle und wählte die Nummer der Hütte. Wie erwartet, nahm niemand ab. Doch während das Telefon klingelte, ging ihr plötzlich durch den Kopf, daß es vielleicht doch noch eine winzige Chance gab. Vielleicht war nur die Hütte entdeckt worden, und ihren Freunden war die Flucht gelungen. Sie erinnerte sich an das, was Jonathan ihr so geduldig erklärt hatte: wie man ins Internet ging…
    Als sie sich wieder hinter das Steuer setzte, lief ihr nicht nur die Nase, sondern sie spürte auch ein erstes Kratzen im Hals. Anfangs mußte sie sich nur räuspern, doch schon bald begann sie richtig zu husten.
    Sie fuhr in die Stadt. Es waren immer noch ein paar Autos unterwegs, aber der Verkehr hatte deutlich nachgelassen. Dafür liefen Tausende von Fußgängern umher, die allen nur erdenklichen Aufgaben nachgingen. Viele säten und bepflanzten die Grünflächen. Dabei wechselten sie so gut wie kein Wort, sondern grinsten still vor sich hin.
    Cassy parkte und stieg aus. Ein paar Geschäfte waren noch geöffnet, doch viele sahen aus, als ob die Angestellten einfach

Weitere Kostenlose Bücher