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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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daß du gestochen wurdest?« fragte Pitt.
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Cassy. »Er hat mir die Scheibe selbst in die Hand gedrückt.«
    Pitt schüttelte den Kopf. Er konnte es nicht fassen, daß sein bester Freund zu so etwas imstande war. Aber andererseits war er ja längst nicht mehr sein Freund. Er war ein Außerirdischer.
    »Am schlimmsten war für mich, daß immer noch ein bißchen von dem alten Beau in ihm steckt und durchschimmert«, fuhr Cassy fort. »Er hat sogar behauptet, daß er mich vermißt hat und mich liebt. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Nein«, brachte Pitt hervor. Er kochte innerlich. Beau versuchte also selbst als Außerirdischer noch, ihm Cassy wegzunehmen.
     
    Beau stand ein wenig abseits im Schatten des Steuerpults. Seine Augen glühten vor Zorn. Er konnte sich nur schwer auf die drängenden Probleme konzentrieren, doch er mußte sich zusammenreißen. Die Zeit lief ab.
    »Vielleicht sollten wir noch einmal versuchen, einen Teil des elektronischen Steuergitters unter Strom zu setzen«, rief Randy ihm zu. Randy saß am Steuerpult. Es war eine kleine Spannungsstörung aufgetreten, und Beau hatte bisher keinen Lösungsvorschlag gemacht.
    Beau versuchte sich zusammenzureißen. Er hatte gerade mit offenen Augen von Cassy geträumt. Von Anfang an war es schwierig gewesen, genügend Energie zu erzeugen, um die starke momentane Massenanziehung einer Gruppe aufeinander abgestimmter schwarzer Scheiben in Antigravitation zu verwandeln, ohne daß dabei das Gateway auseinanderbrach. Eine einzige Nanosekunde würde ausreichen, um aus dem anderen, parallelen Universum Materie anzusaugen und in das ihre zu befördern. Plötzlich war ihm alles klar: Sie mußten das System noch besser abschirmen.
    »Okay«, entgegnete Randy. Er war froh, endlich eine konkrete Anweisung zu bekommen. Seine Aufgabe war es nun, Tausende von Arbeitern aufzuscheuchen. Ein paar Sekunden später schwärmten sie aus und setzten ihre Arbeit an dem gigantischen High-Tech-Gebilde fort.
    »Glauben Sie wirklich, daß es funktioniert?« rief Randy Beau zu.
    Beau übermittelte ihm wortlos, daß er fest davon überzeugt sei. Außerdem erteilte er den Befehl, sobald die Abschirmungsarbeiten abgeschlossen waren, sämtliche elektronischen Steuergitter für einen Moment unter Strom zu setzen.
    »Ich mache mir wirklich Sorgen.« Randy hatte sich neben ihn gestellt und sprach leise auf ihn ein. »Sie sagten doch, daß heute nacht die ersten Besucher eintreffen sollen. Es wäre katastrophal, wenn wir noch nicht bereit wären, sie zu empfangen. Unsere Gäste würde als bloße Primärteilchen im Nichts verschwinden.«
    Beau grummelte etwas Unverständliches vor sich hin. Er interessierte sich plötzlich viel mehr für Alexander, der gerade den Raum betreten hatte. Beau fixierte ihn, während er auf ihn zukam. Die Schwingungen, die von ihm ausgingen, verhießen nichts Gutes. Sie hatten Cassy nicht gefunden, das spürte er deutlich.
    »Wir sind ihrer Spur gefolgt«, berichtete Alexander. Er blieb vorsichtshalber außerhalb von Beaus Reichweite stehen. »Sie hat sich ein Auto besorgt. Die Suche nach dem Wagen ist bereits in vollem Gange.«
    »Finden Sie sie!« fauchte Beau.
    »Wir werden sie finden«, versuchte Alexander ihn zu beruhigen. »Inzwischen müßte sich ja auch ihr Bewußtsein erweitert haben, das wird uns ein großes Stück weiterhelfen.«
    »Finden Sie sie!« wiederholte Beau. »Wie auch immer.«
     
    »Ich kann mir das einfach nicht erklären«, sagte Sheila. Sie und Harlan saßen auf rollbaren Laborstühlen, mit denen sie sich zwischen den Laborbänken hin- und herbewegen konnten.
    Harlan hatte sein Kinn auf die Hand gestützt und kaute auf der Innenseite seiner Wange herum - etwas, was er immer dann tat, wenn er nachdachte.
    »Ist uns vielleicht ein Fehler unterlaufen?« fragte Sheila. Harlan schüttelte den Kopf. »Wir haben unsere Vorgehensweise jetzt schon zum wiederholten Male rekapituliert. Wir haben keinen Fehler gemacht. Ich glaube, wir können von einem wirklichen Befund ausgehen.«
    »Lassen Sie uns noch einmal alles von vorne bis hinten nachvollziehen«, schlug Sheila vor. »Nancy und ich haben eine Gewebekultur aus menschlichen Nasenrachenraumzellen angelegt und das aktivierende Protein hinzugefügt.«
    »Welches Medium haben Sie für das Protein benutzt?« fragte Harlan.
    »Ein normales Gewebekulturmedium«, erwiderte Sheila. »Das Protein ist voll wasserlöslich.«
    »Okay«, sagte Harlan. »Und dann?«
    »Wir

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