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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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seiner Nase sein Sprechen beeinträchtigte. Die anderen Kinder würden ihn deshalb veralbern. Aber zumindest hatte das Glockenmonster in der Schule eine reiche Auswahl an Opfern, wenn es Anklopfen kam. Ronnie hätte nichts dagegen gehabt, wenn zwei oder drei seiner Klassenkameraden diesem Was-auch-immer-es-war gegenübertreten müssten. Aber dieser Wunsch klang wie eine Sünde des Herzens und Ronnie konnte davon nicht noch mehr riskieren.
    »Hast du dein Medikament?«, fragte Dad. Ronnie nickte.
    Japp. Eine gute alte Schmerztablette. Er würde den Tag mit einem zugedröhnten Gehirn verbringen, soviel war sicher. Er fragte sich, ob das der Grund dafür war, dass Whizzer Buchanan diese stinkenden Gras-Zigaretten rauchte, die er mit in die Schule brachte. Wenn dem so war, dann war Whizzer vielleicht doch nicht so daneben, wie Ronnie gedacht hatte.
    Denn es hatte durchaus seine Vorteile, in einem Nebel durchs Leben zu gehen. Im Nebel konnte man nicht sehen, wie sich die Monster näherten. Im Nebel hatten sie einen erwischt, bevor man wusste, was passiert.
    Sie kamen etwa eine halbe Stunde zu spät an der Barkersville Elementary School an. Dad versprach, dass er sie am Nachmittag abholen würde. Ronnie war erleichtert, dass er sich nicht den ganzen Tag Sorgen darüber machen musste, wie er an der roten Kirche vorbeigehen würde. Er und Tim bekamen vom Büro des Direktors Entschuldigungen ausgestellt und gingen durch die Aula.
    »Bis später, Tim«, sagte Ronnie.
    »Wirst du irgendjemand was erzählen?«
    »Wovon erzählen?«
    Tim kapierte es einfach nicht. Wenn Dad sagte, dass man etwas tun sollte, dann tat man es. Dad hatte seine Gründe.
    »Du weißt schon. Das Monster.«
    »Schließ ab und wirf den Schlüssel weg«, sagte Ronnie und imitierte dabei das Drehen eines Schlüssels vor seinen zusammengepressten Lippen und das Wegwerfen des eingebildeten Schlüssels über seine Schulter.
    »Auch, wie wir Boonie Houck gefunden haben?«
    »Wenn dich jemand fragt, sag, dass dir die Polizei gesagt hat, dass du nicht darüber sprechen darfst.«
    »Cool«, antwortete Tim, dessen Augen hinter seinen Brillengläsern größer wurden. »Wir sind sowas wie Helden.«
    »Ja, klar.« Helden. Todesmutig, das war Ronnie, ohne Zweifel. Lief vor Bonnie Houck davon und schlug sich die Nase ein. Ließ seinen Bruder im Stich, als das Monster sie beide gejagt hatte. Machte sich in die Hose, als etwas anfing, am Kinderzimmerfenster zu kratzen.
    Zumindest war hier in der Schule der größte Horror die Mathestunde von Mrs. Rathbone.
    »Wir treffen uns nach der Schule am Eingang«, sagte Ronnie. Er ging in Richtung des Flügels der oberen Klassen davon. Er war etwa sechs Schritte gegangen, als Tim ihn rief.
    »Ronnie?« Das Wort hallte von den Betonwänden wider. Ronnie drehte sich um und hoffte, dass kein Lehrer in die Aula kommen würde, um ihnen zu sagen, dass sie still sein sollten.
    »Ja?«
    »Alles wird gut werden, oder?«
    »Natürlich wird es das.«
    »Mit Mom und Dad? Und allem anderen?«
    Ronnie ging zurück, vergewisserte sich, dass sie allein in der Aula waren, und umarmte Tim schnell. »Klar. Ich bin dein großer Bruder. Ich werde aufpassen, dass uns nichts passiert.«
    Tim sah fast überzeugt aus.
    »Und jetzt verzieh dich in deine Klasse, du Zwerg«, sagte Ronnie. Time eilte durch die Aula. Ronnie holte seine Bücher aus seinem Spind, dann ging er in Mrs. Rathbones Klassenzimmer. Er hielt den Kopf nach unten gebeugt, als er zu dem ihm zugedachten Pult im hinteren Teil des Zimmers ging.
    »Nun, Herr Day, wir schätzen uns glücklich, dass Sie uns heute mit Ihrer Anwesenheit beehren«, sagte Mrs. Rathbone, verschränkte die Arme und dehnte dabei ihren allgegenwärtigen Acrylpullover an ihren spitzen Schultern.
    Ronnie unterdrückte ein Stöhnen und blickte kurz zu Melanie in der nächsten Reihe. Er ließ sich hinter seinem Pult nieder und sagte: »Entschuldigung, Mrs. Rathbone. Wir ... hatten zu Hause einen Unfall.«
    »Aha«, sagte sie und berührte spöttisch ihre Nase. Sie imitierte seinen näselnden Ton, während die Klasse kicherte. »Ich gehe davon aus, dass du trotzdem deine Hausaufgaben gemacht hast?«
    »Äh, ja, doch.« Er wühlte in seinen Papieren. Er hatte die Hausaufgabe nicht gemacht. Wer außer der verrückten Mrs. Rathbone gab schon Hausaufgaben über das Wochenende auf?
    »Würdest du dann so nett sein und uns die Antwort zu Aufgabe 17 mitteilen?«
    Ronnie schluckte und gab vor, die Antwort auf einem Blatt Papier zu

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