Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
Luft einzusaugen. Der Sicherheitsgurt schnitt ihr die Luft ab und presste sich gegen ihre Hüften, während der Wagen auf und ab schaukelte und für einen Moment auf dem Wasser trieb.
    »Mir geht es gut«, sagte sie. »Ich lebe.« Danke, Gott. »Sind wir … «
    »Hör mir zu und tu genau, was ich sage und wenn ich es sage. Die elektrischen Fensterheber funktionieren nicht, und ich kann keine Tür aufmachen, solange wir nicht den Druck ausgleichen können. Wir gehen in ungefähr dreißig Sekunden unter.«
    Gehen unter. Dreißig Sekunden. Nichts davon ergab einen Sinn, doch sie rang um Ruhe und Beherrschung. »Können wir hier raus?«
    »Auf jeden Fall. Lass deine rechte Hand am Türgriff, so behältst du die Orientierung, aber versuch nicht, sie zu öffnen.«
    »’kay.« Sie griff mit einer Hand nach dem Türgriff und zog mit der anderen an dem Brustgurt, der sie strangulierte. »Ich kann nicht atmen.«
    »Noch nicht. Schnall dich noch nicht ab. Sobald das Wasser ins Auto kommt und uns nach unten zieht, machen wir die Tür auf und schwimmen raus. Wir haben ungefähr drei Minuten, okay?«
    »Was ist mit ihm? Dem LKW -Fahrer?«
    »Er könnte auf uns warten. Meine Waffe müsste funktionieren, nass oder trocken, aber sie ist alles, was wir haben. Ich habe nicht viel gesehen, das Deckung bietet, es sei denn, wir können bis unter die Brücke schwimmen. Du kannst doch schwimmen, oder?«
    »Ja, aber was, wenn – «
    »Wir haben keine Zeit, Sam. Tu einfach, was ich dir sage.« Er richtete die Pistole auf das Heckfenster und feuerte ein-, zweimal und noch mal, und jede Detonation klang ohrenbetäubend im Vakuum des geschlossenen Autos.
    Augenblicklich begann Wasser durch die Fenster hereinzuschießen, und sie begannen rasch zu sinken.
    »Die Tür wird sich wahrscheinlich erst öffnen, wenn das Auto fast voll ist und wir den Druck ausgeglichen haben. Wenn ich es dir sage, hol tief Luft und halte sie an. Dann mache ich deinen und meinen Gurt los und du wirst ins Wasser gesogen, während ich die Tür aufmache. Dann nimm meine Hand, und wir schwimmen.«
    »Brauche ich nicht beide Hände zum Schwimmen?«
    »Du schaffst das schon. Das Wasser wird stockdunkel sein, also lass mich nicht los.« Er griff hinüber zu ihrer Gurtschnalle, sein Gesicht war nur Zentimeter von ihrem entfernt, seine Narbe so nah, dass sie sehen konnte, wie das Blut heftig in der malträtierten Haut pulsierte.
    »Zach.« Das Wort war kaum hörbar.
    »Bleib einfach ruhig. Keine Panik, Sam. Nicht.«
    »Hab ich nicht«, log sie. »Aber falls wir sterben, wenn wir auftauchen … «
    Zach schüttelte den Kopf. Keine Zeit für Versöhnung, Schuldbekenntnisse oder irgendwelche Geständnisse. »Tu, was ich dir sage, und lass meine linke Hand nicht los. Ich schieße mit der rechten, wenn ich muss.«
    Er schnallte Sam ab und hielt sie so gut wie möglich fest, als ihr Körper in Richtung des hereinströmenden Wassers kippte. Sie entglitt ihm, und er beugte sich vor und legte seine Lippen auf ihre. Für den Bruchteil einer Sekunde schlug das Wasser beinahe über ihr zusammen.
    »Hol Luft. Ich mach die Tür auf!«
    Sie sog Luft ein, und ihr Herz hämmerte, während sie hektisch nach seiner Hand suchte. Er ergriff ihre Hand und stemmte mit aller Kraft die Tür auf, während er immer noch angegurtet war.
    Die Tür musste aufgegangen sein, denn Wasser kam hereingeschossen, viel heftiger, als sie es für möglich gehalten hätte, und der heftige Wasserdruck presste sie zurück gegen die Beifahrertür. Mit eisenhartem Griff zerrte Zach sie an der Hand durch das Wasser und zog sie aus der Tür, während beide wie wild mit den Beinen traten.
    Außerhalb des Autos war das Wasser so schlammig, dass kaum Licht hindurchdrang. Wie tief unten waren sie? Sam hatte keine Ahnung, kämpfte sich aber weiter in die Richtung vor, in die Zach sie zog, und schob sich mithilfe ihres rechten Arms durchs Wasser.
    Mit zwei Händen wäre es wesentlich einfacher gewesen, aber es war so schwarz, und ihr war so schwindelig, dass sie ihn verloren und nie wieder gefunden hätte. Und er wusste das. Sie vertraute sich ihm vollkommen an und trat weiter in das düstere Wasser. Ihre Lungen begannen sich zu dehnen und schmerzten.
    Schon ganz taub von der Kälte und unfähig, den Atem auch nur eine weitere Sekunde anzuhalten, ließ sie ein bisschen Luft entweichen und sah, dass die Luftblasen vor ihrem Gesicht in dieselbe Richtung aufstiegen, in die sie schwammen. Nach oben. Noch fünfmal trat sie ins

Weitere Kostenlose Bücher