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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Nicht ansatzweise.«
    »Aber ihr Vater ist … tot, oder?«, fragte Peter leise.
    »Ja.« Campbell nickte kaum merklich. »Meine Eltern kamen vor 15 Jahren bei einem Brand hier im Schloss ums Leben.«
    Für einige Augenblicke sagte niemand etwas. Der Schmerz, den diese Erinnerung bei Adam Campbell immer noch auslöste, war deutlich zu spüren und wehte wie ein kalter Windhauch durchs Zimmer.
    Schließlich räusperte sich Justus. Er musste noch etwas in Erfahrung bringen. »Mr Campbell«, begann er zaghaft, »da gäbe es noch etwas, was wichtig zu wissen wäre.«
    »Ja?«
    »Sie scheinen, entschuldigen Sie, wenn ich das so unverhohlen sage, in Geldnot zu sein. Ich schneide dieses Thema an, da sich hieraus womöglich ein Motiv für die Vorkommnisse ableiten ließe.«
    Campbell lächelte bitter. »Ich bin fast pleite. Das Schloss zerbröselt mir praktisch unter den Händen, und die Gläubiger sitzen mir wie Zecken im Nacken.«
    »Und deswegen veranstalten Sie all diese Events hier im Schloss«, folgerte Peter.
    »Die aber bei Weitem nicht genügend abwerfen.« Campbell stand auf und begann, im Zimmer umherzuwandern. »Und deswegen stehen auch schon seit geraumer Zeit die Interessenten Schlange, die mir das Schloss abkaufen wollen. Ein Immobilienhai will sogar eine Art Disneyland draus machen. Wenn mein Vater davon wüsste, würde er sich im Grabe umdrehen.«
    »Aber Sie wollen nicht verkaufen?« Justus wusste bereits, wie die Antwort ausfallen würde.
    »Niemals!« Campbell machte eine unmissverständliche Handbewegung. »Das ist das Letzte, was ich tun würde. Dieses Schloss ist mein Zuhause, meine Vergangenheit, meine ganze Familie lebte hier. Und es wird sicher auch meine Zukunft sein.« Den letzten Satz sagte er fast ein wenig trotzig.
    »Apropos Familie«, fiel Bob ein. »Haben Sie noch Verwandte?«
    Campbell blieb stehen, und sein Blick verdüsterte sich. »Onkel Henry, den Bruder meines Vaters.«
    »Und wo lebt der?«
    »In einer Wohnung in den umgebauten Stallungen.«
    »Ach, hier? Im Schloss?«
    »Ich sagte ja, dass die ganze Familie hier lebt«, erwiderte Campbell beinahe ein wenig ungehalten.
    Justus zögerte. »Ihr Verhältnis scheint nicht das beste zu sein, oder irre ich mich?«
    Campbell verschränkte die Arme vor der Brust. »Henry würde lieber heute als morgen verkaufen, wenn ihm das Schloss gehörte«, antwortete er bitter.
    »Aber es gehört Ihnen?«
    »Da es kein Testament gibt, das etwas anderes besagt – ja.«
    »Doch Ihr Onkel darf hier wohnen?«
    Campbell verzog das Gesicht, und eine steile Falte bildete sich zwischen seinen Brauen. »Ich lasse ihn hier wohnen. Ich bringe es einfach nicht fertig, ihn auf die Straße zu setzen. Obwohl er mir weiß Gott schon oft genug Anlass dazu geboten hätte.«
    Die drei ??? verständigten sich mit kurzen Blicken. Auf diesen Henry würden sie ein Auge haben, so viel war gewiss.
    »Und wer lebt noch alles im Schloss?« Justus sah an Campbell vorbei aus dem Fenster. Draußen wurden die Schatten immer länger.
    »Außer mir, Henry und Edward noch Mr Leech, der Gärtner, und Miss Davis, die Köchin.«
    »Wäre es vielleicht möglich, sie kurz kennenzulernen? Damit wir einen Eindruck haben von den Personen, die Sie umgeben.«
    »Leech treibt sich irgendwo draußen rum, Jenna bereitet sicher das Abendbrot, und auf Henry habe ich im Moment gar keine Lust«, antwortete Campbell. »Aber ich kann nach Edward läuten.« Campbell ging zur Tür und zog an einer schweren Kordel, die daneben von der Decke hing. »Eine Idee von Edward«, erklärte er. »So eine Art vorsintflutliche Gegensprechanlage. Wenn man an den Kordeln zieht, leuchtet in seinem Zimmer, im Hauswirtschaftsraum, in der Küche und im großen Saal ein bestimmtes Licht an einer Anzeige auf und er weiß, wohin er gerufen wird. Ich find’s schrecklich versnobt, aber Edward gefällt es.«
    Die Jungen nickten etwas irritiert und warteten. Nach drei Minuten war Crockett noch nicht da, und Campbell läutete abermals.
    Doch Crockett kam nicht.
    »Seltsam.« Campbell rieb sich das Kinn. »Vielleicht ist die Anlage mittlerweile auch hin. Lasst uns zu Edward gehen. Vermutlich ist er in seinem Zimmer und erledigt irgendeinen Verwaltungskram.«
    Sie verließen das Büro und liefen zurück in die Eingangshalle. Dort nahmen sie die große Treppe in den ersten Stock und folgten dem Gang, den Bob schon kannte. Aber diesmal führte sie Campbell nicht bis ans Ende, wo der Aufgang zu den beiden Türmen lag, sondern klopfte an

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