GU Lass dich nicht vergiften
mit irreversiblen Hirnschäden verursachen. Hinzu kommt: Die Leber verbraucht beim Abbau des Ammoniaks viel Bicarbonat, das aus den Basenpufferreserven des Körpers stammt. Dies kann zu einer Übersäuerung des Organismus führen. Ein Teil des Harnstoffs gelangt außerdem wieder in den Darm, wo er durch die Darmbakterien in giftiges Ammoniak und Bicarbonat gespalten wird. Das macht den Darm noch basischer und fördert das Wachstum der krankmachenden Fäulnisbakterien um ein weiteres. Ein teuflischer Kreislauf.
Nicht zuletzt begünstigt ein hoher Ammoniakblutspiegel nitrosativen Stress, der noch giftiger zu sein scheint als der durch aggressive Sauerstoffradikale verursachte oxidative Stress (ROS).
Wie dieser zerstört er die Zellen und die Erbsubstanz und führt so zu frühzeitigem Altern, verursacht Krebs und andere Zivilisationskrankheiten. Zugleich blockiert das Ammoniakgas im Körper die Energieerzeugung in den Zellkraftwerken (Mitochondrien). Das zieht nicht nur einen Mangel an Energie nach sich. Nahezu alle bekannten chronischen Krankheiten werden mit einer reduzierten Mitochondrienfunktion in Zusammenhang gebracht (Mitochondropathie).
INFO
Die Darmflora – wichtiger Bestandteil des Immunsystems
Der Darm ist das wichtigste Immunorgan des Menschen; etwa 80 Prozent unseres Abwehrsystems liegen hier. Die Darmflora nimmt direkt Einfluss auf die im Darm ansässigen Immunzellen und hilft so, übermäßige Entzündungsreaktionen zu unterdrücken. Die Darmflora säuert durch die bei der Spaltung der Ballaststoffe anfallende Milchsäure außerdem den Darminhalt an und bringt dadurch hochgiftiges Ammoniak zur Ausscheidung, das durch Eiweißfäulnis im Darm, aber auch bei Eiweißabbau in der Leber entsteht. Zugleich verdrängt sie krankmachende Erreger, wie zum Beispiel Fäulnisbakterien und üble Hefepilze (etwa Candida albicans). Eine 2011 publizierte Studie einer irischen Forschungsgruppe um John Cyran zeigt sogar, dass die Darmbakterien über den Vagus-Nerv (zehnter Hirnnerv) direkt Informationen an unser Gehirn senden können. Die Gabe eines Probiotikums konnte die Mengen des Nervenbotenstoffs GABA (gamma-Amino-Buttersäure) in verschiedenen Gehirnarealen positiv beeinflussen und so Depressionen und Ängstlichkeit vermindern. Nicht zuletzt kurbeln die Bakterien die Darmbewegung (Peristaltik) an und unterstützen so den Weitertransport und die Ausscheidung des Speisebreis – und der im Stuhl angereicherten Giftstoffe. Irgendwie versorgt die Darmflora uns sogar ein bisschen mit Nährstoffen: Von keimfreien Mäusen weiß man, dass sie 30 Prozent mehr Nahrung zu sich nehmen müssen, um dasselbe Körpergewicht zu halten wie »normale« Mäuse, in deren Darm Bakterien leben.
Was schadet den Darmbakterien noch?
Die guten Darmbakterien reagieren nicht nur höchst empfindlich auf zu viel tierisches Eiweiß.
Auch Fertigprodukte, schnell aufnehmbare Kohlenhydrate und ganz besonders alle Arten von Zucker machen ihnen zu schaffen. Abgesehen von dieser Fehlernährung wird die Darmflora durch folgende Faktoren geschädigt:
• Antibiotika und Konservierungsstoffe (wie Benzoesäure in Aloe-vera-Gel oder Stevia-Extrakt)
• Fluor (in Zahnpflegeprodukten und Trinkwasser, siehe > )
• chloriertes Wasser
• Schwermetalle (Silber, Quecksilber, Blei, Kadmium, Zinn, Kupfer, Gold, Palladium, Platin)
• Süßstoffe (Sucralose und Aspartam)
• geschwefelte Nahrungsmittel (beispielsweise Trockenfrüchte, Wein)
• Basenpulver, die bis in den Dickdarm gelangen; der Darminhalt kann basisch werden und so das Wachstum der guten säureliebenden Darmbakterien behindern beziehungsweise Fäulnisbakterien unterstützen.
• antibakterielle Kosmetikprodukte
• Parasitenerkrankungen
• Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Chemikalien in Wasser und Nahrung (gilt nicht für Bio-Nahrung)
• hochfrequente elektromagnetische Felder; sie können Bakterien im Wachstum hemmen und wahrscheinlich zudem die Darm-Blut-Schranke öffnen (Syndrom des »löchrigen Darms«). Auf diese Weise gelangen unverdaute Nahrungsbestandteile ins Blut und lösen daraufhin verstärkt Nahrungsmittelallergien und Unverträglichkeiten aus. Auch Krankheitserreger können leichter in die Blutbahn vordringen und Infektionen (häufig unerkannte chronische) nach sich ziehen.
INFO
So unterstützen Sie die gute Darmflora
Der wichtigste Beitrag zur Förderung der gesunden Darmflora ist zweifelsfrei eine Ernährung, die viel unverdauliche rohe Ballaststoffe
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