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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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auf der Bettdecke – nein, nicht ein Buch. Das Buch.
    Billy hatte in der Bibel gelesen, als er Sam angerufen hatte? Das sah jedenfalls nicht gerade nach einem Notfall aus. Das Bad war leer, ein trockenes, aber benutztes Handtuch hing ordentlich neben der Badewanne.
    Wenn er nicht im Keller war, war Billy eindeutig nicht zu Hause. Vielleicht hatte er sich doch noch am Riemen gerissen und beschlossen, zur Arbeit zu gehen. Oder er war auf Sauftour und hatte das Haus verlassen, ohne die Hintertür zu verschließen.
    Eine Sauftour nach der Bibellektüre.
    Hier war definitiv etwas faul.
    An der Kellertür drehte Vivi den Türgriff und rief erneut nach Billy. Sie tastete an der Wand nach dem Lichtschalter, konnte aber keinen finden.
    Auf keinen Fall würde sie da runtergehen. So sehr liebte sie Sam auch wieder nicht. Himmel, sie liebte niemanden genug dafür. Gerade als sie einen Schritt zurückwich, hörte sie ein Geräusch. Ein Kratzen? Ein … Klopfen auf Metall.
    Gottverdammt . »Hallo? Billy, sind Sie da unten?« Bitte sei nicht da unten. Sie wollte auf keinen Fall da runter.
    Noch ein Klopfen, da unten befand sich eindeutig etwas oder jemand Lebendiges. Eiskalte Schauer krochen ihr den Rücken hinauf, ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen. »Billy?«
    Wie zur Salzsäule erstarrt stand sie da, und alles in ihr rebellierte gegen das, von dem sie wusste, dass sie es tun musste. Das, was ein guter Guardian –
    »Hilfe.« Die Worte waren kaum mehr als ein Flüstern.
    »Billy? Oh, mein Gott.« Er musste die Treppe hinuntergefallen sein. Sie machte ein paar Schritte nach unten, während sie mit der Hand nach dem Lichtschalter an der Wand suchte. »Billy? Sind Sie da unten?«
    Die Wucht des Schlages, der sie im Rücken traf, nahm ihr den Atem und schleuderte sie mit solcher Kraft nach vorne, dass sie von der Treppe abhob und einen Augenblick in der Luft hing, ehe sie unten aufprallte und rollend und stürzend liegen blieb.
    Die Kellertür über ihr schloss sich mit einem Knall, der lauter war als ihr Schrei voller Wut und Schmerz. Gleich darauf folgten Schritte, die die Treppe herunterkamen.
    Der Schmerz schoss von ihren Knien in ihren Kopf, quälende, weißglühende, elektrische Stöße, die ihr den Atem und die Fähigkeit zu denken raubten.
    »Sie sind nicht Samantha.«
    Die Stimme war über ihr, tief und bedrohlich, und ziemlich wütend.
    Sie öffnete ihre leere Handfläche. Die Pistole war ihr im Fall entglitten. Gute Arbeit, Spenser.
    »Nein, bin ich nicht.« Sie versuchte, aufzustehen, aber eine starke Hand packte sie an der Schulter und drückte sie hinunter.
    »Ich will Samantha.«
    Jesus Christus, was war hier bloß los? Das war nicht Billy Shawkins!
    »Was wollen Sie?« Sie wendete jede zur Verfügung stehende Zelle ihres Körpers auf, um furchtlos und kampfbereit zu klingen.
    »Ich will Samantha. Geben Sie mir Ihr Handy.«
    Nicht ums Verrecken, Kumpel. »Ich habe kein – « Der Lauf einer Pistole bohrte sich in ihre Schläfe.
    »Fünf. Vier. Drei. Zwei – «
    »Hier.« Sie gab ihm das Blackberry. »Aber sie ist heute nicht in der Gegend.«
    Als einzige Antwort waren Schritte auf der Treppe zu hören. Sie starrte in die Richtung, aus der das Geräusch kam, in der Hoffnung, wenigstens eine Silhouette erkennen zu können, wenn er die Tür öffnete, und hielt sich bereit, jeden Zentimeter dieses Raumes nach ihrer Waffe zu durchforsten.
    Einen Augenblick hörte und sah sie gar nichts und wartete darauf, wenigstens einen kurzen Blick auf ihren Kidnapper zu erhaschen. Dann öffnete er die Tür einen Spaltbreit, und sie konnte sehen, dass er sich bückte.
    »Sie haben Ihre Pistole fallen gelassen.«
    Als er durch die Tür schlüpfte, unterdrückte sie ein frustriertes Aufheulen. Dumm, dumm.
    »Und jetzt, seid schön brav hier unten, ihr beiden.« Die Tür fiel zu und wurde abgeschlossen. Sie versuchte aufzustehen und war sich ziemlich sicher, dass etwas gebrochen war.
    Ihr beiden? Nachtblind streckte sie die Hände aus. »Ist jemand hier unten?«
    Das einzige Geräusch war ein kaum hörbares Klopf, Klopf, Klopf, wie der Morsecode des Todes.

19
    Das heftige Knacken von Sams Hals war lauter als das Klatschen des Autos, als es auf das Wasser prallte und sich dann überschlug.
    Eine unendlich erscheinende Sekunde lang hörte sie gar nichts, sah nur Schwärze und konnte nicht atmen. Da war gar nichts.
    Oh, Gott, tot.
    »Sam!« Zachs Stimme erklang scharf und direkt an ihrem Ohr. Sie zwang sich, die Augen aufzumachen und

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