Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
Vom Netzwerk:
mein Kind. Wie kann ich helfen?«
    Die Art, wie er sie »Kind« nannte, irritierte Storie. Er konnte nicht viel mehr als zehn Jahre älter als sie sein, etwa so alt wie Frank. Er verbreitete den leichten Geruch eines Männerparfüms und noch einen anderen, beißenderen Geruch, den sie nicht einordnen konnte. Das Zimmer hinter ihm war dunkel, die Jalousien waren geschlossen.
    »Ich bin Detective Sergeant Sheila Storie von der Polizei von Pickett County«, sagte sie, ohne sich die Mühe zu machen, ihr Abzeichen aus ihrer Jacke hervorzuholen.
    McFall blinzelte, aber sein Lächeln blieb bestehen. »Es freut mich, Sie kennenzulernen, Ma’am. Ihr Sheriff und ich kennen uns seit langem.«
    Seit wie lange?
    Storie blickte in seine Augen und versuchte, in ihnen zu lesen. Sie verrieten nichts. »Ich habe mich gefragt, ob Sie mir ein paar Fragen beantworten würden.«
    »Oh, über Mr. Houck.« Seine Augen wurden kälter, dunkler. »Dieser arme, unglückliche Mann. Ich hoffe, dass Sie seinen Mörder schon gefasst haben.«
    »Nein, Sir, aber wir haben ein paar Spuren.«
    »Das freut mich. Was für eine Art perverser Eingebung verleitet jemand dazu, so eine Tat auf geheiligtem Boden zu begehen?«
    »Nun, Sir, zu dieser Zeit wurde die rote Kirche als Scheune genutzt.«
    McFall lachte, ein tiefes Geräusch, das aus seinem Bauch kam und seinen ganzen Körper schüttelte. »Das stimmt. Ohne Gemeinde ist eine Kirche nicht gerade eine Kirche, oder? Ohne Menschen und das, an was sie glauben–«
    »Hat man in Kalifornien an Sie geglaubt?«, fragte Storie. Sie bedachte ihn mit ihrem »Sonnenbrillen-Blick«, die Art von lässigem Starren, zu dem einige ihrer Kollegen nur fähig waren, wenn sie sich hinter getönten Brillengläsern verstecken konnten.
    »Die Menschen in Whispering Pines bedürfen des Gottesdienstes ebenso sehr wie alle anderen.«
    »So sehr, dass Sie dazu gebracht wurden, das lockere Leben in Kalifornien aufzugeben?«
    »Aber, Detective«, sagte er und zupfte an seiner Krawatte. »Ich glaube wirklich, Sie verhören mich.«
    »Nicht wirklich. Ich bin nur für einen kleinen Plausch vorbeigekommen.«
    »In diesem Fall kommen Sie bitte herein.« Er präsentierte seine überkronten Zähne und öffnete die Tür vollständig.
    Storie ging hinein. Das Bett war tadellos gemacht, von Kleidung oder Koffern keine Spur. Eine offene Bibel lag auf dem Nachttisch. McFall schloss die Tür und öffnete die Jalousie. Das Licht der Nachmittagssonne fiel in Streifen in das Zimmer.
    Sie setzte sich auf den Stuhl am Schreibtisch. McFall nahm am Rand des Betts Platz und sah aus, als ob er sich unbehaglich fühlte. »Also, warum sind Sie zurückgekommen?«
    »Ich komme aus den Bergen. Mein Herz war immer hier zu Hause. Meine Mutter lebt noch in Whispering Pines, in einem kleinen Farmhaus am Fuß des Buckhorn Mountain.«
    Storie nickte ihm zu, um ihn dazu zu ermutigen fortzufahren.
    »Ich habe meine Berufung als Kind gespürt«, sagte er. »Wie Sie vielleicht wissen, besteht in meiner Familie eine lange Tradition, Gott zu dienen und die heilige Lehre zu verkünden. Bereits als Kind wusste ich schon, dass ich einmal ein Prediger werden würde.«
    »Wie Ihr Ururgroßvater?«
    McFall blickte aus dem Fenster, sein Unterkiefer zuckte. »Wendell McFall war ein unerquicklicher Zweig am Stammbaum der Familie. Trotzdem glaube ich aber nicht, dass er es verdient hatte, erhängt zu werden. Sie etwa?«
    »Ich weiß nichts über ihn außer der Legende.«
    »Oh, die sogenannte ›Gespenstergeschichte‹. Ich versichere Ihnen, dass der einzige Geist in der Kirche der Heilige Geist ist. Ich sollte es wissen. Ich habe als Jugendlicher viel Zeit dort verbracht und zu Gott gebetet, damit er mir den Weg weist.«
    Storie rutschte auf ihrem Stuhl herum. »Erzählen Sie mir über Kalifornien.«
    »Ich dachte, dass ich dort eine Kirche gründen könnte. Ein paar der Mädchen von hier sind mit mir gegangen. Wir waren eine gute Gemeinschaft, ohne einen sündigen Gedanken, mit Herzen, die so rein waren wie die Sonne. Wir wollten eine Kommune gründen und ein einfaches, asketisches Leben führen.«
    »Sieben Mädchen sind mit Ihnen gegangen, habe ich gehört.« Storie hatte Nachforschungen angestellt. Von den sieben hatte man nur von Linda Gregg, nunmehr Linda Day, jemals wieder etwas gehört.
    »Als wir dort ankamen, sind die meisten der Mädchen nach Los Angeles und San Francisco weitergezogen. Ich vermute, das Großstadtleben war verlockender als ein Leben, das dem Dienst

Weitere Kostenlose Bücher