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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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gewesen und hatte nicht zugehört. »Entschuldige bitte«, sagte er leise, »ich dachte gerade an … egal. Was wolltest du wissen?«
    »Sie haben mir doch gestern Abend erzählt, dass es in einem der beiden Türme gebrannt hat. Und das war doch im Westturm, oder?«
    »Ja. Wieso … wie kommt ihr jetzt auf den Turm?«
    »Und wann war dieser Brand?«, fragte Justus statt einer Antwort. »Wissen Sie das noch?«
    Campbells Blick verirrte sich für einen Moment im Raum. Dann sagte er: »Das war vor genau 15 Jahren und drei Monaten.«
    Peters Augenbrauen hoben sich. »15 Jahre? War das der Brand, bei dem …«
    »… meine Eltern ums Leben kamen, ja«, beendete Campbell den Satz.
    Justus kniff die Augen zusammen. »›Das Feuer, das die Sonne fraß«, sagte er leise. Und dann lauter: »Könnte ich womöglich mal kurz an den Computer da?« Er zeigte auf den Rechner, der auf Crocketts Schreibtisch stand.
    »Ja … sicher.« Campbell machte eine unbestimmte Geste Richtung Computer. Ratlos sah er ihn an. Auch Peter und Bob fragten sich, was Justus vorhatte.
    »Ich muss mal was überprüfen«, war dessen vage Erklärung. Dann ging er zum Schreibtisch. Für einige Minuten waren nur die Geräusche des Rechners zu hören, Knattern, Piepsen, Summen. Anschließend klickte Justus ein paarmal mit der Maus und gab etwas in die Tastatur ein. Ein neues Bild öffnete sich auf dem Monitor, die Startseite einer Suchmaschine im Internet. Justus tippte wieder etwas ein, drückte auf »Enter« und wartete. Kurz darauf erschien eine Liste von Ergebnissen, die der Erste Detektiv gewissenhaft durchging.
    »Wonach suchst du?«, fragte Bob.
    »Warte … es müsste … ja!« Justus öffnete eine neue Seite. »Hier. Vor 15 Jahren, drei Monaten und … vier Tagen gab es abends eine partielle Sonnenfinsternis in Kalifornien.«
    Campbell sah ihn mit großen Augen an. »Das war genau der Tag des Brandes! Und der Brand war am frühen Nachmittag!«
    »›Das Feuer, das die Sonne fraß‹! Ich werd verrückt!« Peter blähte die Backen. »Damit dürfte klar sein, wo wir das Vermächtnis zu suchen haben.«
    Justus nickte. »Auf in den Westturm.«
    Sie verließen Crocketts Arbeitszimmer und liefen den Gang bis zum Ende hinab. Vor dem Aufgang zum Westturm zögerte Campbell eine Sekunde, so als kostete es ihn große Überwindung, die Treppe hinaufzusteigen. Doch dann straffte er sich, betätigte den altertümlichen Drehschalter für das Licht und betrat die Stufen.
    Wie im Ostturm schraubte sich auch hier eine steinerne Wendeltreppe an der Außenwand nach oben, an der hier und da nackte Glühbirnen in ihren Fassungen baumelten. Doch Bob erkannte bald einen wesentlichen Unterschied: Je weiter sie nach oben kamen, desto dunkler wurden Stufen und Wände. Ruß und Brandspuren waren deutlich zu erkennen.
    Und dann betraten sie den ehemaligen Wohnbereich. Campbell öffnete die Bodenklappe, machte Licht und hielt sie dann für die Jungen auf. »Das hier war das Wohnzimmer meiner Eltern.« Campbell hatte den Blick nach innen gerichtet, sah in eine weit zurückliegende Vergangenheit. »Ein Stockwerk höher liegt das Schlafzimmer und unter dem Dach das ehemalige Arbeitszimmer meines Vaters.«
    Die drei ??? schauten sich um. Verbranntes Holz, verkohlte Wände, zerstörtes Mobiliar. Das Feuer hatte wahrlich ganze Arbeit geleistet. Und nichts war hier drin renoviert worden. Sei es, dass Campbell kein Geld dafür hatte, sei es, dass er dazu einfach nicht in der Lage gewesen war. Alles sah immer noch so aus, als wäre der Brand eben erst gelöscht worden. Nur der Brandgeruch hatte sich im Laufe der letzten 15 Jahre verloren und einem Geruch nach kaltem Stein und Mäusedreck Platz gemacht.
    »Wo ist das Feuer ausgebrochen?« Justus’ Stimme klang belegt.
    »Oben, im Arbeitszimmer.« Campbell deutete zu einer metallenen Stiege, die in den nächsten Stock führte.
    »Arbeitszimmer. Das würde passen«, sagte der Erste Detektiv. »Ich denke, wir sollten da rauf.«
    Campbell nickte nur, fragte nicht nach. Er ging voraus, und die drei Jungen folgten ihm.
    Im Schlafzimmer sah es nicht sehr viel anders aus als im Wohnzimmer, eher noch schlimmer. Und das Arbeitszimmer schließlich war vollends von den Flammen verwüstet worden. Die Möbel waren kaum noch als solche zu erkennen, alles war schwarz, ein Spiegel von der Hitze zerplatzt. Es grenzte fast an ein Wunder, dass das Licht hier oben noch funktionierte.
    »Kann man hierdrauf überhaupt gehen?« Bob deutete auf die verkohlten

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