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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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hatte sich dafür entschieden, bis zur Industriestadt Lowell die stark befahrenen Interstates zu meiden und stattdessen auf die ruhigere Route 27 auszuweichen, wo der alte Sportflitzer schnittig und sicher die Kurven nahm. Lange Zeit fuhren sie schweigend und versuchten gar nicht erst, gegen das Motorengeräusch anzukommen, bis Gabe ihn mit einem langen Blick bedachte. Da wusste Colt genau, was als Nächstes kam.
    »Meine Cousine gefällt dir also, hm?«
    Bingo. »Das hat ja länger gedauert, als ich dachte«, sagte Colt. »Ich hatte damit gerechnet, dass du mit der Ausfragerei anfangen würdest, noch ehe wir Sudbury verlassen hätten.«
    Gabe schoss ihm ein Grinsen zu, das den Kerl vermutlich aus etlichen verzwickten Lagen rettete und in viele Betten brachte. »Dachte, ich warte erst ein bisschen, bis du dich akklimatisiert hast, FBIler. Und wegen mir brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Vivi ist ein großes Mädchen, und wenn sie mit dir in die Kiste hüpfen will, schlag zu. Solange du ihr nicht wehtust, wird keiner der Rossis auf dich losgehen. Für die Angelino-Seite kann ich allerdings nicht sprechen. Könnte sein, dass Zach dir schon deswegen die Eier abschneidet, weil du es wagst, im Luftraum seiner Schwester zu atmen.«
    »Ja, ich kenne ihn ganz gut.«
    »Weiß er, dass du unanständige Sachen mit Vivi treibst?«
    »Tun wir nicht«, sagte Colt schlicht. Zumindest noch nicht so richtig. »Und davon abgesehen, glaube ich nicht, dass Vivi Angelino auch nur eine unanständige Faser in ihrem Körper hat.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht«, räumte Gabe ein. »Du fällst also nicht auf den Skater-Girl-mit-Nasenpiercing-Scheiß rein?«
    Colt zuckte die Achseln. »So ist Vivi eben.«
    »So war sie nicht immer«, sagte Gabe.
    »Stimmt, du hattest erwähnt, dass sie mal Cheerleaderin war.« Colt gelang der Versuch eines Lächelns. »Schwer vorzustellen.«
    »Sie war vieles«, sagte Gabe. »Cheerleaderin, Tänzerin, beliebt. Sie hat sich sogar eine Weile mit Jungs getroffen.«
    Colt drehte sich halb zu ihm. »Wie meinst du das jetzt?«
    »Oh, ich will damit nicht sagen, dass sie auf Mädels steht oder so. Ich meine nur, dass sie, so wie es ausschaut, nicht direkt verrückt nach Jungs ist.«
    Niemals? Dabei sah es doch ganz so aus, als wäre sie kurz davor, verrückt nach ihm zu werden.
Ich will heute Nacht bei dir sein.
Eine direktere Aufforderung zum Sex hatte er selten gehört.
    »Na ja, vielleicht ruft sie dich nicht gleich am anderen Morgen an, um es dir auf die Nase zu binden, wenn sie abends ein Date hatte.« Aber vielleicht hatte Gabe auch recht: Sie wirkte überraschend unerfahren. Wunderbar, umwerfend und verführerisch, aber unerfahren. »Zudem besteht die Gefahr, dass Zach mich umbringen könnte, wenn ich auch nur daran denke, sie zu küssen«, fügte er hinzu. Und weiß Gott, er hatte schon an weit mehr als an Küssen gedacht.
    »Allerdings.« Gabe lachte. »So, wir sind gleich in Lowell. Hast du die Adresse in dein Telefon einprogrammiert?«
    »Ja.« Colt lotste ihn durch ein paar Seitenstraßen, einen zweispurigen Highway entlang, vorbei an ein paar Lagerhallen und stillgelegten Mühlen im Osten der Stadt am Merrimack River. »An der nächsten Ampel links, dann die dritte rechts.«
    Die Gegend wurde zusehends trostloser, die alten Gebäude, in denen früher vermutlich Mühlenarbeiter gewohnt hatten, wirkten mit jedem Häuserblock, den sie passierten, heruntergekommener. Fenster fehlten, Autowracks standen am Straßenrand. Es roch nach Armut und Kriminalität und Drogenmissbrauch.
    »Bist du bewaffnet?«, fragte Colt.
    »Atme ich?«, entgegnete Gabe. »Oder glaubst du, ich bin lebensmüde?«
    Er war eine gute Verstärkung, fand Colt. Das hier war offiziell keine Angelegenheit des FBI, nur eine Art Freundschaftsdienst. Was immer er herausfinden würde, er würde es an das Team weiterleiten, das gegen Roman Emmanuel ermittelte, und sich dann wieder auf seinen Teil des Auftrags konzentrieren. Niemand brauchte zu wissen, dass er mit einem nicht legitimierten Regierungsspion unterwegs war, der ihm bei dieser kritischen Mission Deckung geben sollte.
    »Das ist die Straße«, sagte er zu Gabe, als sie an eine Kreuzung gelangten. »Hier rechts.«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Gabe und spähte in die Straße.
    »Es ist eben nicht Sudbury«, stimmte Colt zu.
    Die Straßen waren verlassen, aber Colt hatte keine Zweifel, dass hinter jedem Fenster Augenpaare lauerten, die sie heimlich beobachteten.
    »Es ist

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