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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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aus Hass und Hoffnung erfüllt waren. Er konnte nicht mehr tun, als den Kopf zu schütteln, und sie senkte beschämt den Blick.
    Mist, jetzt dachte sie, sie wäre nicht gut genug für ihn.
    »Geh«, sagte er sanft und stupste sie leicht gegen die Schulter. »Hol die restlichen Kinder und bring sie runter.«
    Sie trippelte davon, und die ältere Frau zischte ihr Anweisungen zu. Was immer sie sagte, ließ Gabe herumfahren. Er schleuderte ihr einen scharfen Blick zu und verpasste ihr weitere Befehle, seine Kiefer ärgerlich aufeinandergebissen.
    Die Frau begann in einer Mischung aus Englisch und Laotisch loszustammeln und fuchtelte wild mit den Händen. Colt verstand nur ein einziges Wort.
    Pakpao.
    »Sunisa Pakpao?«, fragte er.
    Die Frau wurde sichtlich blass. »Ich ihn bezahlt. Ich schwöre, ich ihn bezahlt, als er letzte Lieferung gebracht. Da war Jungfrau dabei! Ich Ihnen gebe, wenn Sie mich lassen in Ruhe. Ich Ihnen gebe! Normal fünfzig Dollar für Jungfrau.«
    »Wann ist die Lieferung gekommen?«, fragte er.
    »Vor paar Tagen. Direkt von Boot. Alle aus Ban Nape bis Tonkin.« Vom Binnenstaat Laos durch Vietnam geschleust, wenn Colt seine Geografie-Kenntnisse nicht täuschten. Um die ganze verdammte Welt.
    »Ich hab Jungfrau und auch vier Jungen«, fuhr sie fort. »Und mehr. Bauernjungen. Sie ins Westhaus gegangen. Viele gute Mädchen. Bitte.« Sie begann zu weinen. »Nix Pakpao. Er den Mädchen wehgetan, bis sie schreien und bluten. Niemand will Mädchen mit gebrochenen Knochen ficken!«
    Verdammt gute Entscheidung, dass er dieses Arschloch erschossen hatte, sann Colt befriedigt. Aber in welcher Verbindung stand dieser Abschaum der Menschheit zu Cara Ferrari?
    Noch mehr Mädchen kamen die Treppe herunter, außerdem zwei Jungen, alle mit dem gleichen leeren Blick.
    »Wo ist Nirachee?«, schrie die Frau. »Und PhanPhan?«
    Keins der Kinder antwortete. Manche sahen gelangweilt aus, andere verängstigt. Alle … seelisch zerstört.
    Gabe sprach sanft mit einem der Jungen auf Laotisch. Das Kind zuckte als Antwort mit den Schultern. Die Frau marschierte davon, schrie nach Nirachee, und der Junge beugte sich zu Gabe vor und flüsterte etwas. Sie führten eine kurze Unterhaltung, die Colt weder hören, geschweige denn verstehen konnte, während er sich im Erdgeschoss umsah. Es war nur ein Teil eines Rattennests.
    »Hey, Lang, hör dir das an.« Gabe schob den Jungen mit überraschender Sanftheit vorwärts. »Sag diesem Mann, was du mir gerade gesagt hast, Kleiner.«
    Der Junge wirkte verschreckt.
    »Komm schon«, drängte Gabe ihn. »Dieser kleine Junge ist gerade erst hier angekommen. Aber sein Englisch ist gut.«
    Colt wiegte zweifelnd den Kopf.
    »Und bevor er in dieses Haus kam, sagt er, hat Mr Pakpao das Schlepperboot Halt machen lassen. Auf einer Insel.«
    Worauf wollte er hinaus? »Und?«
    »Mr Pakpao hat diesem Jungen ein Gedicht über die Insel beigebracht. Sag es ihm auf«, forderte Gabe das Kind auf, seine Stimme ungewöhnlich geduldig. »Sag ihm das Inselgedicht auf.«
    Der Kleine, der bestenfalls zehn war, blickte zu Colt hoch. »There once was a man from Nantucket whose dick was so long he could suck it.«
    Nantucket. Himmel, sie schleusen sie über Nantucket ein?
    »Ist das nicht lustig?«, fragte Gabe, und sein Blick wirkte alles andere als belustigt.
    Ein Geräusch hinter ihm ließ Colt herumfahren, und er gewahrte einen anderen Jungen, der in der Nähe des Kofferraums des GTO herumlungerte.
    »Hey, weg da!«, brüllte Colt.
    Der Junge rührte sich nicht.
    »Wenn er den Wagen auch nur anhaucht, ist aber was los«, sagte Gabe.
    »Ich schnapp ihn mir«, erwiderte Colt. »Vielleicht kennt der Lausebengel da draußen ja auch ein paar hübsche Gedichte.« Er stürmte ins Freie, auf das Kind zu, das auf der anderen Seite des Autos in die Hocke ging.
    »Nehmen Sie mich«, sagte das Kind leise.
    Colt musterte ihn, unsicher, ob das eine unterschwellige Einladung zum Sex oder ein Flehen um Rettung war. Er konnte ihn zwar nicht hier rausholen, aber er würde dafür sorgen, dass es innerhalb der nächsten Stunde in diesem Haus von Agenten wimmeln würde.
    »Bald«, versprach Colt.
    Der Junge schloss bloß die Augen. Das hatte er schon mal gehört, kein Zweifel.
    »PhanPhan!« Die Frau kam aus dem Haus geschossen und schrie das Kind in einer anderen Sprache an, das sich ängstlich duckte, sobald sie sich näherte. »Wo ist Nirachee?«
    Er gab eine Antwort, und sie schlug ihn so fest, dass er sich vor Schmerzen

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