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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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schafft es ein College-Absolvent, so die Werbetrommel für sich zu rühren?«
    »Ich schätze, das habe ich einer Mischung aus Glück und Interesse zu verdanken«, erwiderte Beau. »Außerdem habe ich natürlich hart gearbeitet.«
    »Da spricht einer, der sich zu verkaufen weiß«, stellte Randy mit einem Grinsen fest. »Wie ich gehört habe, haben Sie nicht vor, in der Telefonzentrale anzufangen, sondern wollen gleich als mein persönlicher Assistent einsteigen.«
    »Jeder muß irgendwo anfangen«, erklärte Beau. Randy lachte. »Das gefällt mir«, rief er. »Selbstvertrauen und Humor. Erinnert mich irgendwie daran, wie ich selbst mal angefangen habe. Kommen Sie! Ich zeige Ihnen unsere Firma.«
     
    »Die Notaufnahme sieht ziemlich überfüllt aus«, stellte Cassy fest.
    »Du hast recht«, stimmte Pitt ihr zu. »Sonst ist hier nie soviel Betrieb.«
    An der Aufnahmerampe der Unfallstation standen etliche Krankenwagen mit blinkenden Blaulichtern. Kreuz und quer parkten jede Menge Autos. Ein paar Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes bemühten sich, das Chaos unter Kontrolle zu bringen.
    Pitt und Cassy gingen die Treppe hoch und kämpften sich mühsam zur Rezeption durch. »Was, um Himmels willen, ist denn hier los?« rief Pitt, als er Cheryl Watkins sah. »Wir haben offensichtlich eine Grippeepidemie«, erwiderte Cheryl und mußte im nächsten Moment selber husten und niesen. »Dummerweise hat es auch einen Teil der Belegschaft erwischt.«
    »Ist Dr. Miller da?« fragte Pitt.
    »Sie kümmert sich um die Patienten«, erklärte Cheryl. »Wie alle anderen auch.«
    »Warte hier!« wandte sich Pitt an Cassy. »Ich sehe mal nach, ob ich sie finde.«
    »Beeil dich bitte«, bat Cassy. »Ich mag Krankenhäuser nicht.« Pitt zog sich einen weißen Kittel an und klemmte sich die Erkennungsmarke des Krankenhauses an die Brusttasche. Dann suchte er sämtliche Untersuchungsräume nach Dr. Miller ab. Er fand sie schließlich bei einer älteren Frau, die unbedingt stationär aufgenommen werden wollte. Sie saß bereits abholbereit im Rollstuhl.
    »Tut mir leid«, sagte Dr. Miller und machte ein paar letzte Notizen auf dem Krankenblatt. Dann ließ sie es mitsamt dem Klemmbrett in ein Fach an der Rückseite des Rollstuhls gleiten. »Ihre Beschwerden rechtfertigen keinen Krankenhausaufenthalt. Alles, was Sie brauchen, ist ein bißchen Bettruhe, ein schmerzstillendes Mittel und viel Flüssigkeit. Ihr Mann wird jeden Moment hier sein, um Sie mit nach Hause zu nehmen.«
    »Ich will aber nicht nach Hause«, jammerte die Frau. »Bitte behalten Sie mich hier. Mein Mann macht mir Angst. Er hat sich total verändert.«
    In diesem Augenblick erschien ihr Mann in der Tür. Er wurde von einem der Helfer begleitet und wollte seine Frau abholen. Obwohl er mindestens genauso alt war wie sie, wirkte er deutlich rüstiger und geistig fitter.
    »Bitte, nein!« jammerte die Frau, als sie ihn sah. Sie versuchte sogar, sich am Ärmel von Dr. Miller festzuhalten, als ihr Mann sie schnellen Schrittes aus dem Untersuchungsraum in Richtung Ausgang schob.
    »Beruhige dich, Liebes«, versuchte der Mann sie zu besänftigen. »Du willst den freundlichen Ärzten hier doch nicht zur Last fallen.«
    Sheila striff sich ihre Latex-Handschuhe ab und registrierte jetzt erst, daß Pitt im Raum war. »Sie hatten absolut recht: Die Grippe verbreitet sich in einem rasanten Tempo. Haben Sie gerade den kleinen Wortwechsel mit der Patientin mitbekommen?«
    Pitt nickte. »Klang ganz so, als hätte sich die Persönlichkeit des Ehemannes verändert.«
    »Zu dem Schluß bin ich auch gekommen«, entgegnete Sheila und warf die Handschuhe in den Abfalleimer. »Allerdings darf man nicht vergessen, daß ältere Menschen gelegentlich zu Verwirrung neigen.«
    »Ich weiß, daß Sie alle Hände voll zu tun haben«, fuhr Pitt fort, »aber hätten Sie vielleicht eine Minute Zeit für mich? Eine Freundin von mir und ich würden gerne kurz mit Ihnen reden. Wir wissen nicht, an wen wir uns sonst wenden sollen.«
    Trotz des in der Notaufnahme herrschenden Chaos war Sheila bereit, sich mit den beiden zu unterhalten. Pitts Vermutungen vom Vortag schienen sich zu bewahrheiten. Sie war inzwischen selbst überzeugt, daß diese Grippe außergewöhnlich war. Als erstes mußte es jetzt darum gehen, daß Grippevirus zu isolieren.
    Sie führte Pitt und Cassy in ihr Büro. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, erschien ihnen das Zimmer wie eine Insel der Ruhe inmitten eines Sturms. Sheila ließ

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