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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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klein hinter ihm.
    David schnupperte den behaglichen Geruch von Pulverdampf. Linda lag mit dem Kopf nach unten auf dem Wohnzimmerboden. Tim rannte zu ihr, kniete nieder, berührte ihre Haare und murmelte immer wieder »Mami«. Ronnie starrte David an. Seine Augen waren vom Schock aufgerissen, sein Gesicht war blass.
    »Hast du ... hast du sie erschossen?«, fragte Ronnie.
    David lehnte das Gewehr an den Couchtisch. »So verrückt bin ich nun auch wieder nicht.«
    Linda stöhnte und Tim half ihr, sich aufzusetzen.
    Ronnie ballte die Hände zu Fäusten, eine Träne lief an seiner Wange hinab. »Was zur Hölle ist los, Dad?«, sagte er, von Schluchzern geschüttelt. »Warum willst du sie umbringen?«
    »Ich bin nicht derjenige, der sie umbringen will«, antwortete er, während er auf seine Frau hinabblickte. »Das will dieser verdammte Archer McFall.«
    »Archer McFall ist ein Prediger . Prediger gehören zu den guten Menschen.«
    »Du solltest nicht alles glauben, was sie dir in der Sonntagsschule erzählen, mein Sohn.«
    »Du machst mir Angst , Dad. Du hast selbst gesagt, dass eine Familie in schweren Zeiten zusammenhalten muss.« Ronnie half Tim, Linda gegen den Lehnstuhl zu stützen. Sie hatte eine Beule über einem Auge. Ronnie blickte darauf und starrte dann David wütend an.
    Er sieht so verdammt wie seine Mutter aus.
    »Ich habe sie nicht angerührt«, sagte er. »Sie ist gestürzt, als ich auf das verdammte Ding geschossen hab.«
    Er deutete auf das kleine Symbol, das an der Wand hing, das Anch-Kreuz, das Linda aus ihrer Zeit in Kalifornien aufgehoben hatte. Sie hatte David gesagt, dass sie es weggeworfen habe, dass all der Unsinn vorüber sei. Nun, die Haken des Teufels sanken tief. Ein kleiner Hauch von Schwefel war alles, was man benötigte, um die Glut im Herzen eines Sünders wieder zu entfachen.
    Die Kugel war in die Mitte des falschen Kreuzes eingedrungen. Durch den Einschlag hatten sich die Arme nach vorne gebogen. Gipspulver rieselte aus dem Loch in der Gipskartonwand. David nickte befriedigt über seinen guten Schuss.
    »Die Hölle ist ihr aus Kalifornien hierher gefolgt.«
    »Kalifornien?«, sagte Ronnie. »Sie war nie in Kalifornien.«
    David wischte sich den Schweiß von der Stirn. Vielleicht blieben manche Geheimnisse besser im Verborgenen.
    »Bist du okay, Mami?« Tim klang wie ein Vierjähriger.
    »Ja, Liebling«, sagte sie. Sie wischte sich das Haar aus dem Gesicht und blickte David mit bösen Augen an. »Große Prüfungen werden kommen, aber wir werden unseren Weg weitergehen.«
    David wurde von erneuter Wut gepackt. Soweit hatte Archer seine Familie also getrieben. Linda war bereit dazu, alles aufzugeben, was sie besaß, einschließlich ihres eigenen Fleisch und Bluts. Tim wusste nicht, welchem seiner Elternteile er vertrauen sollte. Ronnie lernte zu früh, dass die Welt ein beschissener und gnadenloser Ort war. Und er selbst fragte sich, ob der Glaube genügte, ob er es allein mit dem Teufel aufnehmen konnte, der sich als Lamm verkleidet hatte.
    Nein, ich werde nicht allein sein. Ich habe Gott und Jesus und ein Gewehr und alles, das rechtens ist, auf meiner Seite. Sicher wird das ausreichen. Ich bete zu Gott, dass es ausreichen wird.
    »Was werden wir tun, Dad?« Ronnie sah erbärmlich aus, seine Augen rot und feucht, seine geschwollene Nase ein blutunterlaufenes Violett.
    »Es ist höchste Zeit für eine Reinigung«, sagte Linda mit geistesabwesender Stimme. Sie bewegte sich vor und zurück, so als ob sie einer unhörbaren Radiostation mit Gospelmusik lauschte.
    David sah aus der offenen Haustür. Dunkle Berge drängten sich am Horizont zusammen und kauerten vor der untergehenden Sonne. Sogar die Bäume schienen die hereinbrechende Nacht zu fürchten. Die Schatten hielten ihren Atem an und warteten darauf, im Schutz der Dunkelheit eine Armee von Monstern auszusenden.
    Lindas Augen richteten sich auf einen hohen Punkt hinter der Wand. Tim und Ronnie blickten David erwartungsvoll und ängstlich an.
    Vielleicht war es wirklich höchste Zeit für eine Reinigung.
    »Wir werden das Ding besiegen«, sagte er mehr zu sich selbst als zu den Jungs.
    »Wie tötet man einen Geist?«, fragte Tim.
    David rieb die Bartstoppeln an seinem Kinn. »Zur Hölle, wenn ich das wüsste, Tim.«
    »Ronnie sagt, dass der Trick ist, dass man schaffen muss, dass er tot bleibt. Indem man ihm gibt, was er will.«
    »Vielleicht. Wir müssen einfach auf den Herrn vertrauen.«
    »Auf den Herrn «, sagte Linda spöttisch.

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