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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Einzelheiten berichtete, hörte er aus jeder Antwort Gagliardis Billigung und Wertschätzung heraus.
    »Kehren Sie nach Nantucket zurück, Colt, und kriegen Sie das heraus«, sagte Gagliardi und schob nach: »Wir müssen eine direkte Verbindung zu Roman Emmanuel herstellen.«
    »Werden wir, Sir.«
    »Und noch was, Lang. Das war hervorragende Arbeit«, fügte er hinzu. »Wenn Sie diesen Fall abschließen, gehört der Job in L . A. Ihnen.«
    »Danke, Sir.« Genau das hatte er gewollt – weg von Boston und all diesen dunklen, hässlichen Erinnerungen.
    Nur dass Vivi Angelino dann dreitausend Meilen weit weg sein würde. Er hatte keine Ahnung, warum das plötzlich eine Rolle spielte.
    Gabe scherte aus und überholte einen LKW, ehe er Colt einen Blick zuwarf. »Für einen Kerl, dem eine fette Beförderung winkt, siehst du gerade aus wie Scheiße am Stiel.«
    »So fühl ich mich auch.«
    »Hätt ich nie gedacht.« Gabe stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Was gedacht?«
    »Dass Vivi einem gradlinigen Kerl wie dir total den Kopf verdreht und die ganze Scheiße.«
    »Sie hat mir nicht den Kopf verdreht und die ganze Scheiße.« Oder doch? Verdammt, hatte sie? Er sah Gabe an, als könnte der die Antwort wissen. Doch Vivis Cousin lachte bloß und ging aufs Gas, bis die Tachonadel gefährlich die Höchstgeschwindigkeit schrammte.

15
    Lang sprach während des ganzen Rückflugs nach Nantucket kaum ein Wort mit Vivi. Er erzählte ihr nur das Nötigste von dem Ausflug nach Lowell, und sie hatte nicht den Mumm, nach Einzelheiten zu fragen. Er briefte die Agenten im Flieger, und die restliche Zeit war er entweder am Telefon oder in Gedanken versunken.
    Das einzige substanzielle Gespräch führten sie über Chessies beeindruckende Hackerfähigkeiten und ihre Entdeckung, dass die SMS, die Vivi bekommen hatte, von einem Telefon stammte, das auf Joellen Mugg angemeldet war. Vivi hatte mit einer vagen Nachricht geantwortet, warum sie nach Boston geflogen seien, und seitdem nichts mehr von irgendjemandem aus Caras Crew gehört.
    Was sie Lang nicht sagte, war, dass Chessie auch einen Weg gefunden hatte, alle Kurznachrichten von Joellen zu lesen. Aber darin ließ sich ohnehin nichts Interessantes finden. Ganz zu schweigen davon, dass sich Lang wahrscheinlich die Nackenhaare sträuben würden, zumal ihm klar war, dass sie sich ohne richterliche Anordnung Zugang zu diesen Nachrichten verschafft hatten. Folglich hätte sie sich bloß wieder einen klassischen Lang-Vortrag über Regeln und Vorschriften eingefangen.
    Doch nach ein paar Stunden brütenden Anschweigens hätte Vivi sogar einen solchen Vortrag begrüßt. Alles, egal was, Hauptsache, er redete mit ihr.
    Kaum im Haus in Nantucket angekommen, hing er wieder am Telefon und diskutierte mit den anderen Agenten über die offizielle Freigabe des Tatorts in Caras Schlafzimmer.
    Vivi stand in ihrem Zimmer und wusste nicht recht, was sie als Nächstes tun sollte, als Mercedes an die offene Tür klopfte.
    »Soll ich Ihre Sachen nach oben bringen? Ich könnte mir vorstellen, dass es einfacher und praktischer ist, wenn Sie direkten Zugriff auf Caras Kleider haben.«
    Wollte sie in diesem gigantischen Schlafzimmer sein … allein? Würde sie allein sein? So wie Lang sich im Moment verhielt, war das wahrscheinlich. Diese Erkenntnis hinterließ einen säuerlichen Beigeschmack in ihrem Mund, oder vielleicht auch bittersüß. Ob es ihr passte oder nicht, aber Lang war allem Anschein nach keine gute Wahl für ihr erstes richtiges sexuelles Erlebnis.
    »Ja, schätze mal, das wäre einfacher«, räumte Vivi ein.
    Mercedes half ihr beim Hochtragen des Gepäcks, steif und schweigend trottete sie die Treppe hinauf in den breiten Flur, der zu Caras Schlafzimmer führte.
    »Das ist wirklich eine wunderschöne Suite«, sagte Vivi, als sie fast oben waren, um das unangenehme Schweigen zu brechen. Ihr Blick wanderte zu dem Ölgemälde an der Wand, eine riesige Leinwand in einem prunkvollen Goldrahmen, die sie bei ihrer Ankunft nur flüchtig wahrgenommen hatte. Aber jetzt hatte die Landschaft darauf etwas sehr Vertrautes.
    »Das ist das Cranberry-Moor, nicht wahr?«, fragte Vivi.
    »Ja«, sagte Mercedes. »Der Blick von vor dem Haus.«
    »Er ist sehr schön eingefangen.« Vivi blieb vor dem Bild stehen und bemerkte die Schatten zweier Kinder, die in der Nähe des von Nebelschwaden bedeckten Moors standen und sich an den Händen hielten. Das ganze Werk wurde von gespenstischen Violett- und Indigo-Tönen bestimmt.

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