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Grünmantel

Grünmantel

Titel: Grünmantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles de Lint
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was immer ...«
    Howie schüttelte den Kopf. »Ich möchte nichts davon hören. Wir werden brav auf Earl warten, okay? Wir spielen ganz genau nach seinen Regeln.«
    Sie erreichten die Ecke, und im nächsten Moment stoppte Earl seinen metallicblauen Chevy am Bordstein. Howie stieß Goldman auf den Rücksitz und setzte sich neben ihn.
    »Hör zu ...«, begann Goldman.
    Earl drehte sich zu ihm um. »Heb dir für später auf, was du sagen willst. Wir machen jetzt ’ne kleine Spazierfahrt, damit wir unter uns sind, und dann wirst du mir sicher gern alles erzählen, was ich über Frankie wissen will - habe ich recht?«
    Goldman schluckte schwer und nickte.
    »Braver Junge.« Earl langte nach hinten und tätschelte Goldmans Wange. Dann legte er den Gang ein und lenkte den Chevy in den Verkehr hinaus.

    Sie fuhren mit Goldman in das Gewerbegebiet hinter der Old Innes Road und parkten den Wagen hinter einigen Lagerhäusern. Earl stellte den Motor ab und stieg aus dem Wagen. Einen Moment lang blieb er draußen stehen und lauschte dem entfernten Brausen des Verkehrs auf der Russell Road. Als er sicher war, daß sich kein Wagen in unmittelbarer Nähe befand, gab er Howie ein Zeichen. Howie zog Goldman aus dem Wagen.
    »Okay, Bob«, sagte Earl. »Hier ist es schön ruhig. Keiner wird uns stören. Erzähl mir jetzt, was du von Frankie weißt. Du könntest zum Beispiel damit anfangen, wo sie zur Zeit wohnt.«
    »Ich weiß nicht viel.«
    Earl schlug ihm in den Magen und trat zurück, als Goldman sich vor Schmerz krümmte. »Ich entscheide, was zuviel oder zuwenig ist«, knurrte er. »Na los, mach dein Maul auf!«
    »Sie ... sie wohnte in Gloucester, als sie in der Lotterie gewann. Joy und ich haben sie manchmal besucht. Ab und zu kamen Ali und sie auch zu uns zum Dinner ...« Er starrte Earl an, und in seinen Augen stand die blanke Angst.
    »Bis jetzt machst du das ganz ausgezeichnet«, brummte Earl. »Aber wo wohnt sie jetzt? In der Zeitung stand, sie wolle das Haus ihres alten Herrn wieder herrichten, doch wo das liegt, stand nicht drin. Hat sie mit dir zufällig mal drüber gesprochen?«
    »Es steht in Lanark. Ihr ... ihr Vater hatte außerhalb von Lanark ein Grundstück.«
    Earl nickte. »Hab mir doch gedacht, daß es hier irgendwo in der Gegend sein muß, hätte es aber weiter südlich vermutet. Weißt du auch, wie man dorthin kommt?«
    »Die genaue Adresse kenne ich nicht ... Das Haus liegt an einer unbefestigten Seitenstraße ... Aber ich kann ... Ich könnte eine Skizze oder so was zeichnen.«
    Earl machte ein Handbewegung zu Howie hin, der einen Kugelschreiber aus der Tasche fischte. In der Nähe entdeckte er eine leere Zigarettenschachtel am Boden. Er riß sie auf und drehte die weiße Innenseite nach oben. »Reicht das?«
    »Das genügt.« Earl gab beides an Goldman weiter. »Mach deine Zeichnung, Bob. Du kannst die Motorhaube als Unterlage benutzen.«
    Mit bebenden Händen skizzierte Goldman den Weg zu Frankies Haus und betete, daß er sich noch an alles richtig erinnerte. Er und Joy waren nur einmal im April draußen gewesen, noch ehe die Bauarbeiten beendet waren.
    »Okay.« Earl studierte die Skizze. »Das hast du fein gemacht.« Er zog seine eigene Waffe und trieb Goldman vom Wagen weg. »Auf die Knie, Bob!«
    »Bitte ...«
    »Sieh mal, wir haben da ein Problem«, erklärte Earl im Plauderton. »Du hast uns alles gesagt, schön. Aber wenn du bei uns schon so bereitwillig auspackst - was sollte dich daran hindern, das auch bei einem anderen Kerl zu tun?«
    »Nein, ich werde der Polizei und keinem anderen was verraten, das schwöre ich. Ich werde keiner Menschenseele etwas davon sagen. Bitte - bei Gott, ich mache alles, was du willst ... aber ... tu mir nichts ...«
    Seine Stimme erstarb. Earl trat dicht vor ihn und hielt ihm den Lauf seiner Pistole an den Mund. »Lutsch daran.«
    »W ... w ... was?«
    »Ich sagte, du sollst sie lutschen.«
    Entsetzliche Furcht kroch Goldmans Rücken hinauf, doch er beugte sich gehorsam vor und nahm das kalte Metall zwischen die Lippen. Earl legte seine freie Hand auf Goldmans Kopf, verkrallte sie im Haar und rammte den Lauf tiefer in den Mund seines Opfers. Von seinem Platz aus sah Howie das wilde Glitzern in den Augen seines Kumpels sehen, als dieser den Abzug durchzog.
    Der Knall war nicht allzu laut, denn Goldmans Kopf wirkte als natürlicher Schalldämpfer. Das Geschoß riß bei seinem Austritt den größten Teil des Hinterkopfs weg.
    Earl zog die Waffe aus dem Mund und stieß

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