Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
Vom Netzwerk:
hatte. »Nicht schlecht«, sagte er zu ihr mit seiner ruhigen Fernsehpredigerstimme. »Aber du hast einige schwere Sünden in deinem Herzen, Sheila Storie. Wenn du dich nur öffnen und Gott einziehen lassen würdest, ihm all deine Sorgen überantworten würdest, dann würdest du den einen wahren Weg finden.«
    Sheila stolperte langsam rückwärts, weg von dieser irrsinnigen Vision, weg von diesem schwarzen Abgrund des Wahnsinns, der sie zu verschlingen drohte.
    Wenn ich meine Augen schließe, wird alles verschwinden. Grundlagen der Kriminalpsychologie: »Psychotische Anfälle können durch extreme emotionale Belastungen ausgelöst werden, bei denen das Subjekt vorübergehend die Haftung in der Realität verliert.« Ja, das ist gut, ich werde mich daran erinnern müssen, das meinem Verteidiger mitzuteilen, denn wenn ich meine Augen öffne, wird Archer McFall tot auf dem Boden eines Holiday-Inn-Zimmers liegen, unbewaffnet, mit fünf Schusswunden in seinem Körper.
    Und mit etwas Glück werde ich nur sechs bis zehn Jahre wegen Totschlags bekommen, allerdings habe ich das Gefühl, dass das hier eine lebenslange Strafe ist. Unschuldig bis zum Beweis des Gegenteils? Verdammt, wir sind ALLE schuldig, genau wie der Mann sagt.
    Sie setzte sich auf das Bett, ihre Augen waren noch geschlossen, der Revolver in ihren willenlosen Fingern. Sie konnte Franks Blut und ihren eigenen Schweiß riechen. Durch das zerbrochene Fenster kam ein Luftzug in den Raum und verursachte Gänsehaut in ihrem Nacken. Eine Hand berührte sie etwas über dem Knie und sie verkrampfte. Franks Stimme durchbrach das dichte Gewebe ihrer Gedanken. »Sheila? Bist du okay?«
    »Sie wird leben«, sagte Archer. »Zumindest für eine Weile.«
    Sheilas Augenlider hoben sich, so sehr sie sich auch bemühte, ihre Augen geschlossen zu halten. Archer lächelte sie mit seinem wohlwollendsten und sanftmütigsten Gesichtsausdruck an.
    »Es tut mir leid, wenn ich Sie vorhin irregeleitet habe, Detective«, sagte der Prediger. »Sie werden weder mir noch Gott noch der Kirche dienen. Das dürfen nur die alten Familien, oder, Sheriff?«
    Frank hatte die Lippen fest aufeinander gepresst, so als ob seine Wut sonst seinen Hals hochkriechen und in Form scharfer Klauen, Nadeln aus Feuer und silbernen Klingen hervorbrechen würde.
    »Und wenn Sie beide mich nun entschuldigen würden, meine Gemeinde braucht mich.« Archer drehte sich um und ging zur Tür. Drei Löcher bildeten ein Dreieck auf dem Rücken seines Sakkos. Archer öffnete die Tür und die dunkel werdenden Hügel wurden sichtbar. Auf dem Parkplatz gingen die Sicherheitsleuchten an. Ein Auto flitzte auf dem Highway neben dem Parkplatz vorbei. Eine Sirene, wahrscheinlich von einem Streifenwagen, der auf gemeldete Schüsse reagierte, hallte von den hohen, harten Bergen wider.
    »Sehen wir uns in der Kirche, Frank? Es ist der dritte Tag, wie Sie wissen.« Archer trat ins Zwielicht und schloss die Tür.

 
     
    Kapitel 19
     
    Nacht.
    Sie legte sich auf die ganze Welt, dehnte sich und erstickte die Bäume, zerdrückte die Berge, verschluckte das schwache Licht der Sterne. Die Nacht drängte gegen das verbleibende Fenster des Kinderzimmers und Ronnie wusste, dass sie außerhalb der Wände genauso dickflüssig war. Das Furchteinflößendste an der Nacht war, dass sie immer wieder zurückkehrte. Man konnte mit dem hellsten Licht des Universums in sie leuchten, sie dazu bringen zu verschwinden, aber in dem Moment, in dem man das Licht ausschaltete, kam – zisch – die Nacht schwärzer als jemals zuvor wieder herbeigeschossen.
    »Es wird uns nichts passieren, oder?«, fragte Tim. Er lag im unteren Bett, in Bettdecken eingemummelt.
    Ronnie nickte im Bett über ihm, weil er seiner Stimme nicht traute. Dann wurde ihm klar, dass Tim ihn nicht sehen konnte, obwohl Dad das Licht angelassen hatte. Er atmete schnell ein und sprach: »Wie oft muss ich dir noch sagen, dass alles gut wird?«
    Hinter seiner Verärgerung lag keine Kraft, er war wie einer dieser schlechten Schauspieler in den dämlichen Seifenopern, die Mom immer tagsüber geguckt hatte, damals, bevor sie der roten Kirche beitrat.
    »Was ist mit Mom?«
    Ronnie drehte sich zur Seite und streckte seinen Kopf über den Rand des Betts. »Sie ist okay. Alles wird gut. Du wirst schon sehen.«
    »Ich mag nicht, wenn sie streiten.« Tim blinzelte, seine Brille hatte er für die Nacht abgelegt.
    »Sie mögen es auch nicht.«
    »Warum machen sie es dann?«
    Warum? Das war die große

Weitere Kostenlose Bücher