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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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nicht die Gegend, die mich stört – sondern die Straße.« Gabe griff unter sein Hemd und zog eine hochmoderne Walther hervor. »Eine Sackgasse. Die an einen Wald grenzt. Ich habe keine Lust, an den Eiern aufgehängt zu werden.«
    Die Adresse führte sie zu dem letzten Haus in jener Straße. Zu einem zweistöckigen Zementklotz mit eingeschlagenen Fensterscheiben und einer lose in den Angeln hängenden Fliegengittertür, bei der ein Scharnier fehlte. Eine Verandastufe hätte dringend instand gesetzt werden müssen, von einem neuen Anstrich ganz zu schweigen. Ein Zaun friedete eine Seite des Grundstücks ein, die andere öffnete sich Tausenden Quadratmetern Wald.
    »Willst du da reingehen?«, fragte Gabe.
    »Kommt drauf an.« Colt neigte sich zur Fahrerseite und blickte aus Gabes Fenster. »Offen gestanden wüsste ich zu gern, warum sich diese Adresse im Code von RE Global, einer Zeitarbeitsfirma, verbirgt.«
    Die Vordertür ging auf, und ein Mädchen stand da, asiatisch, abgemagert, angsterfüllt. Sie trug nicht mehr als ein paar Fetzen am Leib, und ihr Blick war leer.
    »Babynutten«, sagte Gabe voller Abscheu. »Arschlöcher, die kleinen Mädchen so was antun, widern mich an.«
    Eine Frau trat hinter sie: Mischling, wesentlich älter, fast ebenso ausgezehrt und noch viel verbrauchter. Sie legte dem Mädchen eine Hand auf die Schulter und winkte mit der anderen Gabe und Colt herbei. »Ich habe Mädchen und Jungen«, rief sie. »Zwanzig Dollar.«
    Colt drehte sich der Magen um.
    Gabe sah ihn an. »Du bist der FBI-Typ. Was schlägst du vor?«
    »Ich lasse ein paar Agenten herkommen, aber sehen wir es uns erst mal an. Wenn ich irgendeine Verbindung zu Emmanuel herstellen kann, ehe wir den Laden hochgehen lassen, wird mir das L . A.-Team sehr dankbar sein.«
    Gabe nickte. »Lass mich nur eben die Karre hier in die richtige Richtung drehen, für den Fall, dass wir schnell abhauen müssen.« Er beschleunigte vorwärts, damit er in drei Zügen auf der Straße wenden konnte.
    »Fünfzehn Dollar!«, schrie sie, weil sie dachte, sie würden wegfahren. »Ich finde Jungfrau für Sie!«
    »Gütiger Himmel«, murmelte Colt.
    »Sie kommt aus Laos. Das höre ich am Akzent«, sagte Gabe. »Weiß nicht, ob euch das bei euren Ermittlungen weiterhilft.«
    »Vielleicht. Du sprichst laotisch?«
    »Ein bisschen.« Er wendete den Wagen und stellte den Motor ab. »Ich kann ›Halt die Fresse und sag mir, für wen du arbeitest, oder du frisst die Scheiß-Knarre‹ in zehn verschiedenen Sprachen sagen.«
    »Das kommt sicher gut rüber.«
    Sie stiegen gleichzeitig aus, gingen langsam auf die Frau zu, die das Mädchen auf sie zuschob. Verdammte Scheiße – die Kleine war bestimmt noch keine vierzehn.
    Die Augen der Frau verengten sich zu noch schmaleren Schlitzen, derweil ihr Blick prüfend von Colt zu Gabe ging. »Sie Polizei?«
    »Nö.« Ein FBI-Agent und ein Spion, aber keine Polizei. »Gehört Ihnen dieses Haus?«, fragte Colt.
    »Das meine Tochter.« Wenn das stimmte, sollte sie wirklich Gabes Knarre fressen.
    »Wie viele Kinder haben Sie?«, fragte Gabe.
    Sie musterte ihn von oben bis unten, wobei ihr Blick an seinen gut definierten Brustmuskeln hängen blieb. »Wollen Sie Junge?«
    »Nicht wirklich.«
    »Zwei oder drei gleichzeitig? Sie zugucken? Bisschen brutal, hm?« Bei ihrem zahnlosen Lächeln wurde einem schlecht. »Ist auch okay. Kostet mehr.«
    Gabe sagte etwas auf Laotisch, so glatt und gewandt, als befände er sich in einer Bar in Vientiane.
    Die Frau riss schockiert die Augen auf. Sie schrie etwas Unverständliches als Antwort und sah dann Colt an. »Ich bezahlt, Mister. Ich nichts schulden. Ich bezahlt diesen Mann vor zwei Tagen.«
    »Wie hieß der Mann?«, fragte Colt.
    »Scheiße, ich nix wissen Name«, sagte sie und schob das Mädchen vorwärts. »Sie Ihnen blasen. Dann Sie gehen.«
    Colt schloss angewidert die Augen. Gabe, der sich weiter mit ihr unterhielt, ging auf sie zu.
    »Ja, ja«, sagte sie und trat zur Seite, um sie hereinzulassen. »Sie zählen Köpfe.«
    Als Gabe an ihr vorbei in das Haus ging, folgte Colt ihm.
    »Sorgen Sie dafür, dass alle runterkommen«, wies Colt sie an.
    Als die Frau nicht reagierte, baute Gabe sich einschüchternd vor ihr auf und redete leise und unmissverständlich in ihrer Muttersprache auf sie ein. Sogleich brüllte sie die Treppe hinauf, und aus ihrem faltig verhärmten Mund flogen Speicheltropfen.
    Colt warf einen Blick auf das junge Mädchen, dessen Mandelaugen von einer Mischung

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