Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)
Gürtel befestigte Aufnahmegerät loslassend. Ein leichter Schimmer ging von der gegenüberliegenden Wand aus, in dem Bereich, der laut Philippe unter der Küche lag. Rodney krabbelte darauf zu, ohne zu verstehen. Aber nur wenige hatten Gottes Botschaften verstanden, auch unter den großen Propheten des Alten Testaments. Alles was sie wussten, war, dass der Glaube Glauben benötigte, und Glauben häufig Taten.
Er knallte gegen einen Querträger, woraufhin ein scharfer Funke brennenden Schmerzes das Innere seiner Augenlieder durchzog.
Geh dem Licht entgegen, geh dem Licht entgegen.
Seine Knie schmerzten. Er kam so langsam voran, dass er sich fragte, ob er sich nicht rückwärts bewegte. »Was ist die Aufgabe, Gott? Bitte enthülle mir deine Absicht.«
Ihm wurde die Absurdität klar: Er folgte der Hauptabwasserleitung, die an der Küche begann. Folge der Scheiße.
Als er die gegenüberliegende Wand erreicht hatte, keuchte er und war klamm. Eine Welle des Schwindels schüttelte ihn, und er legte sich auf dem glitschigen Boden auf seinen Bauch. Zu seiner Linken befand sich am oberen Ende von drei zerbröckelnden Betonstufen eine hölzerne Tür. Er hatte sie von außen nicht gesehen, also musste es sich um einen inneren Lieferzugang handeln. Wenn er sich richtig erinnerte, war hinter der Küche die Waschküche und der Servicegang, also erstreckte sich der Keller nicht unter diese Bereiche.
Das Licht des Aufnahmegeräts blinkte. Er schaltete es an und sagte: »Ja?«
» Siehst du das Licht? «
»Ja, ich bin im Licht.« Sein Mund war eine Mischung aus Steinen und Glas, aber es war wichtig, eindeutig zu kommunizieren. Es waren so viel Schmerz und Leid verursacht worden, weil Gottes Botschaften falsch verstanden wurden. Rodney wollte diese hier richtig verstehen.
» Blicke neben das Licht. «
Rodney blickte nach oben in das Gewirr aus Fußbodenbalken, Kabeln und Rohren. Rosafarbenes Isoliermaterial aus Glaswolle hing herab wie in einem Alptraum von Dr. Seuss. Von oben war das dumpfe Getöse von Küchengeräten zu hören, Wasser strömte durch die Rohre mit einem flüssigen Rumpeln. Das konnte die Frühstücksmannschaft sein oder die für das Mittagessen oder vielleicht sogar schon Abendessen. Er fragte sich, ob Philippe eine Schicht verpasst hatte.
»Weise mir den Weg, Herr.«
» Du siehst ihn bereits. «
Inmitten des Getümmels an Versorgungsrohren befand sich eine öde Kupferleitung, die mit der Zeit grün geworden war. Sie kam vom Küchenboden herab und bog in Richtung Steinmauer ab, wo sie durch ein Loch führte, das mit Beton ausgekleidet worden war. Er stellte sich die Küche vor mit ihren Spülmaschinen, Arbeitsplatten, Gestellen mit Töpfen und Pfannen und den Frittierkörben. Die Küchenherde mit ihren kleinen blauen Zündflammen.
Betrieben mit Propangas.
Er lächelte, als er verstanden hatte. Luzifer hatte diesen Keller zu seinem Reich gemacht, und das White Horse war zu einer Heimstatt für Dämonen geworden. Wenn man ihnen das Heim wegnahm, konnten sie nicht länger spielen. Zwar war es wahr, dass das Böse niemals völlig besiegt werden konnte, aber man konnte es zumindest vorübergehend aufhalten. Und die Opfer, die er ihnen dargebracht hatte, würden die sechs Dämonen träge und anfällig machen. Sie dachten bereits, dass er schwach war, ein winziger Diener Gottes, der im Angesicht der Not nicht einmal mehr auf seinen eigenen zwei Beinen stehen konnte.
Feuer muss man mit Feuer bekämpfen.
Das stand nicht in der Bibel, zumindest nicht in diesen Worten, aber das zweite Buch Mose befahl Auge um Auge, Zahn um Zahn, Fuß um Fuß und Brandmal um Brandmal. Nahe genug.
Belial war ihm mindestens ein paar Zähne schuldig. Und Luzifer hatte sich ein Brandmal durchaus verdient. Zwar noch nicht im ewigen feurigen Pfuhl, in den ihn Gott nach dem Jüngsten Gericht werfen würde, aber für jetzt würde es ihm auch heiß genug werden.
Er befingerte seinen Ausrüstungsgürtel und zog sein Multifunktionswerkzeug hervor. Neben Drahtschere, Messer, Schraubenzieher und anderem enthielt es auch eine Kombizange. Damit würde er das Kupfer bearbeiten können. Sobald er in der Lage war zu stehen.
Bald.
Aber zuerst musste er schlafen.
Kapitel 37
»Mach schon, Knilchgesicht, ich hab keine Zeit für sowas.«
Dad hatte sich volllaufen lassen, Cody verlor den Verstand, die Diskussionsrunden hatten ihnen etwas Zeit verschafft, aber allgemeine Unruhe begann, sich auszubreiten, und das letzte, was ihr noch
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