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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Wasser, dann sah sie das Tageslicht auf der Wasseroberfläche schimmern.
    Doch was war auf der anderen Seite? Ein LKW -Fahrer mit einer Knarre?
    Sie durchbrachen die Oberfläche, und sie machte augenblicklich den Mund auf, um nach Luft zu schnappen, bekam aber nur einen Mundvoll Regenwasser ab. Sie spuckte es aus, schirmte ihren Mund mit der freien Hand ab und sog wieder Luft ein, dann drückte er sie sofort wieder unter Wasser und begann zu ziehen.
    Er musste eine Vorstellung davon haben, wohin sie schwammen, oder er hatte über Wasser eine Bedrohung gesehen. Sie hielt sich fest und strampelte gegen die fünfundzwanzig Kilo schwere vollgesogene Jeans an. Ihre Slipper waren schon vom Wasser fortgerissen worden, und sie hatte vor Kälte bereits kein Gefühl mehr im Körper.
    Sie tauchten wieder auf, und sie schnappte rasch nach Luft, in Erwartung, gleich wieder hinuntergedrückt zu werden, stellte aber erschrocken fest, dass sie den matschigen Boden unter den Füßen spürte. Es war seicht genug, um zu stehen. Als sie es schließlich tat, merkte sie, dass sie sich in einem schlammigen Sumpf am Rande des Gewässers befanden, ungefähr dreißig Meter von der Stelle entfernt, an der sie ins Wasser gestürzt waren. Die Brücke und die Straße sahen absolut menschenleer aus.
    Hektisch wirbelte sie herum, und Zach tat dasselbe.
    »Ist er weg?«
    »Bleib einfach unten, zwischen den Pflanzen.« Er setzte seine Dreihundertsechzig-Grad-Drehung fort und suchte die Gegend ab, die aus nichts anderem bestand als aus Sumpf, Wald, Gewässer, der Brücke und der anscheinend meilenweit leeren Straße. Seine Augenklappe war weg, der Regen glättete sein Haar und strömte ihm übers Gesicht.
    Sam begann mit den Zähnen zu klappern, ihr schien das Blut zu stocken, und ihr war speiübel. Zach griff nach ihr und zog sie an sich.
    »Du frierst ja.« Er drückte sie, als könnte er ihr seine Wärme übertragen, aber er war genauso kalt wie sie.
    Das Bewusstsein dessen, was sie gerade überlebt hatten, traf Sam mit voller Wucht. Sie waren meilenweit von allem entfernt, und hinter jeder Ecke konnte der wahnsinnige LKW -Fahrer lauern. Sie hatten keine Handys. Kein GPS . Keine Tasche, kein Auto, keine Hoffnung.
    Und sie waren bis hierher verfolgt worden. Wer hatte ihr diesen Sender in die Handtasche gelegt? Jemand hatte ihn weit unten in eine Seitentasche gesteckt, verborgen unter einem Päckchen Kaugummi und ein paar alten Kassenzetteln.
    Im Moment spielte es keine Rolle, wer sie verfolgt hatte, sondern nur, dass sie lebendig hier herausgekommen waren. Als sie die Schrecksekunde, als das Auto in der Luft schwebte, im Geist noch mal durchlebte, brannten ihr die Tränen in den Augen, und sie kämpfte sie mit der ganzen Kraft nieder, die sie aufbringen konnte. Das Letzte, was ein Army Ranger sehen wollte, waren Tränen.
    »Lass mich kurz nachdenken, Sam«, sagte er mit beruhigender Stimme.
    »Vor ungefähr einer halben Meile sind wir an einem Bauernhof oder etwas Ähnlichem vorbeigekommen«, regte sie an. »Könnten wir dort nicht um Hilfe bitten?«
    »Möglich.«
    »Was können wir sonst tun?« Sam versagte die Stimme, und sie bewahrte nur mühsam die Fassung.
    Zach antwortete nicht, drehte sich immer noch um sich selbst und suchte die Gegend ab. »Wir müssen uns von der Straße fernhalten und in Deckung bleiben. Und wir müssen es bis zum Wald schaffen.« Er sprach mit so viel Zuversicht, dass sie vor Erleichterung fast zerfloss. »Wir können am Waldrand entlang zurück zu diesem Haus gehen. Ich bin sicher, wer auch immer dort lebt, wird mich warm und herzlich empfangen, wenn ich klopfe.«
    »Ich kann an die Tür klopfen.« Sie selbst würde ihn mit Sicherheit nicht reinlassen, wenn sie allein auf dem Land lebte. »Und dann rufe ich … die Polizei an?«
    Sie wechselten einen Blick.
    »Die Polizei hatte die Finger überall an deiner Tasche, als du gestern durch den Metalldetektor gegangen bist«, sagte Zach. »So wenig mir der Gedanke gefällt, dass JP Recht hatte mit dieser Notiz in deiner Akte, ich bin nicht geneigt, sie als Erste um Hilfe zu bitten.«
    »Du hast Recht«, pflichtete Sam ihm bei. »Vivi?«
    »Ja. Vivi oder Marc. Wenn wir ungefähr rauskriegen können, wo wir sind, kann einer von beiden uns finden. Wir sind weniger als zwei Stunden von Boston entfernt, es dürfte also nicht allzu lange dauern.«
    Zach zog sie weiter durch den Matsch, bis dieser allmählich festem Boden wich und sie zur Straße hinaufklettern konnten. Diese war

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