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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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schwer wie ein Mühlstein auf ihre Brust. Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und folgte ihm in den begehbaren Schrank. Ihr Herz raste, ihr Körper erbebte, weil es ihr so viel bedeutete. Weil er ihr so viel bedeutete.
    Er sammelte Kleidungsstücke auf, die sie ihm in der Nacht zuvor vom Leib gerissen hatte.
    »Hörst du mich, Lang?«
    »Ich höre dich.« Er stand auf, ein Hemd in der Hand. »Ich muss wirklich los.«
    »Aber doch nicht aus der Stadt«, schluchzte sie. »Du kannst nicht davor weglaufen, sie dir hinter jeder Ecke vorzustellen oder dich an sie zu erinnern … Du musst darüber hinwegkommen und weiterleben, Lang.«
    »Ich bin drüber weg«, beharrte er. »Wirklich. Es ist nur, dass …«
    »Dass was? Dass du Angst davor hast? Angst vor mir?«
    Er ging in die Hocke, um ein Paar Khakihosen aufzuheben, die auf der Chaiselongue vor dem dreiteiligen Spiegel lagen. Khakifarbene Chinos, die sie an jedem anderen Mann hasste, aber an ihm liebte. Liebte. Warum hatte sie keine Angst davor?
    »Ich war einfach so lange innerlich tot«, sagte er, schüttelte die Hose aus und glättete sie so, dass eine Lang-mäßige Bügelfalte entstand, ebenso bleibend wie die, die er in ihrem Herzen hinterließ.
    Sie umrundete die Chaiselongue, die zwischen ihnen stand. »Ich versteh das alles nicht«, seufzte sie. »Innerlich tot? Wie lange?«
    »Bis jetzt.«
    Sie wartete auf weitere Erklärungen, aber er schaute sie nur an, die Chaiselongue zwischen ihnen. Und ein ganzes Land. Ganz zu schweigen von seiner Exverlobten. Konnte sie all diese Hindernisse überwinden und sich ihm verständlich machen?
    »Und du hast Recht«, sagte er mit einem widerwilligen Seufzer. »Ich habe eine Scheißangst vor dir.«
    »Warum denn? Weil ich wie sie bin? Ein bisschen waghalsig? Ein bisschen unbesonnen? Weil ich in der Lage bin, mich mit einer Axt aus einer Falle zu befreien und einem Arschloch Saures zu geben, wie du sagen würdest?«
    »Das macht mir keine Angst«, sagte er. »Was mir Angst macht, ist, wie sehr ich vielleicht …« Er verstummte.
    »Wie sehr du vielleicht was?«
Mich mögen könntest? Oder lieben? Sag es, verdammt noch mal.
    »Wieder verletzt werden könnte. Wenn dir etwas zustoßen würde …« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, wobei er die kurzen Locken nur unwesentlich zerzauste. »Ich … würde das einfach nicht noch mal durchstehen.«
    Das hielt ihn zurück? »Ich werde schon nicht umgebracht, Lang. Und selbst wenn, hast du nicht gehört, dass es besser ist, geliebt zu haben und die Liebe zu verlieren, als …«
    Er legte ihr die Hand auf den Mund. »Nein, ist es nicht.«
    So zum Schweigen gebracht, starrte sie ihn bloß an und wich vor seiner Berührung zurück. »Also gehst du weg – dreitausend beschissene Meilen weit weg – um dich vor möglichem Schmerz zu schützen?« Sie erhob ungläubig die Stimme. »Was ist denn das für ein Leben, Lang?«
    »Gar keins«, sagte er. »Nur ein Existieren.«
    Sie versetzte der Liege einen Stoß mit dem Knie. »Dann viel Spaß dabei, Kumpel.« Gottverflucht, ihr versagte die Stimme. Sie musste hier raus. »Ich werde dich vermissen.«
    Mit einem Satz sprang er über die Liege und packte sie an den Schultern, ehe sie zwei Schritte tun konnte. »Nicht.«
    »Nicht was? Nicht um dich weinen? Ich weine nicht…«
    Er schob sie zum Spiegel, mit zusammengebissenem Kiefer und festem Griff, und der Frust sprühte ihm aus allen Poren. »Ich weiß, ich weiß, dass du nicht weinst. Du hältst dich nicht an Regeln. Du befolgst keine Befehle. Du lässt dich von mir nicht kontrollieren. Dich … kümmert das nicht.« Er streifte ihren Mund mit einem Kuss.
    »Da liegst du falsch.« Sie stemmte sich gegen ihn, doch er rührte sich nicht, sondern presste sie lediglich gegen das kalte Glas. »Was, glaubst du, versuche ich dir gerade zu sagen? Letzte Nacht, das war für mich nicht einfach nur Sex. Aber für dich. Nur eine Flucht aus deinen … bösen Erinnerungen.« Sie spuckte das Wort förmlich aus und wurde als Antwort noch fester gegen den Spiegel gedrückt.
    Ihre eigenen düsteren Erinnerungen überschwemmten sie.
Nein. Nein, tu mir das nicht an, Lang.
    »Du bist keine Flucht.«
    »Sei still.« Sie versuchte sich zu befreien, aber er hielt sie mit seinem Torso, seinen Beinen und seinem beeindruckenden Bizeps fest. »Ich bin ein Zeitvertreib, eine Ablenkung, ein netter Fantasiefick. Habe ich das gestern Nacht in der Badewanne nicht bewiesen? Mehr bin ich nicht. Ich habe schließlich darum

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