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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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sie jemals an ihm zweifeln können?
    Ruhig. Man hat dir deine Welt weggenommen und du kamst zurück in dieses sichere, normale, gottesfürchtige Leben und hast es wie eine zweite Haut angenommen. Du hast dein Herz weggeschlossen, als ob es getrennt vom Lieben und Großziehen und Leben wäre. Aber dieses normale Leben war nur eine einzige Lüge, oder? Vielleicht hatte David Recht, wenn auch nicht, wie er das dachte.
    »Ich schätze, die Kinder kommen dann zu mir«, sagte er und ein Frostschauer überfiel sie. Ihre Knochen wurden mit Kältestarre überzogen.
    »Nein.« Sie ging auf ihn zu.
    »Jeder Richter im Land würde mir das Sorgerecht zusprechen. Aber keine Sorge. Ich werde keinen Anspruch auf die Farm erheben. Die gehört dir schon allein als Gregg.«
    »Nicht die Kinder«, jammerte sie. Sie schlug mit den Fäusten auf seine Brust. Er versuchte nicht, sie zu stoppen.
    Die Schläge wurden schwächer. Sie brach zusammen und musste sich an seinem Hemd festhalten. Er verhinderte, dass sie auf den Boden fiel. Sie fühlte nichts in seiner Umarmung.
    »Wie werden wir den Jungs das alles sagen?«
    »Sie wissen es schon. Sie sind nicht dumm.«
    »Ich dachte ... ich weiß nicht, was ich dachte.« Aber Linda wusste sehr genau, was sie dachte. Sie dachte, dass die Kinder ihr gehörten, um sie zu lieben und zu schützen und sie in die Freuden des Gebets im Tempel der Zwei Sonnen einzuführen. Um sie an Archer zu übergeben, damit die Generationen verschont blieben.
    »Nun hör mit dem Weinen auf. Sie können jeden Moment hier sein.«
    Zum Teufel mit ihm, dass er versuchte, so stark zu sein. So zu tun, als ob sie keine Rolle spielte. Ihre Augen richteten sich auf das Messer in der Ecke.
    »Mach das nicht, Linda. Es wäre nicht schön, wenn das bei der Sorgerechtsverhandlung zur Sprache käme.«
    Das Jesus vergötternde Schwein. Aber sie würde die Hoffnung nicht verlieren. Archer würde wissen, was zu tun ist. Archer würde–
    »Hast du das gehört?«, fragte David und ließ sie los.
    »Was gehört?« Sie rieb ihre Arme im Versuch, die Erinnerung an seine grobe Berührung aus ihnen zu vertreiben.
    David ging zur Tür. Linda dachte an das Messer. Nein, wenn sie das Messer benutzte, würden sie ihr mit Sicherheit die Kinder wegnehmen. Sie hörte etwas, das wie ein Kalb klang, das sich im Holzapfelgestrüpp verfangen hatte und sich das Herz ausheulte.
    »Es ist Ronnie«, sagte David. Dann sprang er von der Veranda und rannte zum Bach, der ein Stück Weideland vom Vorhof abtrennte.
    Ronnie kam über die Weide gerannt, jammernd und heulend, mit den Armen wild in der Luft herumfuchtelnd. Tim war etwas weiter zurück. Er rannte die Straße entlang und selbst aus der Entfernung konnte Linda sehen, dass ihr Jüngster seine Brille verloren hatte.
    Ronnie erreichte die kleine hölzerne Fußbrücke, die über den Bach führte, eine Brücke, die nur aus ein paar Palettenbrettern bestand, die auf zwei Gleditschien-Pfählen lagen. Sein Fuß verfing sich in einer Lücke zwischen den Brettern und sein Schrei ertönte noch eine Oktave höher, als er in das steinige Bachbett stürzte. Ihr eigener Schrei blieb ihr im Hals stecken.
    David erreichte den Bach und sprang hinunter zu Ronnie. Linda kletterte hinter ihm die Böschung hinab. Ronnie lag mit dem Gesicht nach unten, seine Füße befanden sich im seichten Wasser. Sein Kopf lag auf einem großen, flachen Stein. Eine Blutspur lief die Oberfläche des Steins entlang und tröpfelte in den Bach, wo sie schnell davongewaschen wurde.
    »Beweg ihn nicht!«, rief Linda.
    David blickte sie böse an, dann kniete er neben Ronnie nieder. Der Junge stöhnte und hob seinen Kopf. Blut floss aus seiner Nase. Seine Lippe war geschwollen.
    Er stöhnte noch einmal.
    »Was?«, fragte David.
    Diesmal war Linda nah genug, um zu verstehen, was er sagte.
    Ronnies Lippen teilten sich erneut. »Rrr-ro-te Kirche.«
    Seine Augen blickten an ihnen vorbei. Sie sahen nichts und sahen doch zu viel.

 
     
    Kapitel 3
     
    Sheriff Frank Littlefield blickte den Hügel hoch zur Kirche und dem monströsen Hartriegel, der neben ihr postiert war wie ein Wächter. Er hatte diesen Baum immer gehasst, schon als Kind. Der Baum hatte sich nicht sehr verändert, seit er zum letzten Mal einen Fuß auf den Friedhof gesetzt hatte. Im Unterschied zu ihm selbst, der Welt und zweifellos Boonie.
    Die Jungen werden alt und die Toten werden toter , dachte er, als er den beschatteten Glockenstuhl studierte.
    »Was denken Sie, ist dafür

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