GU Die Familienschatzkiste

sondern auch von Ostern und Pfingsten handelt. Im Jahr 1829 wird es von Heinrich Holzschuher umgedichtet, und in dieser Form kennen wir es heute als eines der schönsten deutschen Weihnachtslieder.

    O du fröhliche
    O du fröhliche, o du selige,
    gnadenbringende Weihnachtszeit!
    Welt ging verloren, Christ ist geboren:
    Freue, freue dich, o Christenheit!
    O du fröhliche, o du selige,
    gnadenbringende Weihnachtszeit!
    Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
    Freue, freue dich, o Christenheit!
    O du fröhliche, o du selige,
    gnadenbringende Weihnachtszeit!
    Himmlische Heere jauchzen Dir Ehre:
    Freue, freue dich, o Christenheit!
    Ein wenig fremd klingt das nächste Weihnachtslied in unseren Ohren: »Es wird scho glei dumpa« (Es wird schon gleich dunkel). Anton Reidinger, ein österreichischer Pfarrer und Dichter, hat das Lied zur Zeit der Jahrhundertwende geschrieben; erstmals veröffentlicht wurde es ein Jahr nach seinem Tod im Jahr 1913. Auch wenn es eine hochdeutsche Übersetzung dazu gibt, wird das Lied nach wie vor meistens in Mundart gesungen.

    Es wird scho glei dumpa
    Es wird scho glei dumpa, es wird scho glei Nacht,
    Drum kim i zu dir her, mei Heiland auf d‘Wacht.
    Will singen a Liadl, dem Liebling dem kloan,
    Du magst ja net schlafn, i hör die nur woan.
    Hei, hei, hei, hei!
    Schlaf siaß, herzliabes Kind!
    Vergiss hiaz, o Kinderl, dein Kummer, dei Load,
    dass d‘dada muaßt leidn im Stall auf da Hoad.
    Es ziern ja die Engerl dei Liegerstatt aus.
    Möcht schöna nit sein drin an König sei Haus.
    Hei, hei, hei, hei! Schlaf siaß, herzliabes Kind!
    Ja Kinderl, du bist halt im Kripperl so schen,
    mi ziemt, i kann nimmer da weg von dir gehn.
    I wünsch dir von Herzen die süaßte Ruah,
    die Engerl vom Himmel, die deckn di zua.
    Hei, hei, hei, hei!
    Schlaf siaß, herzliabes Kind!
    Mach zua deine Äugal in Ruah und in Fried
    und gib mir zum Abschied dein Segn no grad mit!
    Aft werd ja mei Schlaferl a sorgenlos sein,
    aft kann i mi ruahli aufs Niederlegn gfrein.
    Hei, hei, hei, hei!
    Schlaf siaß, herzliabes Kind!

    »1816, 1818, 1900 … puh, gibt es denn gar keine Weihnachtslieder, die etwas weniger … na ja, alt sind?«
    Doch, die gibt es. Sehr schöne sogar. Hier habe ich zwei neue geschrieben. Und die Melodie dazu? Die dürft ihr euch selbst ausdenken, wenn ihr mögt. Für alle, die heute schon genug nachgedacht haben, ein kleiner
    Tipp: Als Gedichte gesprochen sind die Lieder auch sehr schön!
    E-Mail ans Christkind
    Gesprochen:
    Liebes Christkind:
    Ich sitze hier und schreibe dir
    Und hoff, du kannst es lesen.
    Als ich dich neulich treffen wollte,
    Bist du schon fort gewesen.
    Nur eine Feder lag im Zimmer:
    Sie war weiß und weich.
    Vielleicht von einem Engelsflügel
    Aus dem Himmelsreich.
    Gesungen:
    Sag mir, wo ist dein zu Hause?
    Bist du barfuß oder nicht?
    Machst du auf den Dächern Pause?
    Fliegst du auch (mal) bei Sonnenlicht?
    Refrain
    Hab so viele viele Fragen
    Jetzt in diesen Weihnachtstagen.
    E-Mail ans Christkind
    Bitte schreib mir doch zurück
    E-Mail ans Christkind
    Viele Grüße und viel Glück
    Kannst du auf den Wolken laufen,
    Mein Geschenk auf Ebay kaufen?
    Sag mir, ist das Fliegen schwer,
    Über Häuser, übers Meer?
    Refrain: Hab so viele...
    Du musst ganz schön Muskeln haben.
    Musst so viele Dinge tragen.
    Machst du Urlaub auf Hawaii?
    Ist da der Nikolaus dabei?
    Refrain: Hab so viele...

    Halleluja
    Hört mir zu, was ich euch sag,
    Denn dies ist ein besondrer Tag.
    Die Engel singen für euch Halleluja.
    Jetzt beginnt die Weihnachtszeit
    Drum öffnet eure Türen weit
    Und hört die Engel singen: Halleluja
    Halleluja Halleluja Halleluja, Hallelu----ja
    Nun öffnet Eure Herzen weit,
    Geht lächelnd durch die Weihnachtszeit.
    Und schenkt auch einem Fremden etwas Wärme.
    Nun reicht dem andern eure Hand
    Es wird Zeit – dass in jedem Land
    Ein Engelschor verkündet: Halleluja
    Halleluja
    Ein Stern erscheint am Himmelszelt:
    Er steht für Frieden auf der Welt,
    Ein Kindlein ist geboren – Halleluja
    Es liegt im Stroh noch winzig klein,
    Es sagt euch, ihr seid (hier) nicht allein.
    Drum habt keine Angst, singt mit uns Halleluja
    Halleluja Halleluja …
Das Jahr ist vorbei – Silvester
    Der letzte Tag des Jahres. Ich finde, diesen Tag spürt man schon, wenn man morgens aufwacht. Er liegt irgendwie in der Luft. (Übrigens kann man den 1. Januar tatsächlich oft riechen: Gleich morgens das Fenster auf und Nase raushalten – es riecht dann immer noch nach Feuerwerk.)
    Manch einer wird