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Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz

Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz

Titel: Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James L. Wilson
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Nahrungsmitteln. Wenn Sie Heißhunger auf mehrere Nahrungsmittel haben, sollten Sie feststellen, ob es Nährstoffe gibt, die in allen in einer größeren Menge vorkommen. Sollte dies der Fall sein, können Sie diese Nährstoffe als Nahrungsergänzung in Ihre Ernährung aufnehmen und abwarten, ob sich Ihr Heißhunger in den nachfolgenden Tagen oder Wochen legt. Meine Patienten waren oft erleichtert, dass sie nicht mehr von bestimmten Nahrungsmitteln abhängig waren, nachdem sie diese Lösung für sich entdeckt hatten.
    Ein Suchtverhalten kann auch von körperlichen Zuständen wie zum Beispiel einem niedrigen Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie) abhängen. In dieser Suchtvariante fehlt dem Körper etwas (Energie), und er hat ein Verlangen nach etwas (Zucker), was ihm schnell Energie zur Verfügung stellt, auch wenn dies nur eine vorübergehende Lösung ist.
    Im Nachfolgenden schildere ich zwei Fallbeispiele von Lebensmittelsucht, die durch Hypoglykämie hervorgerufen wurde. Beide sind reale Fälle aus meiner Praxis.
    Hypoglykämie und Kontrollverlust: Neil aß nur die Nahrungsmittel, von denen er glaubte, dass sie gut für seine Gesundheit seien. Dennoch stand er immer erst spät auf und hatte fast nie genug Zeit, um zu frühstücken. Aber da er unterzuckert war, war er dann am Vormittag so hungrig, dass er unbedingt etwas essen musste.
    Eines Morgens, als er wieder einmal keine Zeit zum Frühstücken hatte, wurde ihm mitgeteilt, dass er an dem Tag wegen Regens nicht zur Arbeit kommen brauchte. Neil ging schnurstracks zum Donutshop und hatte sich in weniger als zehn Minuten mit vier Donuts und drei Tassen Kaffee mit doppelter Sahne und dreifacher Zuckermenge vollgestopft. Zwei Freunde von ihm fuhren zufällig vorbei und sahen ihn durch die Fensterscheibe. Da sie überrascht waren, Neil in einem Donutshop zu sehen, und weil sie wussten, wie schädlich Kaffee und Donuts für seine Gesundheit waren, hielten sie kurz entschlossen an, rannten in den Laden, bezahlten die Rechnung und zerrten ihn nach draußen, während Schaulustige sie anstarrten. Er war so süchtig nach Donuts und Kaffee, dass er tobte und schrie und versuchte, noch mehr zu bestellen, während ihn seine Freunde aus dem Laden bugsierten und in ihrem Transporter verstauten. Sobald er in ihrem Wagen war, setzten sich seine Freunde so lange auf ihn, um zu verhindern, dass er zurück in den Shop lief, bis er wieder zur Besinnung kam. Die Zuschauer schienen sich sehr zu amüsieren, auf Neils Stoffwechsel hatte der Vorfall jedoch ernste Auswirkungen.
    Zum Glück war das Ereignis einschneidend genug, sodass Neil erkennen konnte, wie süchtig er nach Zucker, Weißmehl und Kaffee war. Er unternahm ernsthafte Schritte, um sicherzustellen, dass er sich nie wieder in eine solche Situation begab. Er nahm von nun an regelmäßige Mahlzeiten mit hochwertigen Nahrungsmitteln zu sich und vermied natürlich Kaffee, Weißmehl und Zucker. Seine Freunde waren sehr zufrieden, denn er war nun ausgeglichener und körperlich gesünder. Seine Sucht war dadurch entstanden, dass er keine Rücksicht auf seine Hypoglykämie und auf seine Hypoadrenie genommen hatte. Seit er am Morgen ein ausgewogenes Frühstück aß und die anderen Mahlzeiten regelmäßig zu sich nahm und dabei die Nahrungsmittel ausließ, nach denen er süchtig war, war sein Körper nicht mehr so gestresst, und seine Süchte verschwanden.
    Keine Zeit fürs Essen: Charlene war Filialleiterin eines Naturkostladens und sprach in dieser Funktion täglich mit ihren Kunden über die richtige Ernährung. Leider nahm sie sich nicht die Zeit, in Ruhe zu Mittag und zu Abend zu essen. Wenn der Laden am Abend geschlossen hatte, griff sie in die Theke mit dem Gebäck und verschlang Backwaren im Wert von vielen Dollars. Obwohl es sich um Bio-Ware handelte, waren sie noch süß genug, um ihren Blutzuckerspiegel erst in die Höhe schnellen und dann wieder zusammenbrechen zu lassen. Ihr wechselhafter Blutzuckerspiegel machte es Charlene schwer, sich nach ihrem Backwarengelage richtig zu konzentrieren, und so dauerte es oftmals bis zu drei Stunden, die Bareinnahmen zu zählen und bei der Bank einzuwerfen, anstatt der dreißig Minuten, die diese Arbeit eigentlich in Anspruch nehmen sollte. Oft konnte sie die Bareinnahmen nicht richtig saldieren und überließ diese Aufgabe der leitenden Person am nächsten Morgen, indem sie behauptete, irgendetwas würde mit den Einnahmen nicht stimmen. Aber am Morgen wurde immer festgestellt, dass die Salden

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