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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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kletterte nach oben. Es wehte eine leichte Brise, die hin und wieder unter Candees Rock fuhr und einen aufregenden Blick auf ihre Oberschenkel gestattete. Jonathan mußte sich zusammenreißen, um nicht beim Glotzen ertappt zu werden.
    »Hi«, sagte Candee.
    »Hi«, erwiderte Jonathan. Er setzte sich neben sie und packte eines seiner mit Erdnußbutter und einer Banane bestückten Sandwiches aus.
    »Igitt!« entfuhr es Candee. »Wie kannst du nur so etwas essen?«
    Jonathan musterte sein Sandwich und biß hinein. »Schmeckt doch super.«
    »Was hat Tim zu seinem Radio gesagt?« fragte Candee. »Er ist immer noch stinksauer«, erwiderte Jonathan. »Aber wenigstens glaubt er jetzt nicht mehr, daß es unsere Schuld war. Einem Freund seines Bruders ist nämlich das gleiche passiert.«
    »Ob er uns sein Auto wohl trotzdem noch mal leiht?« fragte Candee.
    »Ich fürchte nein«, erwiderte Jonathan. »Was machen wir dann?« wollte Candee wissen. »Keine Ahnung«, gestand Jonathan. »Ich wünschte, meine Eltern wären nicht so kleinkariert und würden mir ihr Auto geben. Sie behandeln mich, als wäre ich zwölf. Ich darf ihre Kutsche nur fahren, wenn sie dabei sind.«
    »Immerhin haben sie dir erlaubt, den Führerschein zu machen«, erklärte Candee. »Ich hingegen muß warten, bis ich achtzehn bin.«
    »Das ist ja regelrecht kriminell«, entgegnete Jonathan. »Wenn meine Eltern mir das angetan hätten, wäre ich wahrscheinlich abgehauen. Aber was nützt mir der Führerschein ohne ein Auto? Es ist frustrierend, daß meine Eltern mir so wenig zutrauen. Ich bin doch nicht blöd! Außerdem habe ich gute Noten und nehme keine Drogen.« Candee verdrehte die Augen.
    »Das bißchen Kiffen zählt ja wohl nicht«, stellte Jonathan klar. »Überleg mal, wie oft wir geraucht haben: ganze zweimal!«
    »He, sieh mal!« rief Candee und zeigte auf die etwa fünfundzwanzig Meter entfernte Annahmestelle, an der die Lastwagen ihre Lieferungen abluden. Sie befand sich auf Kellergeschoßhöhe, und man erreichte sie über eine direkt hinter der Begrenzung des Baseballplatzes in den Boden eingelassene Rampe.
    »Ist das nicht Mr. Partridge mit der Schulkrankenschwester?« fragte Candee.
    »Ja«, erwiderte Jonathan. »Ohne jeden Zweifel. Und es scheint ihm nicht gerade gut zu gehen. Sieh mal, wie Miss Golden ihn stützt! Und hör nur, wie der alte Schwätzer hustet!« In diesem Augenblick bog ein recht betagt aussehender Lincoln Town Car um das Gebäude und rollte die Rampe hinunter. Hinter dem Steuer erkannten Candee und Jonathan Mrs. Partridge, die von den Jugendlichen Miss Piggy genannt wurde. Mrs. Partridge schien genauso heftig zu husten wie ihr Mann.
    »Was für ein Paar«, bemerkte Jonathan. Candee und Jonathan beobachteten, wie Miss Golden den angeschlagenen Mr. Partrigde über eine kurze Zementtreppe hinabführte und ihn ins Auto beförderte. Mrs. Partridge stieg nicht aus.
    »Er sieht hundsmiserabel aus«, stellte Candee fest. »Miss Piggy scheint es noch dreckiger zu gehen«, fügte Jonathan hinzu.
    Mrs. Partridge setzte den Wagen zurück, wendete und fuhr die Rampe wieder hinauf. Auf halber Höhe schrappte sie leicht an der Betonmauer entlang. Jonathan zuckte zusammen, als er das Kratzgeräusch hörte. »Da muß wohl der Maler ran«, bemerkte er.
     
    »Was, zum Teufel, wollen Sie denn schon wieder hier?« fragte Cheryl Watkins. Sie saß am Empfang, als Pitt Henderson durch die Pendeltür der Notaufnahme kam. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen und sah völlig erschöpft aus. »Ich kann nicht schlafen«, erwiderte Pitt. »Und da habe ich mir gedacht, daß ich genausogut zurückkommen und versuchen könnte, von meiner künftigen Karriere zu retten, was noch zu retten ist.«
    »Wovon reden Sie?« wollte Cheryl wissen. »Als ich mir heute morgen das Zimmer auf der Studentenstation angesehen habe, ist mir ein katastrophaler Fauxpas unterlaufen.«
    »Was ist denn passiert?« Cheryl sah, daß Pitt sich Sorgen machte, und war beunruhigt. Er war auf der Station ziemlich beliebt.
    »Ich habe aus Versehen die Drachenlady angerempelt«, erklärte Pitt. »Und dabei hat sie ihren Kaffee verschüttet und ihren weißen Kittel bekleckert. Sie war stinksauer und wollte wissen, was ich dort überhaupt zu suchen hätte. Natürlich wußte ich Idiot darauf nichts Vernünftiges zu erwidern.«
    »Oje«, brachte Cheryl mitleidig hervor. »Dr. Miller mag es gar nicht, wenn man ihren Kittel bekleckert, und erst recht nicht so früh am Morgen.«
    »Was ja

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