Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
Vom Netzwerk:
suchen. Mrs. Rathbone war fast so furchterregend wie das Glockenmonster. Schweiß sammelte sich an seinem Haaransatz. Er war kurz davor, irgendeine Zufallsantwort zu geben, als er im Augenwinkel sah, wie Melanie ihm mit ihren Fingern ein Zeichen gab. Er blickte zu ihr, während er sein Blatt hochhielt, um sein Gesicht zu verstecken. Melanie hatte etwas auf ein Blatt gekritzelt und hielt es ihm so hin, dass Mrs. Rathbone es nicht sehen konnte.
    x = 7.
    Er sah über den Rand seines eigenen Papiers zu Mrs. Rathbone. »X gleich sieben?«
    Die Lehrerin runzelte die Stirn. »Sehr gut«, sagte sie, wobei es ihr nicht gelang, die bittere Enttäuschung in ihrer Stimme zu verbergen. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit dem nächsten Opfer zu.
    Nach der Stunde ging Ronnie zu Melanie, die an ihrem Spind stand. Mit pochendem Herzen sagte er: »Danke.«
    »Nicht der Rede wert.« Sie lächelte. Ronnie wuchs um einen halben Meter und fühlte sich, als ob er die Schmerztablette bereits geschluckt hätte. »Außerdem hast du mir ja auch schon öfters geholfen.«
    Er nickte und wusste nicht, was er als Nächstes sagen sollte.
    »Was ist mit deiner Nase passiert?«, fragte sie.
    »Gebrochen.«
    »Autsch. Tut sie weh?«
    »Ja.«
    Um sie herum schlugen Schüler ihre Spinde zu und über die Sprechanlage wurde jemand aufgefordert, ins Büro des Direktors zu kommen. Ronnie blickte zur Uhr an der Wand. Er sollte sich besser beeilen, in die nächste Stunde zu gehen, damit er nicht in die Lage kam, sich noch etwas ausdenken zu müssen, das er ihr sagen konnte.
    »Was ist passiert?«, fragte sie mit hellen, blauen Augen und ihren schönen Lippen, die erwartungsvoll geöffnet waren.
    Er schluckte. Es war leichter, Mrs. Rathbone zum Wegsehen zu zwingen, als von Angesicht zu Angesicht mit Melanie zu reden. Aber sie sah ihn an, als ob es wirklich eine Rolle spielte, was er sagte.
    Jetzt oder nie – er war wieder an einem dieser idiotischen Wendepunkte. Brauchte man wirklich für alles Mut?
    Wir sind sowas wie Helden.
    Nun, vielleicht.
    Er senkte die Stimme verschwörerisch und sein Herz schlug wie verrückt, als sie sich zu ihm beugte, um zuzuhören. Er wünschte sich, seine Nase wäre in Ordnung, damit er ihr Haar riechen könnte. »Hast du jemals von Boonie Houck gehört?«
    Sie schüttelte den Kopf. Die Warnglocke läutete.
    »Ich muss gehen«, sagte er.
    Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. »Lass uns zusammen zu Mittag essen, dann kannst du es mir erzählen«, sagte sie und verschwand im Gewimmel der Schüler.
    Ronnie schwebte in seine nächste Stunde. Er hatte gerade gelernt, dass es Nebel in verschiedenen Geschmacksrichtungen gab.

 
     
    Kapitel 15
     
    Sheila stand auf den Stufen zur roten Kirche und starrte sie an.
    Nur ein Gebäude. Holz und Nägel und Steine und Glas. Ein bisschen heruntergekommen, das Dach vom Alter in der Mitte durchgebogen. Wände, die ein wenig ächzen, wenn der Wind weht, und wahrscheinlich tummeln sich Mäuse unter dem Fundament. Nichts als ein Gebäude.
    Aber warum dann all die Gespenstergeschichten? Klar, die schottischen, englischen und irischen Siedler hatten ihre Volkssagen mit hierher in die Berge gebracht, etwas, womit man den Kindern Angst einjagen konnte, wenn man sich im Winter um das Feuer versammelte. Vielleicht waren Prediger immer ein beliebtes Fressen für Klatschmäuler gewesen und aus Klatsch wurden geflüsterte Legenden. Wenn Frank auf diesen »gehängter Prediger«-Unsinn hereinfallen konnte, war das ein Beweis für die Macht der Einflüsterung.
    Sogar im Flachland hatte jede Stadt ein oder zwei Spukhäuser. Es gab eines in Charlotte, ein altes Backsteinhaus nur ein paar Blocks vom Haus ihrer Kindheit entfernt. Sie war mit dem Fahrrad ein paar Mal daran vorbeigefahren und hatte nach Bewegungen in der Dunkelheit hinter den zerbrochenen Fensterscheiben Ausschau gehalten.
    An einem hellen Herbstmorgen hatte Sheila gesehen, wie sich etwas hinter einem Fensterladen bewegte. Sie hatte angehalten und vom Rande des verwilderten Gartens aus hochgeblickt. Etwas oder jemand beobachtete sie. Sie hatte zu zittern begonnen und war eilig davongeradelt. Sie hatte nicht geglaubt, dass es in dem Haus spukte, aber sie hatte auch nie bei den Halloween-Mutproben ihrer Freunde mitgemacht, das Haus zu betreten.
    Nun, nach all ihrem Spott für die Geschichten Franks, zögerte sie an der Kirchentür. Natürlich war dieser Ort für Frank mit Schrecken verbunden. Sein Bruder war hier gestorben, während Frank zusah. Die

Weitere Kostenlose Bücher